Hochkarätiges Benefizkonzert im Rokokosaal

Florian Sonnleitner, erster Konzertmeister im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, brachte die Partiten Nr. 2 und 3 für Violine solo von Johann Sebastian Bach zur Aufführung.

Die Werke für Soloinstrumente von Johann Sebastian Bach gehören zum Anspruchsvollsten, was die Musikliteratur zu bieten hat. Florian Sonnleitner, der neben seiner leitenden Funktion im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks führend in anderen kammermusikalischen Ensembles mitarbeitet und auch musikpädagogisch z. B. an der Musikhochschule Weimar wirkt, entledigte sich dieser selbstgestellten anspruchsvollen Aufgabe mit Bravour. Mit seiner italienischen Guarneri-Geige von 1674, die historisch korrekt mit Darmsaiten bespannt und etwas tiefer als heute üblich gestimmt war, erfüllte er den in neuem Glanz erstrahlten Rokokosaal des Eisenacher Stadtschlosses mit einem besonderen Klang. Hier war das Instrument zu Hause, hier gehörte es hin, für vergleichbare Räumlichkeiten wurde es geschaffen. Florian Sonnleitner spielte diese eindrucksvollen Werke von Johann Sebastian Bach bei seinem wunderbaren Vortrag auswendig, was anlässlich der Komplexität der Kompositionen und auch des hohen physischen Anspruchs bewundernswert war. Und diese Mühe nahm er unentgeltlich auf sich!

Zum Wohl des Eisenacher Stadtschlosses, für die Fortführung der Restaurierung des Nordflügels, in dem sich der Rokokosaal befindet, spielte er bei einem Benefizkonzert diese unvergleichliche Musik von Johann Sebastian Bach, dem international verehrten größten Sohn der Stadt Eisenach.
Organisiert wurde dieses Konzert vom Eisenacher Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, das mit dieser Veranstaltung Geld sammeln will, damit die noch ausstehende umfangreiche Aufgabe der Sanierung des Nordflügels des Schlosses bald abgeschlossen werden kann.
Wie die Eisenacher Bürgermeisterin Ute Lieske bei ihrer Begrüßung sagte, wird jeder gespendete Euro mit öffentlichen Mittel und Fördergeldern verzehnfacht! Wer also 100 Euro spendet, verschafft damit dem Schloss eine Restaurierungsleistung von 1000 Euro!

Zu diesem Zweck waren den Programmheftchen Überweisungsträger beigelegt, zu denen Erwin Meusel, der Vorsitzende des Ortskuratoriums Eisenach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz dringend bat, von ihnen ausgiebig Gebrauch zu machen.
Wer für das Schloss aber etwas tun will, auch ohne dieses wunderbare Konzert erlebt zu haben , kann seine Spende, die auch steuerlich absetzbar ist, auf das Konto Nr. 305555500 der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bei der Commerzbank Bonn, BLZ : 38040007, zum Verwendungszweck: «1001779 OK Eisenach» überweisen.

Zu diesem außergewöhnlichen Konzertereignis war der Rokokosaal mit spontanen Besuchern und geladenen Gästen gefüllt bis auf den letzten Platz. Zu den letzteren gehörte auch Prinz Michael, Oberhaupt des Hauses Sachsen-Weimar und Nachfahre der Erbauer des Schlosses, mit seiner Gattin.
Als Zugabe und um – wie er augenzwinkernd anmerkte – durch seine vermehrte Leistung auch die Spender zu einer vermehrten Leistung für die Instandsetzung des Schlosses zu animieren, spielte Florian Sonnleitner eine Solosonate von Georg Philipp Telemann. Dazu wies er auf die ganz augenfälligen unterschiedlichen Komponierstile und Zielsetzungen der beiden mit Eisenach besonders verbundenen Komponisten hin.
Florian Sonnleitner hat auch am Samstag zuvor und am folgenden Montag gleichartige Benefizkonzerte im Rahmen von weiteren durch die Deutschen Stiftung Denkmalschutz geförderten Restaurierungsvorhaben an Baudenkmalen in Weimar und Erfurt gegeben.

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