Wagner-Jahr 2013: Sonderausstellungen in der Predigerkirche mit Werken von Johannes Heisig und F. W. Bernstein

Im Rahmen des Richard-Wagner-Jubiläumsjahres 2013 und als Ergänzung zur Ausstellung «Wagneriana in Eisenach» im Eisenacher Stadtschloss werden am Sonntag, 2. Juni 2013, 15 Uhr, in der Predigerkirche des Thüringer Museums Eisenach zwei weitere Sonderausstellungen zum Thema «Richard Wagner» eröffnet:

• «Johannes Heisig: Sehnsucht und Erlösung» – Malerei und Graphik
• «F. W. Bernstein: Götter, Menschen und sieben Tiere» – Illustrationen zu Richard Wagners Oper ,Der Ring des Nibelungen‘

Die Ausstellungen werden im Rahmen eines «Kunstgespräches» zwischen den beiden Künstlern Johannes Heisig, F. W. Bernstein und dem Kulturwissenschaftler Hermann Glaser eröffnet. Moderiert wird das Gespräch von Jörg Sobiella, Korrespondent, Moderator und Redakteur beim Hörfunksender MDR FIGARO / MDR Kultur.
Musikalisch umrahmt wird die Ausstellungseröffnung von Hans-Eckardt Wenzel (Gesang, Gitarre, Akkordeon).
Die Ausstellungen werden bis zum 3. November 2013 in der Eisenacher Predigerkirche gezeigt. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, Feiertage: 11 bis 17 Uhr

Ausstellung «Johannes Heisig: Sehnsucht und Erlösung»:
Im Zentrum der Ausstellung steht der Versuch, mit bildnerischen Mitteln auf die Herausforderung «Wagner» zu antworten. Die Brücke bietet der in Eisenach angesiedelte Tannhäuser-Stoff. Der Konflikt der Hauptfigur ist ein sehr moderner: Die Entscheidung zwischen dem Ausleben des Ich und dem Einfügen in eine gesellschaftliche Konvention ist unmöglich geworden und zerstört den, der vor diese Entscheidung gestellt ist.

In einer Folge von zehn Lithografien werden Momente dieses Konflikts beleuchtet. Diese Folge ist der thematische Mittelpunkt der Ausstellung. Hinzu kommt ein großformatiges Bild (Lizard King [Wagneriana], 160×200 cm, Mischtechnik/Leinwand, 2013), das den Wagnerkosmos unabhängig vom Tannhäuser-Stoff in einer sinnbildlichen Weise aufnimmt. Mischtechniken auf Papier – unter anderem fiktive «Porträts» von Tannhäuser, Elisabeth und der Venus – ergänzen auf eher spielerische Weise die Interpretation der Welt Richard Wagners.
Eingerahmt wird dieser Richard Wagner gewidmete Kern der Ausstellung durch einen Teil der Arbeiten zu Ted Hughes‘ großem Gedichtzyklus «CROW – aus dem Leben und den Gesängen von KRÄHE». In den Jahren 2010/2011 fertigte Johannes Heisig insgesamt 27 großformatige Bilder und elf Lithografien dazu.

Abgerundet wird die Ausstellung durch das Elisabeth-Bild «Kommet her zu mir alle» (120×180 cm, Öl/Leinwand, 2007) sowie durch einige im Kontext mit dem Aufenthalt Johannes Heisigs als Gast der Stadt Eisenach im Jahr 2004 entstandenen Arbeiten.

Ausstellung «F. W. Bernstein: Götter, Menschen und sieben Tiere»:
Als jahrzehntelange Fronarbeit empfand Richard Wagner seine Großoper in vier Teilen «Der Ring des Nibelungen». Manche Zuschauer und -hörer bestätigen die Fron noch heute. Die meisten aber empfinden bei Wagners Tetralogie das reinste und himmlische Vergnügen. 28 Einzelwesen – Götter und Menschen – zählen Eckhard Henscheid und sein Lieblingszeichner F. W. Bernstein in Wagners Ring, davon einige, wie die Rheintöchter, in Gruppen. Dazu gesellen sich sieben Tiere, darunter wieder in einem Fall ein Pärchen. Sie allesamt werden im Buch «Götter Menschen und sieben Tiere» (Eckhard Henscheid: Götter, Menschen und sieben Tiere. Richard Wagners «Ring des Nibelungen». Ein Gestaltenreigen. Mit Bildern von F. W. Bernstein. Stuttgart, 2013. Philipp Reclam jun. Verlag GmbH) zumeist mit großer Sympathie vorgestellt.

