Weit über 25.000 Besucher beim Sommergewinn 2023 dabei

Nicht nur die Sommergewinnszunft Eisenach und der Förderverein des Sommergewinns, auch mehr als 25.000 Zuschauer jubelten, als am Samstag, 18. März, Frau Sunna wieder über den Winter triumphierte. Ein für alle besonderer, weil endlich wieder normale Sommergewinn leitete erneut den Frühling in Eisenach ein.

Bei bestem Frühlingswetter zog der Festumzug durch die Eisenacher Straßen und begeisterte Besucher aus Nah und Fern. Unter dem diesjährigen Motto „Immaterielles Kulturerbe in Thüringen“ warf die Zunft einen Blick in die Thüringer Liste zum Immateriellen Kulturerbe. Elf unterschiedliche regionale bedeutende Kulturformen finden sich auf der Thüringer Liste und machen so wie der Eisenacher Sommergewinn die kulturelle Vielfalt Thüringens sichtbar. Auch das Skatspielen aus Altenburg, die Kindergartenidee nach Fröbel oder die Gartenzwerge aus Gräfenroda stehen darauf.

Mit viel Liebe zum Detail waren die Wagen zum „Immateriellen Kulturerbe“ hergerichtet worden. Der Festzug bestand insgesamt aus 1100 Mitwirkenden, 8 Musikgruppen, 47 Laufgruppen, 31 Festwagen und Kutschen, 97 Pferden sowie einem Ochsen- und einem Eselgespann.

Zehn Kulturerbeträger aus Thüringen waren beim Festzug zu sehen. So war unter anderem eine Zwergenhöhle für die Gartenzwerge aus Gräfenroda entstanden. Der Lauschaer Christbaumschmuck wurde durch einen geschmückten Weihnachtsbaum mit original Lauschaer Christbaumkugeln und Glasprinzessin präsentiert. Die Gäste erhielten außerdem Einblick in das Arbeitszimmer des Thüringer Tierforschers Alfred Brehm. Der Bratwurstkönig und die Bratwurstkönigin waren ebenfalls in einer Kutsche am Umzug zu sehen. Eine 5 Meter lange Fackel, gebunden von den Schweinaer Fackelbinderfreunden, stellte den weihnachtlichen Fackelbrand zu Schweina dar.

Auch etwas Neues gab es beim diesjährigen Umzug zu entdecken: Frau Sunna erhielt einen neugestalteten Festwagen. Zwei Mädchen und zwei Jungen saßen mit ihr gemeinsam darauf. Natürlich durften – neben dem alten Winter, dem frischen Lenz, der Zwergenraupe und den Germanen – die Eisenacher Originale Tante Frieda und Hermine nicht fehlen, die ganz traditionell den Schluss des Umzuges bildeten.

„Das Sommergewinnsfest ist immer wieder ein Höhepunkt für die Stadt Eisenach. Er ist ein Teil der Eisenacher Seele und ein lebendiger Brauch. Er erhält einerseits Traditionen aufrecht und gleichzeitig greift er immer wieder neue Impulse auf und setzt sie auf einzigartige Weise um. Der Sommergewinn verbindet die Menschen – der Stadt, der Region, aller Generationen, aller Bevölkerungsschichten. Alle fühlen sich willkommen und können sich aktiv einbringen. Das ist erstaunlich und sehr berührend und ein riesiges Geschenk an die Stadt“

… zeigte sich Oberbürgermeisterin Katja Wolf beeindruckt von dem erfolgreichen Fest. Sie würdigte die ehrenamtliche Kraft, die das immaterielle Kulturerbe Sommergewinn zusammenhält.

„Ich möchte allen meinen großen Dank aussprechen, ganz besonders den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Ohne Sie alle und Ihr Engagement über Wochen und Monate hinweg und die Zeit, die Sie in die Vorbereitungen investieren, wäre dieses für uns alle so lieb gewonnene und einzigartige Festwochenende nicht möglich“

… bedankte sie sich bei der Sommergewinnszunft und den vielen ehrenamtlichen Helfern, die unermüdlich und mit viel Hingabe organisiert, gewerkelt, Kostüme genäht oder Blüten gedreht haben. Zwischen 200.000 und 300.000 Krepppapierblumen haben viele fleißige Hände in diesem Jahr gedreht.

„Das Fest war ein voller Erfolg. So viele Besucher hatten wir seit Jahren nicht beim Festumzug“, sagte Nicole Päsler vom Vorstand der Sommergewinnszunft und betonte: „Das ist ein neuer Rekord. Wir sind sehr dankbar, dass dieser Sommergewinn endlich wieder wie gewohnt durchgeführt werden konnte – und dann bei diesem tollen Frühlingswetter.“

Den Sommergewinn in Eisenach feierten zahlreiche Ehrengäste der Stadt. Darunter Staatssekretär Sören Bartol aus dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Mitglieder des Bundestages Tina Rudolph und Christian Hirte, Staatssekretärin Tina Beer – die selbst auf einem der Festwagen „vorfuhr“ –, Abordnungen aus den Partnerstädten Sárospatak, Waverly, Skanderborg, Marburg und Sedan. Dazu kommen Bürgermeister umliegender Gemeinden, Landrat Reinhard Krebs, Vertreter von Kirche, Schulen, der Sparkasse sowie weiterer Einrichtungen und Vereine.

Alle Beteiligten waren froh das gelungene Frühlingsfest. Ein besonderer Dank geht hierbei an die Eisenacher Berufsfeuerwehr und die Feuerwehrvereine, das DRK Eisenach, den THW Ortsverband Eisenach sowie die Polizeiinspektion Eisenach für ihre Unterstützung und die Sicherstellung eines reibungslosen Ablaufs während des gesamten Festes.

Noch bis zum 26. März herrscht Volksfest auf dem Festplatz „Spicke“ und dem Marktplatz. Alle Informationen rund um das Programm gibt es auf der Seite der Sommergewinnszunft.

Eine Auswertung des Sommergewinns findet für Vertreter der Presse am Montag, 20. März, um 10.30 Uhr im Ratssaal im Eisenacher Rathaus statt.

Hintergrund

Das diesjährige Motto des Sommergewinns ist das Übereinkommen der UNESCO zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes, welches 2003 verabschiedet wurde. Die Bundesrepublik Deutschland ist 2013 der UNESCO-Konvention beigetreten. Seit 2016 gehört der Eisenacher Sommergewinn darüber hinaus zu den vier Thüringer Kulturformen, die im bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes vertreten sind: https://www.staatskanzlei-thueringen.de/arbeitsfelder/kultur/immaterielles-kulturerbe.

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