Kein Schlussstrich!“: Satellitenausstellung im Stadtschloss und Theaterprojekt

Im Rahmen des lokalen NSU-Jahresprojektes „Der NSU. Das Trauma eines Landes“ wird das bundesweite Projekt „Kein Schlussstrich!“ im Herbst in Eisenach mit einer Satellitenausstellung zu Gast sein. Auch das Landestheater Eisenach beteiligt sich am Bundesprojekt – unter anderem mit dem Theaterprogramm „Manifest(o): Der Altar der Rache“.

Ausstellung „Offener Prozess“ im Stadtschloss
Im Zeitraum zwischen dem 21. Oktober und dem 7. November 2021 ist die Ausstellung „Offener Prozess“ im Stadtschloss Eisenach zu sehen.

Die Ausstellung nimmt die ostdeutsche Realität, insbesondere in Sachsen, zum Ausgangspunkt, um eine Geschichte des NSU-Komplexes zu erzählen, die von den Migrationsgeschichten und den Kontinuitäten rechter und rassistischer Gewalt und des Widerstandes dagegen ausgeht. Mit dem Ansatz eines „lebendigen Erinnerns” rückt sie marginalisierte Perspektiven in den Mittelpunkt. Darüber hinaus nimmt sie strukturellen und institutionellen Rassismus ins Visier. Die Ausstellung ist ein Projekt des ASA-FF e.V. in Chemnitz. Das kuratorische Konzept entwickelten Ayse Güleç und Fritz Laszlo Weber. Die Besichtigung der Ausstellung ist kostenfrei.

Barrierearme Ausstellung
Der Zugang ist über den Westflur des Stadtschlosses möglich. Dieser ist barrierefrei und verfügt über einen Rollstuhlzugang. Ein barrierearmer Zugang zu den Inhalten der Ausstellung ist auch über die digitale Ausstellung garantiert. Diese steht in Englisch, Deutsch, Türkisch, Arabisch und einfacher Sprache zur Verfügung. Über die Web-Ausstellung ist ein Zugriff auf die Gesamtausstellung möglich.

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Zum Hintergrund
Die Ausstellung „Offener Prozess“, die in ihrer Gesamtheit in der Neuen Sächsischen Galerie in Chemnitz gezeigt wird, widmet sich aufklärerisch den NSU-Verbrechen und wird lediglich in Form einer Satellitenausstellung im Eisenacher Stadtschloss gezeigt. Die Satelliten der Ausstellung sind eine kleinere Variante der Gesamtausstellung. Sie wandern in 13 deutsche Städte mit NSU-Bezug.

Theaterprojekt: Performance und Monolog
Am 7. November, 19 Uhr, wird es eine öffentliche Performance verschiedener Künstler*innen mit Live-Stream im Rahmen der Aufführung von „Manifest(o)“ auf dem Theaterplatz geben.

In einem Ritual der Reinigung, das performativ von Marc Sinan und seinem Team auf dem Theaterplatz in Eisenach aufgeführt wird, sollen die Unterdrückten, die Angegriffenen, die Missachteten, die Getöteten, die Nicht-Freien eine Stimme erhalten. Wie verarbeiten Menschen und Gesellschaften im 21. Jahrhundert die Folgen von Verbrechen des Menschen am Menschen? Wie reinigt sich eine Gesellschaft von untilgbarer Schuld und zurückbleibenden negativen Energien? (Mit Mirko Borscht, Jelena Kuljic, Mateja Meded und Volkan T error (Künstlername))

Ebenfalls Teil des Programms und zeitlich vor den Altar der Rache geschalten ist der Monolog „Wo kommst du her?“ der Schauspielerin Linda Ghandour, die, geboren in Weimar, immer wieder mit ihren syrischen Wurzeln konfrontiert wird. Zu Unrecht, meint sie. In einem Monolog stellt sie Fragen nach Identität und darüber, was uns als Menschen definiert.

Hinweis
Aktuell gilt im Wartburgkreis die Warnstufe 1 mit Einschränkungen wie beispielsweise der 3G-Regel (geimpft, getestet oder genesen) für öffentliche Veranstaltungen in Innenräumen. Bitte beachten Sie die zu diesem Zeitpunkt geltenden Corona-Schutzbestimmungen, die sich täglich ändern können.

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