Martin Luther und die Heilige Elisabeth auf dem «Lutherfest»

Neben Martin Luther steht erstmals auch die Heilige Elisabeth – deren 800. Geburtstag in diesem Jahr mit einer opulenten Landesausstellung auf der Wartburg begangen wird – im Mittelpunkt des Lutherfestes. Obwohl ihre Wirkungszeit bereits Jahrhunderte zurückliegt, üben beide Persönlichkeiten bis heute sowohl auf gläubige Christen als auch auf Atheisten auf der ganzen Welt eine enorme Anziehungskraft aus, die in jedem Jahr beim Historienspektakel «Luther – Das Fest» deutlich geworden ist und jetzt auch auf die Schutzheilige von Thüringen übertragen werden soll. Dazu finden in der auf dem Festgelände des Lutherfests gelegenen Annenkirche sowie dem angrenzenden Annengarten zahlreiche Veranstaltungen mit religiösem Inhalt statt, die den Besuchern sowohl Martin Luther als auch die Heilige Elisabeth näher bringen sollen. So startet Klara vom Querenberg am Freitag, 17. August, 18 Uhr, eine musikalische Zeitreise zu Franziskus und Elisabeth, bevor Pfarrer Christoph Martin Neumann zu «Lieder und Gedenken zu Luther» einlädt. Am Samstag, 18. August, wird die Kirche allen Gläubigen zwischen 10 und 21 Uhr zu Gebet und Seelsorge offen stehen; darüber hinaus dürfen sich die kleinen Besucher um 14 Uhr auf «Luther für Kinder» mit Geschichten, Spielszenen, Liedern und Tänzen freuen. Den Abschluss des Samstagsprogramms in der Annenkirche bildet das Mittelalterkonzert «Leuchtender Stern, zeige uns den Weg» von Klara vom Querenberg. Unter dem Motto «Gemeinsam Singen, Beten, Lauschen» lädt Landesbischof i.R. Roland Hoffmann am Sonntag, 19. August, 9.30 Uhr, zum Festgottesdienst in die Annenkirche ein. Um 14 Uhr folgt das literarisch-musikalische Programm «Elisabeth – eine ewige Königin im Reich Gottes». Auf dem Festspielgelände ist an allen drei Tagen auch die «Erfurter Camerata» mit Musik aus der Zeit Martin Luthers zu erleben.
Bereits am Donnerstag, 16. August, treffen sich alle Beteiligten des Lutherfestes – darunter neben den Mitgliedern des Luthervereins auch die vielen Aufbauhelfer, Handwerker, Schauspieler und Händler – zu einem Gottesdienst in der Annenkirche, um sich gemeinsam auf die dritte Auflage des Historienspektakels «Luther – Das Fest» einzustimmen.

Bis zu 200 mittelalterliche Händler erwartet
Eine besondere Anziehungskraft auf alle Besucher des Lutherfestes übt in jedem Jahr der große Mittelalter-Markt zwischen Schiffplatz und Altem Friedhof aus, zu dem in diesem Jahr wieder bis zu 200 mittelalterliche Händler mit ihren liebevoll gestalteten Ständen erwartet werden und zu einem ausgedehnten Bummel einladen. Allein 50 der Händler werden nicht nur ihre originalgetreuen Produkte verkaufen, sondern sie auch vor den Augen der Zuschauer herstellen und auf diese Weise mit Geduld und Geschick ihre Gewerke am Leben erhalten. Für ein wahrhaftiges Mittelalter-Erlebnis sorgen dabei nicht nur die handwerklich Vorführenden, deren Stände erfahrungsgemäß immer dicht umlagert sind und bei denen die Besucher nach hartem Feilschen gleichermaßen seltene und kostbaren Waren als auch allerlei wunderliche Dinge erwerben können, sondern auch die Ablasshändler und Wahrsager. Selbstverständlich ist auch für Speis und Trank bestens gesorgt: Von mittelalterlichen Bäckern, Brauern, Fleischern und Köchen zubereitet, warten die weithin duftenden Delikatessen nur darauf, mit Heißhunger verzehrt zu werden.

