Leipziger Dauerausstellung mit Eisenacher Bezug

Seit Anfang November ist Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig die neue Dauerausstellung „Unsere Geschichte. Diktatur und Demokratie nach 1945“ zu sehen.

In einer professionell gestalteten Ausstellung mit ca. 2.000 aussagekräftigen dreidimensionalen Objekten, Fotos, Dokumenten und audiovisuellen Medien wird die Geschichte nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR dargestellt. Nach den schwierigen Anfängen nach der deutschen Teilung werden  auch die Aufbaujahre und das Leben und der Alltag in der DDR gezeigt. So findet sich dort ein wunderschöner Eisenacher Wartburg 311 der in den 1960er Jahre ein Traumwagen mit Wartezeiten für die DDR-Bürger war, aber bereits in arabischen Ländern im Schaufenster stand.

Das Leben in der DDR ist im allmählichen wirtschaftlichen Niedergang, Diktatur und staatlicher Überwachung anschaulich und realistisch dargestellt, das schließlich in Opposition und Widerstand in der friedlichen Revolution endet.  Nach der deutschen Widervereinigung und tiefgreifenden Zäsur in der DDR-Volkswirtschaft spielt auch die Schließung des Automobilwerks Eisenach eine Beispielrolle. Auf einem großformatigen Foto ist die Demonstration gegen die Treuhandentscheidung vor dem Eisenacher Bahnhof ebenso zu sehen, wie die Trauerschleifen der letzten produzierten Wartburg 1.3 oder die vergeblichen Aufrufe der IG Metall gegen die Betriebsschließung.

Die Ausstellung geht aber auch weiter und zeigt die folgenden nahezu 30 Jahre bis heute. Dabei werden die Erfolge und Schwierigkeiten des Zusammenwachsens, ebenso aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt, wie die globalen Verflechtungen, Terrorismusbedrohung oder auch die Flüchtlingskrise.

In jedem Fall ist die Geschichtsausstellung, die von der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland finanziert wird, ein sehenswerter Einblick in die Vergangenheit und das heute und die Eisenacher Leihgaben des Allgemeine Wartburgfahrerclubs und Unterlagen der Stiftung Automobile Welt Eisenach sind dort gut aufgehoben.

Der Eintritt in das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig ist kostenfrei.

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