Vortrag im Geschichtsverein von Dr. Birkenmeier am 11.3.14

Im Jahr 2016 feiert das Museum im Lutherhaus, das 1956 eröffnet wurde und eines der wenigen Lutherstätten ist, das sich in kirchlicher Trägerschaft befindet, seinen 60. Geburtstag. Das historische Lutherhaus mit seinen knarrenden Dielen und Treppen hatte zwar durchaus seinen Charme, entsprach aber nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit. Schließung des Museums oder Erneuerung und Erweiterung – war nur eine der Grundfragen, vor denen man stand. Seit vorigem Jahr wird es nun nach dem Standard des ICOM (internationaler Museumsrat) erneuert, wie Dr. Birkenmeier, wissenschaftlicher Leiter und Kurator, in seinem Vortrag vor dem Geschichtsverein ausführte. Mit Dr. Birkenmeier hat das Lutherhaus nicht nur einen erfahrenen Mann an seiner Spitze, der bereits Luthers Sterbehaus in Eisleben erfolgreich umgestaltete, sondern das erste Mal einen Vollzeitleiter vor Ort! Zum ersten Mal wird das Lutherhaus auch eine Garderobe bekommen sowie zusätzliche angemietete Fläche für Sonderausstellungen, Kasse, Museums-Shop, Toiletten im Erdgeschoss des privaten Nachbargebäudes.

Im Moment entsteht der schmale Erschließungsbau. Das ist ein großes Treppenhaus mit Aufzug und dem neuen Haupteingang, durch den jede Ebene des historischen Lutherhauses von der Seite aus erreichbar wird. Dies ermöglicht eine weitgehende Barrierefreiheit auf einem neuen Rundgang durch das Haus. Aufgrund der gelösten Platzprobleme wird es nicht nur die bewährte Museumspädagogik für Kinder sondern auch für Erwachsene geben. Auch die Zeit, in der Besucher einer Veranstaltung auf den Treppen Platz fanden, wird der Vergangenheit angehören.

Neben den baulichen Veränderungen gibt es auch ein neues Museums-, Sammlungs- und Personalkonzept. Schwerpunktmäßig wird sich das Lutherhaus mit dem Thema beschäftigen, das auch international mit Eisenach in Verbindung gebracht wird: Luthers Bibelübersetzung und deren Wirkungsgeschichte. Der Besuch des Lutherhauses stellt so eine wichtige Ergänzung zum Besuch der Wartburg dar, dem Originalschauplatz von Luthers sprachschöpferischer Tätigkeit.

Durch diese zusätzliche touristische Attraktivität wird auch der Lutherplatz belebt, der im Moment mehr Hunde als Touristen anzieht. Dr. Birkenmeier hofft, dass so gerade auch in Anbindung an eine neugestaltete Esplanade den Gästen mehr Lust gemacht wird, auch in der Innenstadt Station zu machen.

Man ist bemüht, den voraussichtlichen Eröffnungstermin Sommer 2015 halten zu können, zumal es 2015 im Themenjahr der Lutherdekade um «Bild und Bibel» geht. Aber die Planungen gehen weit über das Jahr 2017, dem 500-jährigen Reformationsjubiläum, hinaus. Der Schwung soll bis in das Jahr 2021 getragen werden, denn da jährt sich Luthers Aufenthalt auf der Wartburg zum 500. Mal.

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