Literaturtage in Eisenach

Im Mai finden zum ersten Mal Eisenacher Literaturtage statt. Angeboten werden drei Lesungen mit dem Schriftsteller Hubertus Franzen und der Kulturhistorikerin Dr. Eva Gesine Baur. Veranstalter der Literaturtage ist die Edition Voltaire.

Am Freitag, 16. Mai, liest Hubertus Franzen im Reuter-Wagner-Museum aus seinem Roman „Hitlers Päpste“. Darin stellt er die Rolle der Katholischen Kirche während der Hitler-Diktatur in den Mittelpunkt. „Die Päpste waren nicht nur Priester, sondern auch Politiker, die stets die Macht der Kirche durch die Zeiten erhalten wollten. Dafür benutzten sie auch weltliche Herrscher, wann immer es möglich war. Auch der Katholik Hitler wurde von Pius XII. nur als Marionette betrachtet, ebenso wie Mussolini und Franco“, heißt es in seinem Werk. Franzen beginnt seinen Roman mit der Machtergreifung Adolf Hitlers, folgt historischen Fakten als Handlungsgerüst und endet mit der Begegnung von Erzbischof Alois Hudals und Adolf Eichmann, Hitlers willigen Vollstrecker der Endlösung.

Die Lesung beginnt um 17 Uhr. Für die Lesung wird statt des Eintritts um eine Spende zugunsten des Reuter-Wagner-Museums gebeten.

Zwei weitere Lesungen stehen am Samstag, 17. Mai, im Bachhaus auf dem Programm. Ab 15 Uhr liest Hubertus Franzen Szenen aus seinem Bach-Roman „Matthäus-Passion“. Zudem singt die Musikprofessorin Alexandra Röseler Arien aus der Matthäus-Passion. Sie wird begleitet vom Kantor und Organisten der Nikolaikirche Leipzig, Jürgen Wolf.

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Am Abend beginnt um 19 Uhr eine Lesung mit Dr. Eva Gesine Baur. Sie stellt im Bachhaus ihr neues Buch „Mozart, Genius und Eros – eine Biographie“ vor.

Zu den Personen:
Hubertus Franzen (geb. 1934) studierte Gesang und Kirchenmusik an der Musikhochschule Köln. Er musizierte im In- und Ausland – unter anderem als Tenorsolist und Cembalist in Florenz und in Zagreb. Der Kulturmanager und Schriftsteller ist Gründer des MDR-Musiksommers und Leiter der MDR-Konzerte auf der Wartburg. Er war Intendant der Münchner Philharmoniker und Manager des NDR-Symphonieorchsters Hamburg. Seit 2002 widmet er sich ausschließlich seiner schriftstellerischen Tätigkeit. (www.hubertusfranzen.de)

Dr. Eva Gesine Baur (geb. 1960) studierte Kunst- und Literatur sowie Musikwissenschaft und Gesang. Sie schrieb Biographien unter anderen über Charlotte Schiller und Ferderic Chopin. Unter dem Pseudonym Lea Singer veröffentlichte sie die Romane wie „Konzert für die linke Hand“ und „Verdis letzte Versuchung“. Dr. Baur erhielt 2010 den Hannelore-Grewe-Preis für Literatur.

Alexanda Röseler studierte Musikpädagogik an der Universität Magdeburg und Gesang an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Sie trat in bedeutenden Konzertstätten der Welt auf und gehört international zu den renommiertesten Mezzosopranistinnen. Alexandra Röseler arbeitet unter anderem mit dem Thomanerchor zusammen, wo sie auch als Stimmbildnerin tätig ist. Für ihre künstlerischen und pädagogischen Leistungen wurde sie 2012 zum Professor h.c. ernannt. (www.alexandra-roeseler-mezzosopran.de )

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