Pressemitteilung der SPD Eisenach: Politischen Scharlatan Hirte entlarven

Der Kreistag des Wartburgkreises hat in seiner Sitzung am 24. Mai vor allem mit den Stimmen der CDU-Fraktion und der NPD-Fraktion die weitere Finanzierung des Eisenacher Landestheaters und der zukünftigen Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach in Frage gestellt und nimmt damit billigend in Kauf, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Eisenacher Landestheaters um ihre berufliche Perspektive bangen müssen und ein mühsam gefundener Kompromiss zu scheitern droht.

Einen logischen Zusammenhang zwischen den Entscheidungen zur zukünftigen Theater- und Orchesterlandschaft in Westthüringen und einem geforderten Kabinettsbeschluss zum Erhalt des Wartburgkreises zu konstruieren, ist nichts anderes als politische Scharlatanerie und Instrumentalisierung auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Eisenacher Landestheaters. Gerade Herr Hirte weiß genau, dass verbindliche Zusagen über die zukünftigen Gebietsstrukturen in der Region gar nicht durch die Thüringer Landesregierung abgegeben werden können, da die letztendliche Entscheidung beim Thüringer Landtag liegt und erst abschließend im nächsten Jahr getroffen wird. Wer dann den Vertretern von SPD, LINKE, Grünen und LAD auch noch boshaft Lippenbekenntnisse unterstellt und den jährlichen Finanzierungszuschuss des Wartburgkreises als deutliches Signal der regionalen Verbundenheit in der Wartburgregion und enormen Vertrauensvorschuss feiert, überschreitet die Grenze der Verlogenheit und lässt jeglichen Anstand vermissen, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Klostermann.

Richtig ist, dass sich der CDU-geführte Landkreis Gotha mit einem Millionenbetrag an der zukünftigen Finanzierung der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach beteiligen wird, die Stadt Eisenach mit 560.000 Euro, die Stadt Gotha mit 530.000 Euro, der Wartburgkreis jedoch nur 190.000 Euro (!) beisteuern wird. Auch langfristig müsste die in der Haushaltssicherung befindliche Stadt Eisenach insgesamt 2 Millionen Euro jährlich für die Finanzierung des Landestheaters und der zukünftigen Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach aufbringen, während sich der finanzstarke Wartburgkreis lediglich mit 670.000 Euro (!) beteiligt. Diese Kostenaufteilung würde auch bei einer Rückkreisung der Stadt Eisenach in den Wartburgkreis erhalten bleiben. Darüber hinaus würde die Stadt Eisenach durch einen beträchtlichen Anteil an der zukünftigen Kreisumlage im Wartburgkreis noch einmal zusätzlich bei der Theater- und Orchesterfinanzierung zur Kasse gebeten.

Ein glaubhaftes Signal der regionalen Verbundenheit und Solidarität in der Wartburgregion zur langfristigen Sicherung des Theaterstandortes Eisenach wäre es, wenn sich Herr Hirte und die CDU in der Wartburgregion schon jetzt öffentlich dazu bekennen würden, nach einer möglichen Rückkreisung der Stadt Eisenach in den Wartburgkreis den überwiegenden Teil der Theater- und Orchesterfinanzierung durch den Landkreis zu übernehmen, um die Stadt Eisenach nachhaltig zu entlasten. So bleibt nur ein fader Beigeschmack, dass sich Herr Hirte und die CDU in der Wartburgregion mit durchsichtigen, machtpolitisch motivierten Manövern aus ihrer Verantwortung stehlen und den schwarzen Peter nach Erfurt schieben wollen, kritisiert Klostermann abschließend.

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