SPD Eisenach und Küchenstudio Meng unterstützen Sommergewinnszunft

Eigentlich stände Eisenach in diesen Tagen fest im Zeichen des größten deutschen Frühlingsfestes, des Sommergewinns, mit den Kommerschen (den Vorabenden aus Musik, Tanz und Humor) in der Werner-Aßmann-Halle, dem Festzug mit über 1.200 Mitwirkenden, dem Volksfest auf Plätzen und Straßen der Stadt, dem Feuerrad-Rollen und vielen mehr. Doch die angespannte Situation durch den Corona-Virus führte zur Absage von alledem.

Sie haben fleißig geprobt, doch dürfen nun nicht auftreten, berichtet Heike Apel-Spengler, die mit den 40 „Wänst vom Stiegk“ über Wochen übte.

Im Zunfthaus der Sommmergewinnszunft sind betretene Gesichter anzutreffen. Eigentlich würde noch an den Themenwagen zu „Wir feiern Bachs Geburtstag“ gewerkelt. Fertig steht der Wagen „Johann Sebastian Bach lernt das Orgelspiel“, auf dem der Leiter des Bachchores Christian Stötzner während des Festumzuges live gespielt hätte. Fertig stehen ein von den „Bürgern für Eisenach“ errichteter Wagen, die Wagen des Winters und der „Eisenacher Originale“. Allenthalben betretene, traurige Gesichter.

Diese hellten sich auf, als –traditionsgemäß vor dem Sommergewinn – eine Delegation der Eisenacher SPD zu Besuch kam. Wie stets kam diese nicht mit leeren Händen. Die Sozialdemokraten hatten erfahren, dass für die Küche im Zunfthaus ein Herd benötigt wird. Innerhalb der Stadtratsfraktion und des Kreisvorstandes wurden hierfür 365 € gesammelt. Mit der „Meng’s Küchenstudio GmbH“ aus Eisenach-Stockhausen  konnte ein Partner gefunden werden, der dieses Vorhaben sofort unterstützte. Ziel war die Beschaffung eines hochwertigeren Gerätes, das für viele Jahre die Zubereitung leckerer Speisen für die fleißigen Helfer der Zunft und des Fördervereins unterstützen soll. Am Tag der symbolischen Übergabe des Herds in Form eines Gutscheins kam die große Überraschung. Patrick Meng, Geschäftsführer des Küchenstudios, sorgte für verblüffte Gesichter.

Aufgrund des abgesagten Sommergewinns braucht der Verein jede Unterstützung. Deshalb werden wir den Herd allein finanzieren und das von der SPD gesammelte Geld soll dem Verein zusätzlich zugute kommen, so Patrick Meng.

Ein donnerndes „Gut Ei und Kikeriki“ war ihm und der SPD-Abordnung sicher. Mit dem Zollstock nahm Patrick Meng sogleich Maß.

Zunftmeister Torsten Daut führte die Gäste um die Eisenacher SPD-Vorsitzende Heidrun Sache und dem SPD-Vorsitzenden des Wartburgkreises Maik Klotzbach durch sämtliche Werkstätten, berichtete über die schwierigen Tage bis zur gänzlichen Absage. Bis zuletzt habe man noch auf eine kleine Variante gehofft. Um die Tradition des Sommergewinns nicht zu brechen, und dem Sommer eine realistische Chance zu geben, wird es unter Ausschluss der Öffentlichkeit das Streitgespräch zwischen Sommer und Winter geben, dass voraussichtlich vom mdr im Livestream übertragen wird. Daher wurden beim Besuch der SPD-Abordnung noch letzte Handgriffe an der Strohpuppe verrichtet, deren Verbrennen das symbolische Ende des Winters dokumentiert. Zunftmeister Thorsten Daut teilte weiterhin mit, dass das Spendenecho bei den Kommerschkarten sehr hoch ist und Spendenquittungen bei der Zunft angefordert werden können.

Auch wir verzichten auf die Rückerstattung unserer Kommerschkarten, erklärten die SPD-Stadtratsmitglieder Susanne Köhler und Jonny Kraft im Namen ihrer Parteifreunde.

Jonny Kraft  hatte mit seinem Stockhäuser Fußballfreund Patrick Meng das „Projekt Herd für die Sommergewinnszunft“ initiiert. In der Bevölkerung gibt es große Solidarität, Festschriften und Plaketten werden weiterhin gekauft

Torsten Daut berichtete von drastischen finanziellen Einbußen. Bei den Behörden soll um finanzielle Unterstützung nachgesucht werden; damit es den Sommergewinn 2021 überhaupt geben kann.

Die SPD-Fraktion wird dieses Ansinnen unterstützen, sicherlich auch die anderen demokratischen Fraktionen im Eisenacher Stadtrat, betonte Susanne Köhler, stellvertretende Vorsitzende des Stadtrates.

Mit den Blütenfrauen wurde der mitgebrachte Sekt, mit den Männern der Zunftwerkstatt ein „kühles Blondes“ geleert, viele Gespräche geführt. So, wie es halt unter Freunden üblich ist.

Th. Levknecht

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