Scheiche und Läufer auf der Bühne

Bunt verkleidet kamen am gestrigen Rosenmontag die Gäste in das Eisenacher Landestheater. Zum 22. Mal hatten das Landestheater Eisenach und der Verein der Kammermusik der Wartburgstadt zum traditionellen Rosenmontagskonzert in das Schauspielhaus geladen.
Gekommen waren dabei einige. Bis auf den letzten Platz war das Landestheater ausverkauft und erfreute sich über die zahlreichen maskierten und verkleideten Gäste.

Wobei nicht nur die Gäste sich für ihren Theaterbesuch in besonderer Form herausgeputzt hatten. Auch die Musiker der Landeskapelle saßen in verschiedensten Kostümen auf der Bühne und genossen es sichtlich, dass sie auch einmal ohne Frack und Abendkleid ihre Melodien zum Besten geben durften.
So war es beispielsweise der Violinist Julian Dedu, der als arabischer Scheich auf der Bühne saß. Kollege Seth Taylor hingegen hatte es sich nicht nehmen lassen, in sportlicher Läufermontur zu erscheinen.

Der eigentliche Star des Abends aber war ein ganz anderer. Generalmusikdirektor (GMD) Carlos Dominguez-Nieto dirigierte seine Kapelle und bewies dabei seinen Stand als heimlicher Publikumsliebling des Theaters.
Mit viel, leider ab und zu etwas überzogenem, Witz führte der GMD die Gäste durch das rund zweistündige Programm.
Dabei blieb der natürliche Schelm, Dominguez-Nieto, vor allem seinen Idealen treu und berichtete in seinen kurzen Ansagen von drei Künstlern, die ihn in seinem Leben inspiriert haben.
Allen dreien wollte er, so erklärte der gebürtige Spanier, im Rosenmontagskonzert eine Hommage zukommen lassen.

Und so war es unter anderem, Loriots legendäres Hustenkonzert, angelehnt an Edvard Griegs «Ases Tod», das das Orchester zum Besten Gab. Auch die Overtüre zu Rossinis Oper «Las gazza ladra – Die Diebische Elster» spielte die Landeskapelle. «Damit möchte ich mein Idol, den Schauspieler Danny Kaye, ehren», erklärte der Dirigent. Auch der argentinischen Musikgruppe «Les Luthiers» zu Ehren hatte die Kapelle ein Stück einstudiert. Mit «El escondite de Brahms» bot sie eine Mischung aus Johannes Brahms 5. Ungarischen Tanz und dem Tango «El escondite de Hernando».

Allerdings waren es auch Stücke, die das Publikum selbst mit einbezogen, welche am gestrigen Konzertabend zum Besten gegeben wurden.
«Mein Hut der hat drei Ecken» war unter anderem eine der Melodien, bei denen auch die Gäste kräftig mitsingen sollten. Zu Bizets Overtüre aus «Carmen» und Strauß´ «Radetzky Marsch» wiederum wurde kräftig mitgeklatscht und -geschunkelt.

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