Mit dem Rad und sächsischen Edelsteinen zur Queen

Am Dienstag empfing Oberbürgermeister Matthias Doht vier Radfahrer am Rathaus. Sie sind auf dem Weg nach London und werden am 22. Juli vom Herzog von Kent im englischen Königshaus empfangen. Im Gepäck haben die vier Radler Tobase aus Sachsen, diese sollen der Queen übergeben werden.

Der Prolog zur Tour erfolgte am Montag, 14. Juli vom Schneckenstein nach Plauen. Die erste Etappe führte dann nach Eisenach. Weitere Etappenorte werden Marburg, Sank Augustin, Maastricht, Gent, Dover und schließlich London sein.

Die vier erfahrenen Biker wollen in sieben Tagesritten von Plauen nach London fahren, um ein ganz besonderes Geschenk für die Queen zu überbringen: Rohtopase vom vogtländischen Schneckenstein, dem einzigen Topasfelsen Europas. Es sind die letzten Edelsteine ihrer Art, da das Vorkommen nahezu erschöpft ist. Seit 150 Jahren wurden Topase aus dem Vogtland unter anderem für sächsische, schwedische und eben britische Königskronen verarbeitet und eingesetzt.

«Dass die Topase aus dem Vogtland europaweit seit Jahrhunderten so berühmt sind», so der Geschäftsführer der Vogtland Kultur GmbH, Bernd Weck, «ist ein ganz besonderes Markenzeichen für unsere Region im Herzen Europas.» Man wolle, so Weck weiter, mit der Aktion auf den Standort Sachsen, das Vogtland und natürlich auf die speziellen und außergewöhnlichen kulturellen Angebote der Region hinweisen. So insbesondere auf das Böhmisch-Vogtländische Mineralienzentrum in der Nähe des Schneckensteins mit seiner nagelneuen Exposition eben zu den Topasen und auf das Besucherbergwerk «Grube Tannenberg».

Die vier Biker – Teamchef ist Andreas Krötzsch, Technischer Direktor des Theaters Plauen-Zwickau – verstehen sich selbst als die vier «zweirädrigen Musketiere». Krötzsch: «Wer kennt nicht Dumas Musketiere! Da muss D’Artagnan unter schwerwiegenden Umständen nach London reisen, um der englischen Königin ein edles Collier zu überbringen. Das Thema ist mittlerweile nicht nur ein Bestseller der Weltliteratur, sondern auch ein traumhaftes Musical.» Ein klein wenig möchten die Biker aus dem Vogtland deshalb schon an historische Traditionen anknüpfen. Und dass die vier radeln können, haben sie bereits im Vorjahr mit einer Tour Plauen-Paris unter Beweis gestellt.

Die Tour – finanziert von Sponsoren und Spendern – dient darüber hinaus einem guten Zweck; der Überschuss aus der Aktion fließt in die Kassen des Vereins krebskranker Kinder des Vogtlands e.V. Für die radelnden Boten aus dem Vogtland mit den Topasen für die Queen im Gepäck steht deshalb fest, dass es weiteres Gepäck geben wird. Krötzsch: «Wir wollen Geschenke von krebskranken Kindern aus dem Vogtland für die in London mitnehmen; unabhängig davon wollen wir in den jeweiligen Etappenorten nicht nur mit engagierten Radsportvereinen ins Gespräch kommen, sondern auch die vor Ort aktiven Vereine für krebskranke Kinder besuchen.» Die sieben Tagestouren nach London werden die vier Radler – wie schon bei der Fahrt im vergangenen Jahr – in ihrer Freizeit unentgeltlich absolvieren.

In Eisenach wurden die Radler (Andreas Krözsch, Michael Schiebold, Thomas Gerbert und Thomas Haubenreißer) dann auch von Vertretern der Krebshilfe Eisenach und des Radsportvereins 2002 begrüßt.
Mittwoch starteten die Biker in Richtung Marburg.

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