Der Revisor ist in der Stadt!

Russische Komödie von N. Gogol feiert Premiere im TAM

Am Samstag, 19.11.2016 um 19.30 Uhr feiert „Der Revisor“ von Nikolai Gogol Premiere im Eisenacher Theater am Markt. Regie führte erneut Marcus Coenen. Ein durchreisender Zechpreller wird von den Beamten eines beliebigen Kaffs in der Provinz irrtümlich für einen Revisor aus der Hauptstadt gehalten, der ihren korrupten Machenschaften auf die Schliche kommen soll. Die Sache muss mit bewährten Mitteln geklärt werden: schmieren, schleimen und bestechen. Und damit nimmt die Posse ihren Lauf.

Nikolai Gogols Komödie ist eine Parabel auf menschliche Schwächen und Sehnsüchte. Zur Premiere 1836 in St. Petersburg war die russische Verwaltung durch Korruption, Amtsmissbrauch und Lobbyismus durchsetzt – Gogols „Der Revisor“ war der spottende Abgesang einer verkommenen Werteordnung. Und damit ist das Stück topaktuell.

Es ist immer wieder erstaunlich, das wir gar nicht nach zeitaktuellen Theatertexten suchen müssen, um zeitaktuelle Themen auf die Bühne bringen zu können. Offensichtlich hat sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts nicht viel in den Strukturen von Gesellschaft geändert,

kommentiert Timo Bamberger den Inhalt des Theatertextes.

Ich wünsche mir viel mehr Leute wie die Figur des Chlestakow, die ein überholtes System von innen aushöhlen, für sich nutzen und diese Struktur von scheinbarer Demokratie vorführen. Ähnlich wie Martin Sonneborn als Satiriker sein Mandat im EU-Parlament nutzt, um den Politikzirkus als Heuchelei zu entlarven.

Damit beschreibt Marcus Coenen als Regisseur die zeitaktuelle Relevanz Gogols Komödie. Über sich selbst lachen zu können ist hierfür die wichtigste Voraussetzung. Und der Spaß wird auch bei dieser TAM-Produktion – trotz aller zeitkritischen Verweise – nicht zu kurz kommen.

Die Premiere ist bereits ausverkauft. Weitere Vorstellungen von „Der Revisor“ sind am 17.12.2016 und 21.01.2017 jeweils um 19.30 Uhr im TAM zu sehen. Auch im neuen Jahr wird das Stück noch einige Monate im Programm des Theater am Markt gespielt werden.

Karten sind per Mail unter kontakt@theaterammarkt.de oder telefonisch unter 03691 – 7409470 erhältlich. Weitere Informationen auch unter www.theaterammarkt.de.

Titelfoto: Friedhelm Wüstefeld

Foto 2: v.l.n.r. Editha Borowiak, Johannes Minz, Erik Treybig, Bernhardt Mahr, Friedhelm Wüstefeld, Andreas Artschwager.

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