Von Wartburg zu Opel

Jessica Lindner-Elsner ist seit 2022 Leiterin des Archivs der Stiftung Automobile Welt Eisenach und untersuchte in ihrer Dissertation die Arbeitsverhältnisse im Automobilwerk Eisenach von 1970 und im frühen Opel-Werk bis 1992.

Auf fast 500 Seiten ging die Autorin dabei den Produktionsbedingungen im Werk auf den Grund, die in sozialistischen Betrieben Gradmesser für soziale Verhältnisse und Ungleichheiten waren. Anhand verschiedener Beschäftigungsgruppen stellte sie im ersten Teil dabei heraus, wer im planwirtschaftlich organisierten Betrieb von Besserbehandlungen oder Vorteilen zehren konnte und welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders von sozialen Ungleichheiten betroffen waren. Im Übergang zur sozialen Marktwirtschaft 1990 und mit der darauffolgenden Vereinigung der beiden deutschen Staaten änderten sich nicht nur die Arbeitsbedingungen im Betrieb grundlegend, sondern damit auch die sozialen Verhältnisse, die die Autorin in ihrem Buch im zweiten Teil in den Blick nahm. Noch bevor die Treuhandanstalt über die Zukunft des Automobilwerks entschieden hatte, wurden schon die ersten Beschäftigten entlassen. Welche Chancen Frauen und Männer auf dem neuen gesamtdeutschen Arbeitsmarkt und bei Opel in Eisenach hatten und wie es mit dem Automobilwerk nach der Treuhandentscheidung weiter ging, beschreibt Jessica Lindner-Elsner in ihrem Buch, welches das Ergebnis ihrer mehrjährigen Recherche und Promotion ist.

Sie wurde dabei von der Wartburg-Sparkasse, der Hans-Böckler-Stiftung und der Stiftung Automobile Welt Eisenach gefördert. Das Buch „Von Wartburg zu Opel“ ist an der Museumskasse für 44€ erhältlich.

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