Neue Ausstellungsstücke im Museum „automobile welt eisenach“

Nach der erfolgreichen Umsetzung der Doppelkurbel-Kniehebel-Tiefziehpresse vor dem Gebäude der „automobilen welt eisenach“ präsentierte Oberbürgermeister Matthais Doht am Freitag gemeinsam mit BMW Fahrzeugtechnik-Chef Peter Wolf, zwei neue Ausstellungsobjekte im Automobilbaumuseum: eine Dixi Typ R 9 Limousine (Baujahr 1912) und einen Flugmotor BMW 801 (Baujahr 1944). Beide neuen Exponate sind Leihgaben der Mobilen Tradition von BMW München. Weiterhin steht im Museum nun auch ein Abspielgerät, das von BMW Eisenach gespendet wurde, damit können die Besucher einen Film über BMW Fahrzeugtechnik Eisenach sehen.

Von dem Dixi Typ R 9 Limousine wurden in der Zeit von 1912 bis 1915 insgesamt nur 175 Stück angefertigt. Das jetzt in der „automobilen welt eisenach“ zu sehende Auto hat seit seiner Produktion in Eisenach fast eine Weltreise hinter sich. Vor Jahren wurde der Wagen auf der Estancia de Mandiyu in der Nähe von Sato in Uruguay gefunden. In dem dort vorgefundenen Originalzustand bot 1997 ein neuseeländischer Händler, der auf Oldtimer spezialisiert ist, das Fahrzeug der Mobilen Tradition BMW an. In deren Besitz ist der Dixi seit 2002. 2002 wurde es erstmal auf der Techno Classica in Essen auf dem Stadt des Eisenacher Museumsvereines gezeigt. Praktisch wurde aus der Kiste geholt. Das jetzige Modell im Museum ist schon etwas konserviert worden.
Mit der Leihgabe von BMW an Eisenach kehrt der Wagen nun quasi an seien „Geburtsort“ zurück. Der vorgefundene Originalzustand wird bewusst so erhalten. Im Museum steht bereits das Fahrgestell ein Dixi R9 – hierbei handelt es sich um Fahrschulmodell.

Als Eisenacher Produkt gilt auch der Flugmotor BMW 801. Der ausgestellte Flugmotor stammt aus einem Flugzeug, das in England abstürzte und bereits in den 1970er Jahren zu BMW kam. Eingebaut war der Flugmotor in Flugzeuge wie Focke Wulf Fw 190, Junkers Ju 88 und Ju 188, Dornier Do 217 und Arado Ar 232 A.
1938 begannen unter Leitung von A. Duckstein die Entwicklungsarbeiten an diesem ersten deutschen Doppelsternmotor. 1940 startete dann die Serienfertigung und zwei Jahre später wurden die geplanten Stückzahlen erreicht. Vom BMW 801 wurden insgesamt 22 Varianten entwickelt und davon 11 Versionen in Serie gefertigt.
Der Motor erhielt durch das davor laufende Lüfterrad eine Zwangsbelüftung. Zudem sorgte die versetzte Anordnung der beiden Siebenzylinder-Sterne auch für die hintere Zylinderebene für eine ausreichende Kühlluftzufuhr. Eine technische Besonderheit war das von M. Laibach entwickelte „Kommandogerät“ – eine Art mechanischer Computer. Damit konnte der Pilot die wichtigsten Funktionen des Motors über nur einen Hebel bedienen: Gemisch- und Ladedruckregelung, Zündzeitpunkt und die Verstellung der Luftschrauben. Dies entlastete nicht nur den Piloten, sonder trug auch zu einer höheren Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit bei.

Die Bereitstellung der beiden neuen Exponate belegen gleichzeitig auch eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen BMW und der Stadt Eisenach. Zudem stellt BMW mit dem Flugmotor 801 auch einen Bezug zu seiner Eisenacher Geschichte her. Gemeinsames Ziel künftiger Zusammenarbeit ist die Gründung einer Stiftung, an deren Zustandekommen die BMW Group mitzuwirken beabsichtigt.