Kunst, Kurzweil, Feuerzauber und Tanz: Das Programm des Historienspektakels «Luther – Das Fest» 2007
Ein umfangreiches und weit gefächertes Programm erwartet die Besucher des diesjährigen Lutherfestes. Im Mittelpunkt des dreitägigen Geschehens steht dabei zweifelsohne die Welturaufführung der Freilichttheater-Inszenierung «Tintenfass und Rosenwunder – Martin träumt Elisabeth» des Autors und Regisseurs Jethro D. Gründer am Freitag, 17. August, 17.50 Uhr, der noch zwei weitere Aufführungen am Samstag, 18. August, 18 Uhr, sowie am Sonntag, 19. August, 15 Uhr, folgen. Pro Aufführung werden etwa 1000 Zuschauer das Spektakel mit knapp 100 Darstellern, Pferden, Reitern und einem Steinadler besuchen können. Die Aufführung, die inklusive Pause etwa zweieinhalb Stunden dauern wird, findet gegebenenfalls auch bei Regen statt.
Auf vier Bühnen des mittelalterlich dekorierten Festgeländes werden Spielleute, Gaukler und Musikgruppen auf originalgetreuen Instrumenten für beste Unterhaltung sorgen. Mit dabei sind bekannte Interpreten wie «Spilwut», die uralte deutsche Tänze und Töne wieder aufleben lassen, die Mittelalter-Rocker «Finisterra» mit Feuershow, Magie und bengalischer Illumination, die letzten Ostgoten von «Cradem Aventure» sowie «Pampatut» mit derben Liedern und frommen Chorälen. Ebenfalls an allen drei Tagen sind «Saltarello» mit ihrem spektakulären Feuerkettentanz, «Los Dilettantos» mit einem lustigen Possenspiel, die «Erfurter Camerata» mit Musik aus der Zeit Martin Luthers sowie «InSpeculum» mit Musik aus acht Jahrhunderten von Orient bis Okzident zu hören. Abgerundet wird das Programm durch «Zeter & Mordio», «Quadroculus», Roland vom Georgenberg, die Hexe Vivian, die historische Tanzgruppe «Farandole», «Mus Rusticus», «Miles Regis» sowie Herolde, Narren, Bettler, Stelzenläufer, Mönche und Mönchsreiter, Akrobaten, Bogenschützen oder den «Schönschreiberling».

Eintrittspreise
Für den Wegezoll zum Lutherfest, der den Eintritt auf das Festgelände sowie den Zugang zum Kulturprogramm und den Konzerten ermöglicht, werden in diesem Jahr pro Person und Tag sieben Euro an der Tageskasse beziehungsweise fünf Euro im Vorverkauf erhoben. Eine Wegezoll-Dauerkarte für alle drei Tage ist bereits für zwölf Euro erhältlich. Das ebenfalls drei Tage gültige Familienticket für zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder kostet 15 Euro. Für Schüler, Studenten, Arbeitslose und Behinderte gelten ermäßigte Preise, die an der Tageskasse und in den Vorverkaufsstellen aushängen; Kinder unter Schwertlänge bekommen freien Eintritt, ebenso Besucher in mittelalterlichen Gewandungen.
Tickets für die Freilichttheater-Inszenierung «Tintenfass und Rosenwunder – Martin träumt Elisabeth» kosten an der Abendkasse 20 Euro, im Vorverkauf 15 Euro (ohne Wegezoll). Der Freitag ist Spartag, im Eintrittspreis von sieben Euro beziehungsweise fünf Euro im Vorverkauf ist bereits ein Gastronomie-Gutschein über zwei Euro enthalten. Bei Vorlage einer Eisenbahn-Fahrkarte, mit der der Besucher zum Lutherfest angereist ist, wird an der Tageskasse eine Ermäßigung von zwei Euro auf den Wegezoll und fünf Euro auf den Eintritt zum Schauspiel gewährt. Die Ermäßigungen können jedoch nicht kombiniert werden. Die Tickets können im Vorverkauf an folgenden Stellen erworben werden: Lutherverein e.V., Tickethotline 03691/734011 beziehungsweise per eMail info@lutherverein.de; Ticket-Shop Thüringen, Geschäftstsellen der Zeitungsgruppe Thüringen (ZGT) und Touristbüro der Eisenach Wartburgregion Tourismus GmbH.

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