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In der Ausstellung sind die Illustrationen von F. W. Bernstein zum Buch «Götter, Menschen und sieben Tiere» zu sehen, ebenso viele Skizzen und Arbeiten zum Thema «Richard Wagner».

Biographien:
Johannes Heisig, 1953 in Leipzig geboren. 1973 bis 1977 Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Diplom, Mitarbeit in der Werkstatt des Vaters Bernhard Heisig. 1978 bis 1980 Meisterschüler bei Gerhard Kettner an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden. 1980 bis 1991 – Lehrtätigkeit, Professur und Lehrstuhl für Malerei und Grafik, Rektor der HfBK Dresden. 1991 Aufgabe des Lehramtes, freischaffend tätig. 1999 Beginn der Porträtreihe Willy Brandt. 2002 Porträt Egon Bahr und Altargemälde in der Kirche Gelliehausen. 2003/04 Porträtauftrag Willy Brandt für das German History Institute in Washington, USA. 2004 Ausstellungstournee «Aus der Neuen Welt» und Berufung zum Eisenacher Stadtgast. 2006 Berufung in das Kuratorium der Lippmann+Rau-Stiftung für Musikforschung und Kunst. 2010 Ausstellung in Seoul/Korea (mit Walter Eisler). 2011 Ausstellungstrilogie «Übergänge» in Berlin mit der Bildfolge CROW zu Gedichten von Ted Hughes. 2013 Ausstellungstournee zum 60. Geburtstag in Frankfurt/M., Dresden, Eisenach, Oldenburg und Berlin.
Weitere Informationen: www.johannes-heisig.de

F. W. Bernstein, geboren 1938, war bis 1999 Professor für Karikatur und Bildgeschichte an der Hochschule der Künste in Berlin. Seine Lyrik, Graphik und Satire werden zur sogenannten Neuen Frankfurter Schule gerechnet. 1994 erschien «Reimweh», 1996 «Achtung! Lesen gefährdet Ihre Dummheit», 2000 «Elche, Molche, ich und Du», 2002 «Richard Wagners Fahrt ins Glück. Sein Leben in Bildern und Versen» und 2013 «Götter, Menschen und sieben Tiere. Richard Wagners ‚Ring des Nibelungen‘. Ein Gestaltenreigen».
Weitere Informationen: www.fw-bernstein.de «

Die Stadt Eisenach präsentiert im Wagner-Jahr 2013 im Thüringer Museum Eisenach drei Sonderausstellungen, die bis zum 3. November im Stadtschloss und in der Predigerkirche gezeigt werden:
Im Stadtschloss: «Wagneriana in Eisenach» mit den drei teilen «Werner Weirich: Der Bayreuther Bühnenfotograf aus Eisenach», «Ein Blick in die Sammlungen von Nikolaus Oesterlein und Rüdiger Pohl» und «Wagner und Eisenach – Wahrnehmung und Werk»
In der Predigerkirche:
«F.W. Bernstein: Götter, Menschen und sieben Tiere – Illustrationen zu Richard Wagners Oper ,Der Ring des Nibelungen‘! und «Johannes Heisig: Sehnsucht und Erlösung – Malerei und Graphik»

Darüber hinaus wird im Reuter-Wagner-Museum eine Auswahl aus der Oesterleinschen Wagner-Sammlung als ständige Ausstellung präsentiert.

Öffnungszeiten: Stadtschloss 10 bis 18 Uhr / Predigerkirche und Reuter-Wagner-Museum: Dienstag bis Sonntag, Feiertage 11 bis 17 Uhr (Montag geschlossen)

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