Kulturbeirat diskutierte Museumskonzept und beschloss Empfehlungen und Hinweise an den Stadtrat

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Der Kulturbeirat diskutierte am 11. Juli über das Museumskonzept für das Thüringer Museum, das Museumsleiterin Dr. Annika Johannsen vorstellte. Anschließend beschlossen die Beiratsmitglieder mit einer 15 Punkte umfassenden Liste ihre Empfehlungen und Hinweise an den Stadtrat. An allen Standorten des Museums sollen schrittweise und schnellstmöglich die Neugestaltung der Ausstellungen angegangen werden. Ziel ist bis zu den anstehenden Jubiläen – wie „500 Jahre Bibelübersetzung“ im Jahr 2021 und „125 Jahre Gründung des Thüringer Museums“ im Jahr 2024 – erste sichtbare Ergebnisse im Stadtschloss zu präsentieren. „Das ist ein ambitioniertes Ziel und erfordert einen sehr straffen Zeitplan“, unterstrich der stellvertretende Vorsitzende des Kulturbeirates, Dr. Jörg Hansen.

Begrüßt wurde vom Kulturbeirat in der Beschluss-Liste unter anderem, dass nach dem Museumskonzept alle vier Standorte – Stadtschloss, Predigerkirche, Reuter-Villa und Teezimmer – erhalten werden sollen, dass der Museumspädagogik künftig mehr Raum gegeben werden soll und dass die über 120 Jahre gewachsene Sammlung des Thüringer Museums künftig als „Schatzkammer“ im Stadtschloss präsentiert werden soll.

Zugleich empfiehlt der Kulturbeirat dem Stadtrat dringend, der Museumsleitung für die Planungsphase zusätzliches und wissenschaftliches Personal zur Seite zu stellen und den vorgeschlagenen wissenschaftlichen Beirat schnellstmöglich einzuberufen. Außerdem sollen so früh wie möglich bundesweit renommierte Museumsgestalter einbezogen werden.

Darüber hinaus regen die Kulturbeiratsmitglieder an, die Ausstellungsschwerpunkte für die vier Standorte weiter zu präzisieren und unter anderem die Musikgeschichte Eisenachs nicht zu vergessen. Die Vorschläge für die Predigerkirche hält der Kulturbeirat für ausbaufähig, im Stadtschloss sollen regelmäßige Sonderausstellungen das Angebot bereichern und auch in geeigneter Form stadtgeschichtliche Aspekte integriert werden.

Vorgesehen ist im Konzept, im Stadtschloss die Sammlungen des Museums in Dauerausstellungen zu präsentieren, in der Predigerkirche stadtgeschichtliche Themen – wie das Wirken der Heiligen Elisabeth, die Bedeutung Eisenachs als Residenzstadt, den industriellen Aufschwung des 19. Jahrhunderts oder die Wendezeit – darzustellen sowie Sonderausstellungen zu zeigen. Im Reuter-Wagner-Museum würden Museum und Wissenschaft im Mittelpunkt stehen – beispielsweise mit der wissenschaftlichen Erschließung der Sammlungen zu Fritz Reuter und Richard Wagner.

Insgesamt respektiert der Kulturbeirat, dass Neukonzeptionen Änderungen und den Verzicht auf Liebgewonnenes beinhalten. Er ermutigt, das vorgelegte Konzept unter Beachtung seiner Anregungen beherzt fortzuentwickeln. Für die weitere Entwicklung des Thüringer Museums empfiehlt der Beirat, auch die Möglichkeiten einer eigenständigen Betriebsform – beispielsweise in einer Stiftung – zu prüfen.

Dezernent Wachtmeister begrüßt die Unterstützung des Kulturbeirates für das vorgelegte Museumskonzept. „Die Hinweise des Kulturbeirates sind fachlich fundiert und wertvoll. Wir werden im nächsten Schritt die Hinweise einarbeiten und das Museumskonzept entsprechend überarbeiten, so dass eine neue Fassung zeitnah vorgelegt werden kann.“

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