Mitmachen statt Zuschauen

Wenn beim Rhöner Open Air Countryfestival in Bernshausen (17. bis 19. Juni) die ersten Country-Klänge übers Gelände schallen, füllt sich die Tanzfläche fast unmittelbar mit Männern und Frauen in Cowboyhüten, die – meist die Hände in die Hosentaschen gehakt – in Reihen Aufstellung nehmen und sich synchron zur Musik bewegen. Linedance nennt sich dieser aus Amerika stammende Formationstanz, der in Deutschland seit einigen Jahren zum Trend avanciert.

Auf dem nunmehr 6. Rhöner Open Air Countryfestival in Bernshausen, haben Zuschauer, die das Treiben auf der Tanzfläche bislang mit Interesse aber wenig Mut zum Mitmachen verfolgt haben, Gelegenheit, selbst aktiv zu werden. Erstmals werden zwei Linedance-Workshops im Rahmen des Festival-Programms angeboten.

Herbert Toischer, der seit einigen Jahren als Übungsleiter einer hessischen Linedance-Gruppe tätig ist, möchte interessierten Laien erste Tanzschritte beibringen und aktiven Tänzern in einem Kurs für Fortgeschrittene neue Schrittkombinationen vorstellen.

Der Anfänger-Workshop findet am Sonntag, 19. Juni um 14.30 Uhr, der für Fortgeschrittene bereits am Samstag, 18. Juni um 15.30 Uhr statt.

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«Beim Linedance stellen sich – wie der Name schon sagt – alle Tänzer hintereinander bzw. nebeneinander in Reihen auf. Zu bestimmten Liedern wie beispielsweise dem Ohrwurm «Black Coffee» von Lacy J. Dalton gibt es feststehende Schrittkombinationen, zu vielen anderen Songs, vor allem bei Livemusik, können verschiedenste Tänze getanzt werden.»
Im Workshop lernen Linedance-Neulinge Kombinationen von 18 bis 32 Schritten. «Für Fortgeschrittene kann ein Tanz auch bis zu 128 Schritte haben», erläutert Herbert Toischer. Die Schrittfolgen haben Namen wie «shuffle», «coasterstep» oder «monterey-turn» – manche stammen noch aus der Zeit des Wilden Westens, andere werden von ambitionierten Choreographen ständig neu erfunden. Diese agieren oft als Vortänzer und geben die neuen Tänze an andere weiter. Auch Herbert Toischer ist ein Vortänzer, seine Truppe heißt «Happy Jumper´s» und ist im hessischen Westuffeln aktiv.
Im wirklichen Leben arbeitet er als Beamter bei der Staatsanwaltschaft in Kassel. Er hat das Country-Festival in den vergangenen Jahren häufig besucht und sich stets gefragt, ob die am Rande der Tanzfläche stehenden oder sitzenden Besucher nicht eigentlich Lust hätten, selbst mitzumachen. «Lindedance ist eine Tanzsportart, mit der sich übrigens auch Männer gut anfreunden können. Sie können die meiste Zeit die Hände in den Hosentaschen behalten und sich mit Hut, Jeans und Stiefeln als Cowboy fühlen», erzählt Toischer schmunzelnd.
Er wünscht sich auf dem Festival viele interessierte männliche und weibliche Teilnehmer an seinem Workshop und plant darüber hinaus, selbst möglichst viel Zeit auf der Tanzfläche zu verbringen.

Er freut sich insbesondere auf Country-Urgestein «Lonnie Dale», der am Samstagabend eines von nur vier Konzerten in Deutschland auf dem Festival geben wird. Aber auch «Doug Adkins» am Freitagabend, «Kim Carson», «Chicken Train», das «Duo Saitenwind» und «Two from heart» versprechen größtes Tanzvergnügen für Linedancer und alle, die es werden wollen.

Weitere Informationen zum Festival- Programm auf der Homepage www.rhoener-countryfestival.de oder per Telefon unter 036964-82523.

Rhöner Open Air Country-Festival
Country – Musik, dazu Pferde und Reitshows – das ist eine naheliegende, aber dennoch selten anzutreffende Kombination. In dem idyllisch gelegenen Rhöndorf Bernshausen ist es dem Initiator des Rhöner Open Air Country-Festivals, Michael Heidinger, mit eben dieser besonderen Mischung gelungen, ein echtes «Western-Feeling» entstehen lassen. Gemeinsam mit seiner Familie, die zwei Hotels und eine Pferde-Ranch in dem 200-Seelendorf Bernshausen betreibt, organisiert Michael Heidinger in diesem Jahr bereits die sechste Auflage des überregional beachteten Festivals, das bei den aus ganz Deutschland anreisenden Country-Musik-Fans einen ausgezeichneten Ruf genießt.
Bereits die Erst- und Zweitauflage der Veranstaltung war mit ca. 2000 Besuchern ein voller Erfolg. Zum Festival 2008 konnte Familie Heidinger 3000 Besucher in Bernshausen begrüßen und das Festival wurde mit dem begehrten Thüringer Marketing-Preis für Tourismus ausgezeichnet. Seit 2010 gehört das Rhöner Country-Festival offiziell zu den besten in Deutschland: es wurde von einer unabhängigen Jury mit dem Prädikat «Bestes Festival» ausgezeichnet.

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