Rauchzeichen über dem Nationalpark

Wer in diesen Tagen von Kammerforst zur Reckenbühlwiese, direkt vor den Toren des Nationalparks Hainich gelegen, wandert, dem bietet sich vielleicht folgendes ungewöhnliche Bild. Schon aus der Ferne leuchtet einem ein großes rot-buntes Indianertipi entgegen. An seiner Spitze wehen «Skalpe» aus Pferdehaar fröhlich im Wind. Kommt man dann näher, sticht einem zwischen den eher etwas gewöhnlicheren Zeltbehausungen ein kunstvoll geschnitzter und bemalter Totempfahl ins Auge. Der Förster Karl-Friedrich Bodenstein aus Schönau hat ihn authentisch gefertigt und die jungen Rothäute haben ihn bemalt. Versteckt hinter einem kleinen Hügel befindet sich noch ein ganz wichtiges kleines Bauwerk, das Toilettentipi.
Um ein Lagerfeuer am Rande des Platzes sitzen 15 8 bis 12-jährige und vier erwachsene Indianer auf kurzen Stammhockern und essen Spagetti mit Tomatensauce oder auch frisch bereitetes Rehgulasch. Das Reh hatten die kleinen Indianer bei einem zufällig vorüberziehenden Trapper gegen ein Paar gute Mokassins eingetauscht.
Wenn die kindlichen Rothäute nicht gerade essen, so bauen sie vielleicht an Pfeil und Bogen, fertigen ihren Kopfschmuck an oder singen Indianerlieder. Es kann auch sein, dass Wanderer das Lager verwaist vorfinden, dann sind die Bewohner gerade auf einer Schnitzeljagd oder zu einer Nachtwanderung im Nationalpark unterwegs.
Neben dem Internationalen Jugendcamp ist dieses Indianerwaldcamp das zweite große Sommerprojekt im Rahmen der Umweltbildungsarbeit des Nationalparks.

Bei all den spannenden Aktionen lernen die jungen Gelegenheitsrothäute vieles über den Nationalpark und das vorbildliche Sozialverhalten ihrer großen nordamerikanischen Vorbilder kennen.
Die Nationalparkverwaltung, vor allem die ‚Praktikantinnen für die Umwelt’ (gesponsert von der Commerzbank) Yvonne Fischer und Silvia Ohmer, welche das Lager intensiv vorbereitet haben und es jetzt zusammen mit Mario Krellner aus dem Nationalpark Hochharz auch betreuen, und der Thepra e.V. als Träger hatten bei der Organisation dieses schon zum 2. Mal stattfindenden Indianerwaldcamps genau dieses Ziel vor Augen. Die Thepra unterstützt mit der Betreuerin Karina Seeligmann das fröhliche Indianerleben. Die Gemeinde Kammerforst hat freundlicherweise den idyllischen Lagerplatz zur Verfügung gestellt und unterstützt die jungen Indianer beispielsweise mit einem Wasserwagen.

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