Neue Wege am Reformationstag im Lutherstammort

Menschen – Menschen – Menschen … und Luther
Neue Pfade außerhalb ausgetretener Wege beschreiten

Was bringt wohl die nicht zählbaren Menschen dazu, am Reformationstag in den Luther-
Stammort Möhra zu kommen und dort das Pummpälzfest zu erleben? Es könnten
tausend Gründe zu hören sein, aber eine Meinung eint alle – Dr. Martin Luther als großer
Sohn dieses Ortes. Die Menschen kommen aus allen Himmelsrichtungen, auf Schusters
Rappen, auf Fahrrädern, mit der Bahn, mit Bussen und Autos, mit der ganzen Familie,
mit Freunden, mit Wandervereinen, als Händler und fahrendes Volk, als Leiermann und
Straßenmusikanten, als Märchen erzählende Orientalin, mit Alpakas und Greifvögeln und
hoch zu Ross. In unendlicher Geduld und gut gelaunt lassen sich die Menschen durch die
Gassen und über die festlich hergerichteten Plätze dieses schmucken mit
Fachwerkhäusern gesäumten Ortes schieben, wohlwissend, dass man sowieso nicht
schneller vorankommt. Die Besucher entschleunigen sich de facto selbst und nehmen es
gelassen. Geht doch! Könnte man in unserer beschleunigten Zeit sagen. Alle sind ein
bisschen Luther, um abseits der ausgetretenen Wege neue Pfade zu beschreiten. Und sei
es nur für diese wenigen Stunden, wie ein glücklicher Besucher meinte. Dieser freute
sich wie jedes Jahr darüber hierherzukommen und seinen alten Freund wieder zu treffen
– hier an diesem Ort und wohlgemerkt ohne Facebook.

Natürlich überlassen die Macher dieses Tages nichts dem Zufall und hinter den Kulissen
versteckt sich nicht nur die Vorbereitungszeit von einem Jahr, sondern auch die
Koordination der unterschiedlichsten Partner mit einer präzisen Organisation. Der
Pummpälzverein als Veranstalter ist seit dem ersten Pummpälzfest am Reformationstag
mit seinen Aufgaben gewachsen und stellt sich seither mit seinen Partnern,
ehrenamtlichen Helfern und Vereinen den Anforderungen, die für die kommenden drei
Jahre bis zum großen Jubiläum, 500 Jahre Reformation am 31.10.2017, mit Sicherheit
noch zunehmen werden. Das Konzept hierfür wird sich wenig ändern müssen, wie die
Praxis zeigt. Wie ein roter Faden zieht sich das Motto, ausgetretene Wege zu verlassen
und Neues, auch Unbequemes in Angriff zu nehmen, durch alle Aktivitäten des Festes.
Wandernd auf Luthers Spuren sein Ziel suchen und das Auto als schnellen Zubringer
einfach stehen lassen, mittlerweile finden Tausende an diesem Tag Gefallen daran, mit
zunehmender Tendenz.

Nach einer anstrengenden Wanderung sich in der Lutherkirche
niederlassen und die Stille genießen oder sich eine Gänsehaut holen beim Zuhören bei
einem der beeindruckenden Konzerte mit Nico Wieditz an der Orgel bzw. mit dem
Gospelchor der Musikschule des Wartburgkreises. Anscheinend geben sich viele dem
Genuss hin, sodass die Kirche aus allen Fugen zu geraten scheint und mancher draußen
bleiben muss. Einen Open-Air-Gottesdienst eng zusammengerückt mit vielen
Gleichgesinnten zu Füßen des Lutherdenkmals auf dem Lutherplatz im Luther-Stammort
zu erleben oder den Ausführungen bhuddistischer Mönche im angesiedelten
Dharmazentrum über Yoga, Meditation oder Ayurveda zu folgen, wann macht man das
sonst und vor allem in einer Zeit, wo religiöse Fanatiker glauben, die Welt einnehmen zu
wollen.

Dies alles macht auch das Geheimnis des Reformationstages in Möhra aus: hier
entstammt Luther, hier wird Luthers Wort gesprochen, hier wird Luthers Geist lebendig.
Besucher und Gäste wollen ein Stückchen davon erleben und das Erlebte in ihren Herzen
mit nach Hause nehmen. Wer sich die nächste Möglichkeit der Lutherschen Begegnung
nicht entgehen lassen möchte, muss sich schon jetzt Samstag, den 31. Oktober 2015 im
Luther-Stammort Möhra in seinen Terminplan notieren.

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