Mit Pferden auf Friedensmission durch Deutschland

Eine Kolonne aus 16 Pferden, 10 Kutschen und rund 20 Menschen zog am Montag, 16. August, die Blicke der Eisenacher*innen auf sich. Am 6. August war der Zug der Pferdefreunde im Thüringischen Altenburg gestartet und machte nun Station in der Lutherstadt.

Initiator des Pferdetrecks ist der brandenburgische Verein Friedensglocken e. V., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Tradition der Friedensglocken wieder aufleben zu lassen. Eine dieser Glocken hatte die Gruppe in einem Glockenwagen dabei. 156 kleine Friedensglocken haben die Veranstalter*innen auf ihren Reisen bereits verteilt. Wie die große Glocke wurden auch sie aus Militärschrott gegossen. Im Gedenken an das Einschmelzen zehntausender Glocken während des Ersten und Zweiten Weltkriegs ist die Idee des Vereins, den umgekehrten Weg zu gehen und Glocken als Friedenssymbol in die Welt zu tragen, ganz nach Friedrich Schillers Zitat „Frieden sei ihr erst Geläute“.

Fahrt durch vier Bundesländer

Bei dem Zwischenstopp des Trecks in Eisenach überreichte Bürgermeister Dr. Uwe Möller im Namen der Stadtverwaltung ein Begrüßungsgeschenk. Auch zwei Eimer mit Äpfeln für die Pferde hatte er dabei. Möller sprach den Initiator*innen seinen Respekt für diese Aktion aus und wünschte viel Glück für die weitere Reise. An diesem Tag endete die Fahrt in Stregda. Danach reist der Treck weiter Richtung Hessen, nach Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Ziel des Friedenstrecks soll am 28. August Wendlinghausen in NRW sein.

2025 nach Jerusalem

Völkerverständigung, das ist die Mission der Pferdetrecks. Mit den Friedensglocken wollen sie Menschen verbinden, mit ihnen ins Gespräch kommen und so einen Beitrag für ein versöhntes, friedliches Europa leisten. Ihre Botschaft ist aktueller denn je. 2018 hatte die Gruppe bereits eine Reise bis nach Weliki Nowgorod in Russland zu Pferd zurückgelegt. In den nächsten Jahren soll es jeweils einen Pferdefriedensglockentreck pro Jahr in Deutschland geben.

Es ist ein Anlaufholen für das große Ziel: 2025 will der Treck mit Start im brandenburgischen Brück auf einer Strecke von 4800 Kilometern durch 13 Ländern 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs eine Friedensglocke nach Jerusalem bringen.

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