Orgel kehrt in Rokokosaal zurück

Bildquelle: Orgel im Rokokosaal 1962, © Stadt Eisenach, Archiv

Seit Kurzem steht nahe dem Flügel im Rokokosaal des Eisenacher Stadtschlosses ein weiteres Musikinstrument – eine Orgel, nicht von der Größe einer Kirchenorgel. Es ist ein so genanntes „Schankpositiv in Zweikastenbauweise“. In der Kirchenmusik diente es als Generalbassinstrument oder auch zur Unterstützung des Chorgesanges. Gebaut wurde das Instrument im Jahr 1722.

„Es wirkt, als sei das Positiv direkt für diesen repräsentativen Raum gebaut worden“, erklärt Dr. Reinhold Brunner, kommissarischer Leiter des Thüringer Museums. Besucherinnen und Besucher der Curt Elschner-Galerie können sich davon selbst ein Bild machen. Wann und wie die Orgel nach Thüringen kam ist nicht bekannt. Georg Prinz von Sachsen-Meinigen erwarb sie 1941 für die Kapelle der Veste Heldburg/Thüringen. Schon einmal stand das Positiv an seiner jetzigen Stelle, denn 1951 wurde das Instrument der Stadt Eisenach speziell für die Aufstellung in diesem Saal übergeben. Klimatisch begründet – noch vor der Restaurierung des Stadtschlosses in den 1990er Jahren –, nahm es in der Folge einige Schäden und musste 1974/75 instandgesetzt werden. Ins Bachhaus gelangte die Orgel 1991, wo sie 1994/95 erneut restauriert wurde.

Gemäß einer gütlichen Einigung zwischen dem Treuhänder des Herzoglichen Hauses Sachsen-Meiningen und der Stadt Eisenach im Jahr 1999 konnte die Orgel nun als Dauerleihgabe der Regina von Habsburg dauerhaft in Eisenach, im Bachhaus, verbleiben.

Auf Wunsch des Bachhauses, wo es keinen repräsentativen Standort mehr gibt, und in Übereinstimmung mit den Erben kehrte das Instrument nun wieder an seinen früheren Standort im Rokokosaal zurück.

Orgel im Rokokosaal 2024, © Stadt Eisenach, Ralf-Michael Kunze
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