Zum Festtag des Heiligen Georg: 23. April

Nicht nur für die Wartburgstadt ist der Heilige Georg der Schutzpatron. Von den Griechen wurde er «Erzmärtyrer» genannt, im christlichen Altertum und Mittelalter von allen Blutzeugen am meisten verehrt. Georg gilt als Vorbild für alle Stände, viele Wunder werden seiner Fürbitte zugeschrieben. Er wurde zum Symbol christlicher Tapferkeit, zum Bannerträger der Kreuzfahrer und zum Nationalheiligen der Engländer.
So wie auf dem Jakobsplan zu sehen wird er darstellt: Als Ritter, hoch zu Roß einen Drachen tötend. Sein Festtag ist der 23. April.
Der Heilige Georg gehört zu den 14 Nothelfern, einer Gruppe von 14 Heiligen, die Gott vor ihrem Märtyrertod gebeten haben sollen, dem Hilfe zu gewähren, der ihn in seinem Namen darum bittet.
Der Legende nach soll der Heilige Georg eine schöne Königstochter aus den Händen des schrecklichen Drachens befreit haben. Mit der Lanze, hoch zu Roß, brachte Georg dem Drachen einen tiefen Stich bei. «Jetzt», so Georg zum jungen Mädchen, «nimm deinen Gürtel und lege ihn dem Tier um den Hals!» Und sie führte den Drachen, so die Legende, in die Stadt, wo das versammelte Volk in Freudengeschrei und Dankesrufe ausbrach. Der König wollte Georg mit Ehren überhäufen und seine Schätze mit ihm teilen. Aber Georg ließ alles an die Armen verteilen, was man ihm geben wollte.
Georg soll um das Jahr 280 geboren sein, aus Kappadokien (Türkei) stammen, und schon in jungen Jahren das Waffenhandwerk erwählt haben. Er erhielt den Rang eines Obersten im römischen Heer. Als die Christenverfolgung erneut einsetzte, machte Georg dem Kaiser Vorwürfe. Dieser aber sagte: «Junger Mann denke an deine Zukunft». Als Georg ihm entgegnen wollte ergrimmte der Kaiser und befahl ihn in Ketten zu legen. Dies geschah anno 305. Er wurde gemartert, um ihn von seinem Glauben abzubringen. Man band ihn auf das Holzrad und bewarf ihn mit heißen Kalk. Dies solle er ohne Verletzungen überstanden haben. Später wurde er geköpft.
Die Legenden über ihn erreichten Ägypten, Äthiopien, Syrien und den Vorderen Orient. Der Georgskult entstand bald in Zypern, der Türkei und Georgien. Durch Kreuzfahrer kam die Georgs-Legenden nach Europa.
Im sechsten Jahrhundert entstanden die ersten Georgs-Kirchen wie in Mainz, Neapel und Paris.
Georg ist der Heilige der Artisten, Bauern, Bergleute, Sattler, Schmiede, Wanderer, Reiter, Soldaten und Gefangenen. St. Georg schützt gegen Kriegsgefahr, Versuchungen, Fieber und Pest. Im alltäglichen Leben soll er ein großer Heiliger gewesen sein: Fällige Zinsen wurden maximal bis zum Georgstag gestundet, Dienstboten durften nur an diesem Tag ihren Herren wechseln, der Bauer durfte nach dem Georgstag die Felder nicht mehr betreten.
In Eisenach wird zu Ehren des Heiligen am 12. und 13. Mai 2001 das Hanjörg-Fest gefeiert.
Bürger der Stadt Eisenach setzten sich dafür ein, dass der Schutzpatron wieder zu seiner Lanze kommt, die vor einigen Wochen vom Brunnen auf dem Markt gestohlen wurde.

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