«Lebendiges Bild von Weimars reicher Kultur» – eine Lesung

Am kommenden Freitag, 11. Juni 2010, 19.30 Uhr, lädt die Eisenacher Buchhandlung «Die Eule» erneut zu einer Lesung mit einem aktuellem und historischem Bezug zum Freistaat Thüringen ein, wenn der frühere Weimarer Stadtkulturdirektor Felix Leibrock im Empiresaal seinen in diesem Frühjahr im Salier-Verlag Hildburghausen erschienenen Kriminalroman «Tempelbrand» vorstellen wird. In seinem an Originalschauplätzen spielenden Buch verknüpft Leibrock zwei Ereignisse aus dem späten 18. Jahrhundert und der Gegenwart, die auf mysteriöse Art und Wiese miteinander in Verbindung zu stehen scheinen, zu einem spannenden Geflecht.

Sowohl die Misshandlung der schwangeren Henriette Immermann im Park gegenüber Goethes Gartenhaus im Jahr 1778 als auch der grausame Ritualmord an einem sachsen-anhaltinischen Verlagsbuchhändler im Jahr 2009 führen schließlich – über viele Umwege – zur 1691 gegründeten Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar und dem verheerenden Brand am 2. September 2004, bei dem 50000 kulturhistorisch wertvolle Bücher und Dokumente ein Opfer der Flammen wurden. Als die frisch nach Thüringen zur Polizeiinspektion Jena versetzte Kriminalkommissarin Gülcan Ayðin die Ermittlungen aufnimmt, wird ihr klar, dass hinter den Vorgängen eines der größten Geheimnisse der Menschheit steht – der Bauplan des legendenumwobenen Salomonischen Tempels der Israeliten in Jerusalem. «Tempelbrand» ist ein Krimi voller Dramatik und Spannung, der wie nebenbei ein lebendiges Bild von Weimars reicher Kultur bietet. Für die Lesung am Freitag, 11. Juni 2010, 19.30 Uhr, im Empiresaal der Buchhandlung «Die Eule» in der Karlstraße 3 in Eisenach wird ein Eintrittspreis in Höhe von 3,00 Euro (Vorverkauf) erhoben.

Der 1960 in Neunkirchen/Saar geborene Felix Leibrock studierte von 1980 bis 1985 Germanistik und Geschichte in Freiburg, Bern und München und war anschließend bis 1987 als Wissenschaftlicher Angestellter an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig, bevor er schließlich noch einmal, von 1990 bis 1994, ein Studium der Evangelischen Theologie in Neuendettelsau und Erlangen aufnahm. Von 1994 bis 2002 hatte Felix Leibrock eine Pfarrstelle in Weimar inne und wurde im Jahr 2002 zum Stadtkulturdirektor von Weimar berufen. Seit 2007 ist er Studienleiter an der Evangelischen Akademie in Wittenberg, Pfarrer in Apolda, Lehrbeauftragter an der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie Sprecher der «Gedanken zum Tag» auf MDR 1/Radio Thüringen und MDR Figaro. Felix Leibrock verfasste zahlreiche Bücher, darunter vier Romane, zuletzt zur Leipziger Buchmesse 2010 der Kriminalroman «Tempelbrand. Ein Weimar-Krimi». Im Jahr 2002 wurde ihm die Silberne Ehrennadel der Stadt Weimar für sein Engagement zur Gegenwartsliteratur und für Verdienste um die Stadt Weimar verliehen, im Jahr 2005 erhielt das von Felix Leibrock initiierte und organisierte Projekt «Schiller auf der Straße» den «Kulturpreis des Freistaates Thüringen». Vor zwei Jahren erlangte er bei der Wahl zum wichtigsten Thüringer durch die Leserinnen und Leser der Thüringer Allgemeine den 21. Platz. In der Sparte «Kultur» konnten sich nur Yvonne Catterfeld und Clueso vor ihm behaupten. Während des Brandes der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek beteiligte sich Stadtkulturdirektor Felix Leibrock aktiv an der Rettung der von der Feuersbrunst gefährdeten Bücher.

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