Predigerkirche: Neue Sonderausstellung wird eröffnet – „Colette Deblé – In Szene gesetzt: Frauenbilder in der Kunst“

„Colette Deblé – In Szene gesetzt: Frauenbilder in der Kunst“ heißt die neue Sonderausstellung, die das Thüringer Museum Eisenach am Samstag, 15. Juni, 11 Uhr in der Predigerkirche eröffnet. Die Zeichnungen der französischen Malerin Colette Deblé werden bis zum 25. August in der Predigerkirche präsentiert.

Die gemeinsame Sonderausstellung von der Stadt Eisenach, dem französischen Kulturbüro in Thüringen und dem Kunstverein Eisenach e.V. wird finanziell unterstützt vom Freistaat Thüringen, der Eisenacher Versorgungs-Betriebe GmbH (evb) und dem Förderverein Freunde des Thüringer Museums Eisenach e.V.. Zur Eröffnung wird auch die französische Botschafterin Anne-Marie Descôtes in Eisenach erwartet.

Colette Deblé, Malerin aus der Picardie im Norden Frankreichs, sieht ihr Lebenswerk darin, die Darstellung der Frau in der Kunstgeschichte herauszuheben und als Zitat in ihren Zeichnungen zu verfremden. Es entstehen Bilder, die an bekannte Kunstwerke erinnern, aber dem zeitgenössischen Werk einer inspirierten Malerin zuzurechnen sind. Mit wenigen Mitteln lässt sie in ihren Arbeiten auf Papier eindrucksvolle Kunstwerke entstehen.

Das jüngste Interesse Colette Deblés gilt Thüringer Frauenpersönlichkeiten, die wie Herzogin Anna Amalia oder Großherzogin Maria Pawlowna in Weimar oder wie die Heilige Elisabeth von Thüringen in Eisenach wirkten. Für die Ausstellung in Eisenach fertigte Colette Deblé darüber hinaus zahlreiche Zeichnungen nach Gemälden, Porzellanen, mittelalterlichen Skulpturen und weiteren Objekten an, die sich im Bestand des Thüringer Museums Eisenach befinden.

Colette Deblé, April 1990: „Hat man jemals versucht, die Kunstgeschichte oder einen ihrer Aspekte nur mit bildnerischen Mitteln zu erforschen, wie Historiker oder Essayisten es mit dem geschriebenen Wort tun? Ich verfolge den Versuch, in einer unendlichen Zahl von Zeichnungen die verschiedenen Darstellungsweisen der Frau von der Frühgeschichte bis in unsere Tage wiederzugeben und somit eine Analyse verschiedener Haltungen, Situationen, Inszenierungen zu entwickeln. Anders als das literarische kann das bildliche Zitat nicht wörtlich zitieren, denn es entsteht durch die Hand und den Stil des Zitierenden. Das Ergebnis ist ein leichtes Beben der Linie, das für das zitierte Werk und den Zitierenden gleichermaßen aufschlussreich ist.“

Colette Deblé hat bereits in vielen Städten der Welt und auf allen Kontinenten ihre Zeichnungen ausgestellt. Dichter und Philosophen wie Jacques Derrida haben ihre Werke zum Anlass genommen, um über die Künstlerin zu schreiben.

Colette Deblé lebt in Paris und wurde 1944 geboren. Neben ihrem malerischen Werk hat sie auch zahlreiche Künstlerbücher zu französischer und internationaler Gegenwartspoesie geschaffen. Als größte Auszeichnung ihres künstlerischen Schaffens kann das 2005 von dem berühmten französischen Philosophen Jacques Derrida verfasste Buch „Prégnances. Lavis de Colette Deblé. Peintures“ (Paris, harmonia mundi) gelten.

Die Sonderausstellung „In Szene gesetzt: Frauenbilder in der Kunst“ wird bis zum 25. August in der Predigerkirche präsentiert. Sie ist mittwochs bis sonntags und an Thüringer Feiertagen in der Zeit von 10 bis 13 Uhr geöffnet.

Der Eintritt inkl. Sonderausstellung kostet 4 Euro (ermäßigt 2 Euro). Die Kombikarte des Thüringer Museums Eisenach ist für 9 Euro (ermäßigt 5 Euro) erhältlich. Gruppen zahlen ab zehn Personen 3 Euro pro Person (ermäßigt 1,50 Euro p. P.).

Begleitprogramm zur Sonderausstellung

Veranstaltungen:

27. Juli, 18 Uhr: Hören und Sehen – Museum mit Musik, Natalie Alencova (Mandoline)
25. August, 12 Uhr: Finissage