Neuer Glanz in der Propstei Zella/Rhön

Heute wird der neu restaurierte Festsaal der Propstei in Zella/Rhön eingeweiht. Die Propstei Zella war einst Benediktinerinnen-Abtei und ist heute ein Schloss mit Barockkirche. Sie war zunächst Amtssitz einer fuldischen Propstei, später Krongut und Domäne. Seit vielen Jahren bemühen sich Gemeinde, Bürger und Förderverein um eine, Stück für Stück voranschreitende, Restaurierung der wunderschönen Anlage.

Landrat Reinhard Krebs wurde bereits vor der Einweihung des neuen Festsaales von Bürgermeister Stefan Cyriaci, Mitgliedern des Fördervereins und des Gemeinderates zu einer Besichtigung eingeladen. „Wow!“, war seine erste Reaktion beim Betreten des Saales. Es galt den großartig restaurierten Deckengemälden ebenso wie dem nagelneuen und strahlenden Gesamteindruck des Raumes.

Wie Bürgermeister Cyriaci berichtete, hatte die Gemeinde bereits 2008 überlegt, den Saal so herzurichten. Allein, die Kosten wurden damals auf ca. 350.000 Euro geschätzt und überschritten die Finanzkraft der Gemeinde deutlich.

Trotzdem wurde an dem Vorhaben weiter festgehalten, so Cyriaki.

Im Rahmen einer Diplomarbeit schließlich wurde der Festsaal untersucht und so eine unschätzbare Vorarbeit für die eigentliche Restaurierung und Sanierung geleistet. Durch diese Vorarbeit und die Hartnäckigkeit der Gemeinde bei den Fördergeldgebern konnte schließlich 2013 erreicht werden, dass die historischen Deckengemälde vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie gefördert wurden. Dafür hatten sich auch der Landrat und Mitarbeiter der Kreisverwaltung stark gemacht.

Mit der Zusage des Landesamtes für Archäologie und der Städtebauförderung, die Gemeinde Zella in den Sonderfördertopf für strukturschwache Gebiete aufzunehmen, konnte 2013 mit der Realisierung des Vorhabens begonnen werden. Für rund. 320.000 Euro wurden statische Sicherungen und Dämmarbeiten an der Decke vorgenommen, die schadhaften Kamineinfassungen restauriert, neue Fenster eingesetzt, eine Lüftungsanlage installiert, die Heizung erneuert, neue Elektrik verlegt und nicht zuletzt wurden die historischen Deckengemälde über einen Zeitraum von anderthalb Jahren wiederhergestellt.

Einen besonderen Dank richtete der Bürgermeister auch an den Förderverein der Propstei. Dieser hat es geschafft, über zahlreiche Aktionen und Events (z.B. vor einem Jahr mit „der längsten Kaffeetafel der Rhön“) über 40.000 Euro an Spendengeldern aufzubringen und so den gemeindlichen Eigenanteil zu sichern.

Für den ganzen Kreis ist das eine Perle geworden!, lobte Reinhard Krebs. Was sie hier – alle Zellaer gemeinsam – Stück für in den letzten Jahren hergerichtet und wieder hergestellt haben, ist einfach großartig!

Die feierliche Eröffnung findet am 3. Juni um 19 Uhr statt.

Am 5. Juni ist ab 14 Uhr Tag der offenen Tür mit Kaffee, Kuchen, Bratwurst, Bier, Blasmusikkonzert und Führungen durchs Gebäude.

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