Winterausstellung im Thüringer Museum

»Kultur in Bewegung – Reisen, Handel & Verkehr” ist der Titel der neuen Sonderausstellung im Thüringer Museum Eisenach. Zu sehen ist sie vom Samstag, 27. November bis zum 9. März im Stadtschloss am Markt (Marstall).

Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, 27. November um 11 Uhr. Zur Eröffnung sprechen Erwin Meusel und Rosemarie Schneider von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Ortskuratorium Eisenach. Für die Umrahmung sorgt der Chor der Evangelischen Grundschule Eisenach.

Gezeigt werden in der Ausstellung »Kultur in Bewegung – Reisen, Handel & Verkehr” Exponate aus dem Thüringer Museum sowie Leihgaben von Privatleuten und weiteren Museen – Zeitzeugen der grundlegenden Veränderungen im Transportwesen vor allem gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als unter anderem das Auto massive Veränderungen mit sich brachten.

Gezeigt werden beispielsweise alte Gewichte, Spanschachteln für Handelsgüter und Dokumente aus Handelskontoren. Auch Utensilien wie Reisetasche, Geldkatze und Uniformen werden in diesem Zusammenhang zu sehen sein – so zum Beispiel zehn Messinggewichte von vier Gramm bis vier Pfund aus dem Jahr 1843. Sie sind mit Handhaben versehen und zeigen das Cöllnische und Sächsische Gewicht an. Gefertigt wurden die Stücke in der Eisenacher Instrumentenbaufirma Gustav Leopold Zwez.

Eine lederne Reisetasche aus der Mitte des 19. Jahrhunderts erinnert an einen Koffer. Sie ist abschließbar und hat einen aufklappbaren Boden. Der Stoff weist eine aufgestickte und geknüpfte Ornamentierung aus Rosen und Blätterdekor auf.

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Gezeigt wird in der Ausstellung auch eine lederne »Geldkatze”. Die Geldgürtel, die heute zur Grundausstattung eines Rucksacktouristen gehören, gingen aus diesen Geldkatzen der Fernhändler hervor. Das Ausstellungsstück misst einen Meter und wurde Ende des 18. Jahrhunderts aus Rindsleder gefertigt. Stilisierte Pflanzenmotive zieren die Schauseite, gebildet aus aufgestickten Schweinslederriemchen.

Alle Exponate tragen auch dazu bei, die Funktionen einiger wichtiger Verkehrseinrichtungen in Eisenach zu erläutern: Alte Posthalterei, Fürstenbahnhof und Hauptbahnhof sowie ehemaliges Straßenbahndepot. Einige der Exponate schlummerten lange Zeit im Depot des Thüringer Museums und werden nun erstmals wieder öffentlich ausgestellt.

Das Thema der Ausstellung erinnert an den diesjährigen »Tag des Offenen Denkmals” im September. Er stand unter dem Motto »Reisen, Handel & Verkehr”. An vielen Orten und in vielen Gebäuden war die Bedeutung Eisenachs als Verkehrsknotenpunkt von alters her erfahrbar.

Die Wartburgstadt wurde stets vom Handel geprägt – ausgehend vom Mittelalter, als Fernhändler am späteren Karlsplatz erste Niederlassungen einrichteten. Der bedeutendste Handelsweg – die Via Regia – führte im Mittelalter durch Eisenach. Im 19. Jahrhundert nahm der Handel Aufschwung infolge der fallenden Stadtmauern. Zusätzliche Transportwege entstanden. Jahrhundertelang waren es Kutschen und Karren gewesen, mit denen Menschen, Güter und Nachrichten transportiert wurden. Innerhalb kürzester Zeit neigte sich das Postkutschen-Zeitalter dem Ende zu. Das moderne, industrialisierte Transportwesen entwickelte sich und veränderte nicht nur das Stadtbild, sondern auch das Verhalten der Menschen. Drei Transportmittel stehen in der Ausstellung für den technischen Wandel und seine Folgen: Postkutsche, Auto und Straßenbahn.
Die Ausstellung im Stadtschloss am Markt ist bis zum 9. März zu sehen. Geöffnet ist sie montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr.

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