Interview mit dem Lichtkünstler Philipp Geist zur Lichtkunst-Illumination an der Predigerkirche

aus Anlass des  800. Hochzeitsjubiläum der Elisabeth von Thüringen am 30. und 31. Juli

Am 30. und 31. Juli, jeweils 22 bis 24 Uhr, inszeniert der weltweit gefragte Künstler Philipp Geist eine Lichtkunst-Illumination an der Ostfassade der Eisenacher Predigerkirche. Im Kurz-Interview erzählt er von seiner Arbeit in und an der Predigerkirche und seinem neuen Projekt.

Was reizt Sie an der von außen recht unscheinbaren Predigerkirche?
Ich habe viele Projekte in 25 Jahren umgesetzt. Mit der Installation an und in der Predigerkirche bin ich das erste Mal in Eisenach. Jede meiner Arbeiten entwickle ich speziell für einen Ort. Mein Ziel ist dabei, den genius loci, also den Geist und die Atmosphäre des Ortes, aufzuspüren und in einen abstrakten, malerischen Kosmos zu überführen. Die Predigerkirche ist ein schönes, charismatisches Gebäude, das ich versuche in eine dreidimensionale Lichtskulptur zu verwandeln. Ich freue mich auf dieses Projekt.

Ihre Lichtkunstinstallation, die bereits in der Kirche zu sehen ist, weckt im Betrachter eine gewisse Ambivalenz. Ist das beabsichtigt?
Innen und Aussen ist die Wirkung des Projektes unterschiedlich: Innen ist es eine poetische, meditative und sinnliche Installation. Im Aussenbereich wird die Installation dynamischer. Die Ausseninstallation muss sich auch gegen den urbanen Raum behaupten.

Mit Ihrem aktuellen Lichtkunst-Projekt „Hidden Places“ inszenieren Sie zurzeit vergessene Orte und thematisieren damit auch die Vergänglichkeit. Warum?
Mit der Serie „Hidden Places“ realisiere ich seit 2015 an kleinen vergänglichen Orten poetische Pop-up-Installationen, meist ohne Publikum. Mich fasziniert das Thema Raum und Zeit. Meine Installationen sind meist temporär und haben damit automatisch einen Bezug zur Vergänglichkeit. Aktuell sind es Projekte mit vergänglichen oder versteckten Objekten wie Pusteblumen, Magnolienblüten, Steinen, einem Schiffswrack, einem ehemaligen Wachturm oder dem Molecule Man in Berlin. Das Ergebnis sind Foto- und Filmaufnahmen aus denen dann Leuchtkästen und Fine-Art-Prints entstehen.

Dank an die Förderer
Im Rahmen einer Pressekonferenz dankte Kulturamtsleiter Dr. Achim Heidenreich am heutigen Donnerstag (29. Juli) im Namen der Stadtverwaltung Eisenach den Förderern, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre.

Dank Ihrer Unterstützung können wir hier in Eisenach national und international mitmischen, so Heidenreich in Anwesenheit von Susanne Vogelsang (Sparkassenfinanzgruppe), Hartmut Sommer (Vorstand Förderverein TME e.V.) und Michael Roth (Wartburg-Sparkasse).

In diesem Zusammenhang erinnerte Heidenreich auch daran, „das verpflichtende Erbe auf seine Aktualität zu befragen“, was sich im Falle der Heiligen Elisabeth auf die Nächstenliebe beziehe. Diese gelte für Christen und Nichtchristen.

Zum Programm
Vor Beginn der Lichtkunst-Illumination am 30. und 31. Juli moderiert das Wartburg-Radio ab 21.30 Uhr vor Ort und interviewt den Künstler zu seinem Projekt. Alle Eisenacher*innen und Gäste der Stadt sind zu diesem besonderen Jahreshöhepunkt herzlich eingeladen. Es wird kein Eintritt erhoben. Die Sonderausstellung „Nun aber seid ihr Licht. Elisabeth“ von Philipp Geist im Inneren der Predigerkirche ist noch bis zum 28. August zu sehen.

Die Stadt Eisenach dankt:
Thüringer Staatskanzlei, Bistum Erfurt, Wartburg-Sparkasse, Sparkassenstiftung der Wartburg-Region, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen, Sparkassen-Versicherung, advita Eisenach Pflegedienst GmbH, TEAG Thüringer Energie AG, Wach- und Schließgesellschaft Eisenach mbH, Förderverein Freunde des Thüringer Museums Eisenach e.V., Ute Lieske aus Eisenach und weiteren regionalen Firmen und Privatpersonen, Kunstverein Eisenach e.V., Martin-Luther-Gymnasium, Verein Städtepartnerschaften Eisenach e.V., Verein Eisenacher Gästeführer e.V., Gewerbeverein Eisenach 1991 e.V. sowie dem Offenen Hörfunkkanal Eisenach e.V. „Wartburg-Radio 96,5“.

Ebenso gilt Dank der Wartburg-Stiftung, den Eisenacher Partnerstädten Sárospatak und Marburg, den evangelischen und katholischen Kirchgemeinden, den Institutionen und Privatpersonen, die Fotos für die Lichtkunst-Illumination zur Verfügung gestellt haben, und allen Bürger*innen, die das Projekt mittragen.