Vortanzen in Eisenach: 250 Bewerbungen

Viel los war am Sonntag im neuen Ballettsaal des Eisenacher Theaters. Der zukünftige (ab Spielzeit 2009/10 verpflichtet) Ballettdirektor Andris Plucis lud zum Vortanzen ein. Sechs Stellen (je drei Frauen und Männer) waren zu besetzen. Das Eisenacher Ballett wird weiter 18 Stellen haben.
Auf die Stellen in Eisenach haben sich rund 250 Damen und Herren beworben. Knapp 100 wurden zum Vortanzen für Sonntag nach Eisenach eingeladen. Im neuen Probensaal des Ballettes mussten die Damen und Herren ihr Können beweisen. «Ich haben zwar aussagekräftige Bewerbungen, doch der persönliche Eindruck ist für mich entscheidend», so der neue Ballettdirektor und Choreograph zum Vortanzen.
Eisenach sei für Tänzer zu einer Größe geworden, so Plucis. Im Vergleich zur Einwohnerzahl habe Eisenach ein großes Ballett und gute Erfolge erreicht. Er wolle jedoch mit seinem Stil das Eisenacher Ballett weiter prägen.
Geplant sind in der Spielzeit 2009/10 u.a. «Romeo und Julia», «Der Tod und das Mädchen» sowie die Mitwirkung an «West Side Story».
Spaß hätte Andris Plucis auch an witzigen Abenden mit seinem Ballett, Kammerballettabenden. Informationen zum Ballett möchte er gern bei Matinees vermitteln.
Andris Plucis wurde als Sohn lettischer Eltern 1959 in Zürich geboren, hat die britische Staatsbürgerschaft, wuchs in der Schweiz, in Österreich und England auf. Seit seinem 7. Lebensjahr erhielt er Ballettunterricht, so in der Ballettschule der Wiener Staatsoper und der Royal Ballet School London.
Von 1977 bis 1985 arbeitet er als Tänzer an der Oper Bonn und an den Städtischen Bühnen Frankfurt. Als jüngster Ballettdirektor übernahm er 1985 die Companie des Stadttheaters Gießen. Von 1988 bis 1991 war Andris Plucis Ballettdirektor an Stadttheater Würzburg. Weitere Stationen waren Darmstadt, Frankfurt/Main, Coburg, Berlin, Ulm sowie Gastspiele im Ausland.
Seit 1998 bis 2009 ist er am Theater Ulm.
Plucis ist mit einer Schweizerin verheiratet und hat zwei Kinder.

Zwei neue Tänzer wird es in der neuen Spielzeit in Eisenach geben. Es ist die Französisch-Japanerin Sarah Hochster, die 1989 in Tokio geboren wurde und Solistin in Ulm war.
1987 wurde Caspar Hess in Berlin geboren, auch er wechselt von Ulm nach Eisenach.

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