Teilabsage der 105. Nationalen Bundessiegerschau der Rassegeflügelzucht

Spielräume bei veterinärbehördlichen Maßnahmen ausnutzen

Mit großer Enttäuschung haben die CDU-Landtagsabgeordneten Marcus Malsch und Martin Henkel auf die Teilabsage der 105. Nationalen Bundessiegerschau der Rassegeflügelzucht reagiert. Die über Landesgrenzen bekannte Landesverbandsschau der Rassegeflügelzüchter Thüringens mit angeschlossener 105. Nationalen Bundessiegerschau soll vom 15.-17. Dezember auf der Erfurter Messe stattfinden und wird Treffpunkt für Freunde und Interessierte der Rassegeflügelzucht sein.

Nach Informationen des Landesverbandes der Rassegeflügelzüchter Thüringens habe der für die Ausstellung zuständige Amtstierarzt angeordnet, dass sämtliches Hühnergeflügel, Großgeflügel und Japanische Legewachteln für die Ausstellung nun doch virologisch auf HPAI-Viren (Hochpathogene Aviäre Influenza Geflügelpest oder auch Vogelgrippe genannt) untersucht werden muss.

Nach Einschätzung des Thüringer Gesundheitsministeriums (TMASGFF) habe sich die Geflügelpestsituation seit Mitte November 2023 in Deutschland immer mehr zugespitzt, so dass die virologische Untersuchung vor Geflügelausstellungen nun notwendig sei. Um die daraus für Aussteller und Veranstalter folgenden Risiken und Kosten möglichst zu begrenzen, habe sich die Ausstellungsleitung entschlossen, die 105. Nationale Bundessiegerschau auf Tauben und Wassergeflügel zu reduzieren.

Ich habe den Eindruck, dass die Landesregierung hier ihren Ermessensspielraum nicht nutzt. Ohne das Risiko des Eintrags und der Aus- und Weiterverbreitung der Vogelgrippeviren zu unterschätzen, würde ich mir mehr Fingerspitzengefühl der Veterinärverwaltung wünschen, sagte Martin Henkel.

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Für die Aussteller sei es kaum leistbar, die geforderten Untersuchungen in der kurzen Frist durchzuführen und die entsprechenden Nachweise zu erbringen. Marcus Malsch:

Der Rassegeflügelzucht wird so ein Bärendienst erwiesen. Die Tradition und das Kulturerbe der Rassegeflügelzucht drohen auf diese Art und Weise auszusterben. Gerade im Wartburgkreis ist die Zucht in der Rhön und im Thüringer Wald tief verankert. Die Zuchtvereine gehören zu den ältesten, die wir haben.

Thüringen präsentiere zudem als schwieriger Gastgeber:

Es darf nicht verwundern, wenn Rassegeflügelzüchter aus ganz Deutschland Thüringen künftig meiden, so Marcus Malsch abschließend

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