Wie der Blues auf die Brandenburg kam

Zum Tag des offenen Denkmals spielten die zwei Eisenacher Bluesmusiker, Alexander Blume und Rudi Feuerbach, zusammen mit Blumes Söhnen Maximilian und Michael in der Kemenate der Lauchröder Brandenburg ein tolles Konzert.
Das Regenwetter und die total aufgeweichten Zufahrtswege zur Brandenburg hätten beinahe das Konzert verhindert. Doch da kennt man Alexander Blume schlecht. «Dann verzichten wir auf Verstärker und bringen nur das Notwendigste nach oben, egal ob mit einem Allradantrieb – PKW oder zu Fuß», sagte Blume, nahm den Kontrabass und los ging’s. Kaum war das Instrumentarium aufgebaut und eingestimmt, der Raum so gut gefüllt, dass keiner mehr fror, erklangen die ersten Töne. Maximilian (9) am Schlagzeug und Michael (15) am Bass sorgten für einen soliden Beat. Der aufmerksame Zuhörer erlebte neben manch ungeschliffenen Ton vor allem den Spaß und die beginnende Tiefe beim Musizieren der Kinder. Keine billige Effekthascherei, wie so oft wenn Kinder auf der Bühne stehen, sondern Songs mit viel Swing und Charme. Max führte gemeinsam mit seinem Vater durch das Programm, das neben vielen Songs von Blumes neuer CD «BREAK» vor allem die Country-Blues-Songs von Rudi Feuerbach beinhaltete. Feuerbach war, wie sein Partner am Klavier, in Bestform. Selten, dass zwei Musikanten so gut zusammenpassen. Ein Genuss, zu beobachten wie beide aufeinander eingingen, sich blind verstanden, sich gegenseitig alle Freiräume gaben, damit am Ende eine zupackende und doch ganz sensible Musik heraus kam. Das passt zusammen: Blumes ausgefeilte Spieltechnik und kraftvolle Spielweise auf der einen Feuerbachs treibende Gitarrenriffs und sein warmer Gesang auf der anderen Seite. Drei Zugaben nach einem fast zweistündigen Konzert waren der Dank an ein Publikum, das mitging und vor allem zuhörte. Und dem Wetter sei dank, dass nicht die Verstärker in die Kemenate kamen sondern der Blues.

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