Der Rhönklub Zweigverein Eisenach feierte sein 30-jährige Bestehen

Wechsel an der Spitze: Hilda Siebert gibt nach 13 Jahren aus Altersgründen den Vorsitz ab

Ursprünglich ist der Rhönklub ZV Eisenach 1879 gegründet worden. Allerdings mehr als ein Stammtisch, weniger als Wanderverein. Populärer wurde der Rhönklub erst, nach dem Hermann Eckert eintrat und Vorsitzender wurde. Hermann Eckert kam 1919 nach Eisenach und übernahm als Direktor des Bahnpostamt. Er liebte die Landschaft der Rhön und war auch der Initiator des Eisenacher Hauses auf dem Ellenbogen. Durch seinen ausgeprägten Gemeinschaftssinn und das kameradschaftliche Wesen gingen von ihm wertvolle Impulse aus, die das Vereinsleben bereicherten. In der zweiten Hälfte der 20er Jahre des vorigen Jahrhinderts war der Eisenacher Rhönklub zu einem der bedeutendsten Zweigvereine herangereift. Die Saat, die Hermann Eckert und seine Rhönklubfreunde auf dem Ellenbogen ausgesät hatten, entwickelte sich prächtig. Auch in der schweren Kriegszeit hat er immer versucht, den Rhönklub in Thüringen trotz aller Widrigkeiten zu erhalten. Nach dem 2. Weltkrieg war der Rhönklub Eisenach dem DDR-Oberen allerdings ein Dorn im Auge, passte mit seiner grenzübergreifenden Identität nicht in das Weltbild des real existierenden Sozialismus. Erst die Wiedervereinigung Deutschlands ermöglichte die Neugründung.

Am 16.5. 1991 wurde der Rhönklub in Eisenach im Schulungsraum des Sporthalle Katzenaue (heute Werner-Aßmann-Halle) das zweite Mal aus der Taufe gehoben. Arno Baur wurde zum Vorsitzenden gewählt. Ihm zur Seite standen Otto-Ernst Weigel (Stellvertreter), Renata Baur (Kassiererin) und Renate Eichenauer (Schriftführerin). Als Gäste wohnten der Wiedergründung der damalige Vorsitzende des Werra-Gaus Reinhold Stirzel und Hildegard Seifert-Eckert, die Tochter Hermann Eckerts, sowie Regina Rinke, die damalige Präsidentin des Rhönklubs in Fulda bei. Arno Baur führte den Verein bis 2007, organisierte viele schöne Wanderungen und Wanderfahrten sowie Theaterbesuche.

Der Fortbestand des Rhönklubs Eisenach stand 2007 auf der Kippe, fand sich zunächst niemand, der den Vorsitz übernehmen wollte. Es drohte das Ende des eigenständigen Rhönklubs Eisenach. Im Saal der ehemaligen Gaststätte „Edelweiß“ in der Eisenacher Weststadt erklärte sich die seinerzeit bereits über 70-jährige Hilda Siebert bereit, den Vorsitz zu übernehmen. Sie erwarb sich in ihrer 13-jährigen Zeit an der Spitze hohe Verdienste! Mit ihrer Vorstandsmannschaft initiierte Hilda Siebert ein buntes Vereinsleben. Die Liebe zur Rhön, zum Wandern und zur Geselligkeit standen ganz oben. Höhepunkte waren sicherlich die Ausgestaltung der Feier „20 Jahre Thüringer Gebirgs- und Wanderverband“ unter Schirmherrschaft von Christine Lieberknecht, die Teilnahme am „Deutschen Wandertag“ 2017 in Eisenach sowie weitere größerer Veranstaltungen. Erlebnisreiche mehrtägige Wanderfahrten organisierte Gerda Jäger, u.a. an die Donau, in die Dolomiten, nach Schleswig-Holstein und in die Fränkische Schweiz. Die dort gesammelten Eindrücke bleiben lange haften.

Jetzt steht wieder ein Wechsel an der Spitze an. Hilda Siebert, inzwischen 86-jährig, gibt den Vorsitz ab. Die Mitgliederzahl ist zuletzt geschrumpft, doch der Rhönklub Zweigverein Eisenach wird weiter bestehen. Darin sind sich die Mitglieder einig. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.

Wir haben eine Verpflichtung dem Andenken Hermann Eckerts gegenüber, für die Natur, die Rhön und dem Eisenacher Haus, erklärt die bisherige stellvertretende Vorsitzende Gerda Jäger.

Ein neuer Vorstand wird in absehbarer Zeit gewählt.

Durch die Corona-Pandemie war keine Feierlichkeit zum 30 Jahrestag der Wiedergründung des Rhönklubs Eisenach möglich. Dies wurde kürzlich im kleinen Rahmen nachgeholt. Mitglieder des Rhönklubs Eisenach fuhren in die Rhön, zur „Rhönbriese“.  Die Wirtsleute Celia und Günther Lehmann, beide Mitglieder im Rhönklub, hielten leckeres Mittagessen und für den Nachmittag wohlschmeckenden Kuchen und Kaffee bereit. Zwischen Mittagessen und Kaffee stand eine kleine Wanderung über den Umpfen.

Günter Lehmann, der auch ein sehr gutes Verhältnis zur Familie Eckert hat, leitete lange Zeit das „Eisenacher Haus“, das er nach der Wende aus dem Dornröschenschlaf geholt und es nach seinen Vorstellungen um- und ausgebaut hat, den Ellenbogen wieder mit Leben erfüllte.  Nun leitet Celia Lehmann die „Rhönbrise“ und Günter Lehmann ist ihre rechte Hand. Die Mitglieder des Rhönklubs Eisenach möchten sich für die freundliche Aufnahme und die vorzügliche Bewirtung bedanken.

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