Eine kunterbunte Schatzkiste in der Oststadt

Ein kleines Geschäft in der Gothaer Straße in Eisenach, die Regale sind vollgestellt mit allen möglichen und unmöglichen Dingen – Fahrradschlösser, analoge Fotokameras, Kristallvasen – die Wände sind in ein sauberes Weiß getüncht, von der Decke hängen zwei kleine Kronleuchter und verleihen dieser Schatzkammer aus Kunst, Kitsch und Raritäten ein irgendwie gemütliches Aussehen.

Dieser Laden gehört Michael Koch. Erst am heutigen Freitag hat der 26-jährige ihn eröffnet und damit direkt eine Marktnische besetzt. Denn es gehört zu seinem Konzept, dass er einen «besonderen An- und Verkauf» schaffen will, in dem man sich wohl fühlt und der eben nicht nur «Ramsch» ist. Und in der Tat: schon wenn der Kunde den Laden betritt spürt er, dass es hier um mehr geht als um billige Secondhandware. «Es geht um das Einkaufserlebnis. Darum, dass man auch zum kleinen Preis noch gute Waren bekommt und das ohne aufdringliche Verkäufer und ohne vorher eigenhändig den Staub von den Gegenständen zu entfernen», sagt Koch über seine Idee.

Schon als Junge war der gebürtige Farnrodaer auf Flohmärkten in der ganzen Region unterwegs. Er kaufte und verkaufte kleinere und größere Dinge und behielt diese Leidenschaft auch während und nach seiner Lehre zum Berufskraftfahrer bei. Vor allem über das Internet und durch persönliche Kontakte brachte er so im Laufe der Jahre verschiedenste Dinge, welche andere nicht mehr wollten oder brauchten, an den Mann.
Im März des vergangenen Jahres dann machte Koch sein Hobby zum Beruf. Als er kurzzeitig arbeitslos wurde, erkannte der Vater eines Sohnes sein Talent für den An- und Verkauf als seine Rettung an und machte sich selbstständig.

Seitdem baute und bastelte er in dem kleinen Geschäft in der Oststadt. Besserte Wände aus, kaufte ausgemusterte Regale von Einzelhandelsketten und richtete sich Stück für Stück seinen An- und Verkauf ein. Auch viele Kunden hat er seitdem besucht und bei Ihnen Einiges für sein Geschäft gefunden. «Es ist einfach eine Frage des Service, dass ich auch bei Kunden vorbeischaue und mir vor Ort die Objekte ansehe, welche diese verkaufen wollen. Denn nicht immer kann ich alles auch wirklich abnehmen und dann weiterverkaufen und da wäre es schade, wenn einige eigens dafür zu mir kommen, sie aber dann nichts loswerden», erklärt Michael Koch dieses Angebot.

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