Mit «Verklickt!» sicher durch den digitalen Alltag

Jeder Internetnutzer kann Opfer von Internetkriminalität werden. Dies trifft insbesondere auch auf junge Menschen zu. Ihr Alltag spielt sich zu einem großen Teil online ab – der damit verbundenen Risiken sind sie sich aber häufig nicht bewusst. Hinzu kommt, dass junge Menschen im Netz bewusst oder unbewusst als Täter in Erscheinung treten können, beim Cybermobbing zum Beispiel. Der Film «Verklickt!» zeigt die Realität junger Menschen in ihrer virtuellen Welt – ohne Extreme widerzuspiegeln. Damit will die Polizeiliche Kriminalprävention in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die jungen Zuschauer auf Gefahren bei der Internetnutzung aufmerksam machen und ihnen Schutzmöglichkeiten an die Hand geben. «Verklickt!» wird heute in Stuttgart der Öffentlichkeit vorgestellt.

Waren- oder Computerbetrug, die Verbreitung pornografischer Schriften, Gewaltdarstellungen oder Straftaten gegen Urheberrechtsbestimmungen – dies sind nur einige Deliktsformen, die unter den 229.408 Straftaten mit dem Tatmittel Internet im Jahr 2012 (2011 waren es 222.267 Fälle) von der Polizei bundesweit erfasst wurden. Auch für 2013 muss mit einem erneuten Anstieg der Fallzahlen gerechnet werden. Der Grund für die steigenden Zahlen ist nicht nur die Entwicklung der Kommunikationstechnik, sondern auch mangelndes Bewusstsein um die Gefahren des Internets. «Wir sensibilisieren die Internetnutzer. Das ist eine wichtige Aufgabe der Präventionsarbeit der Polizei. Gerade junge Menschen brauchen Informationen, wie sie sich in der digitalen Welt vor Gefahren und Risiken schützen können», sagt Ralf Jäger, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder und Minister für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen. Der heute vorgestellte Film „Verklickt!“ ist Teil dieser Bemühungen.

«Verklickt!» vermittelt Kindern und Jugendlichen ab der Klassenstufe 7 sicherheitsbewusstes Verhalten in ihrer digitalen Alltagswelt. «Wir wollen auf die Gefahren und Straftaten im Netz aufmerksam machen und Schutzmöglichkeiten vermitteln», sagt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. «Gerade die jüngere Zielgruppe müssen wir aber über andere Wege erreichen – wie mit einem spannenden Film, der die digitalen Medien nicht verteufelt. Denn nur dadurch können junge Menschen die Filminhalte auf ihre eigene Lebenswelt übertragen und ihren persönlichen Umgang mit Medien kritisch prüfen.» Dieser wichtigen Aufgabe stellt sich aber nicht nur die Polizei: «Mit dem Medienpaket wollen wir Lehrkräfte, Medienpädagogen und andere Fachkräfte bei der Vermittlung von Vorbeugungsempfehlungen unterstützen. Wenn es darum geht, über strafrechtliche Aspekte bei der Internetnutzung aufzuklären, ist die Polizei für viele Fachkräfte ein wichtiger Ansprechpartner.» Wichtig ist für die Polizei aber auch eine Bündelung von Fachwissen bei der Präventionsarbeit im Themengebiet Mediensicherheit: Deswegen freut sich die Polizeiliche Kriminalprävention mit dem BSI einen Kooperationspartner gefunden zu haben, der das Medienpaket mit seiner fachlichen Kompetenz bereichert.

«Aufklärung und Sensibilisierung sind wichtige Erfolgsfaktoren für die IT-Sicherheit.», sagt BSI-Präsident Michael Hange bei der Vorstellung des Films. «Anspruch des BSI ist es, Privatanwender über Gefahren im Internet zu informieren und zugleich Lösungsangebote zu machen. Das Medienpaket «Verklickt!» leistet dazu einen wertvollen Beitrag und ich bin überzeugt, dass wir damit die bewährte Zusammenarbeit mit der Polizeilichen Kriminalprävention erfolgreich fortsetzen können.»

Filminhalt und weitere Informationen zum Medienpaket «Verklickt!»
Mia und Anne sind beste Freundinnen, sie teilen einfach alles – auch Passwörter für ihre Profile im Sozialen Netzwerk. Doch dann verschickt Anne in Mias Namen gemeine Kommentare über einen Mitschüler, andere machen es ihr nach, der Mitschüler muss immer mehr Hasstiraden ertragen. Wie soll Mia das nur wieder gut machen? Annes Bruder Robin hingegen steht auf Skaten, Computerspiele und Filme. Auch Max hat die gleichen Hobbys – nur kennt er noch ein paar Wege, um Filme illegal aus dem Internet zu ziehen. Das geht so lange gut, bis eine Rechnung über ein teures Abonnement bei Robins Eltern im Briefkasten landet. Wie sollen die beiden das ihren Eltern erklären? Max hat aber noch ein anderes Problem: Seine Mutter will wissen, welche Daten er sonst noch auf seinem Computer hat.

Der Film „Verklickt!“ zeigt spannend den digitalen Alltag junger Menschen – und die Probleme und Gefahren die ihnen auf ihren Wegen im Netz begegnen. Im Schwerpunkt geht es um Cybermobbing, Passwortsicherheit, Persönlichkeits- und Urheberrechte sowie Kostenfallen und illegale Downloads.

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Der Film ist Teil eines Medienpakets, das auch ein pädagogisches Begleitheft enthält, und soll vorrangig im Schulunterricht eingesetzt werden. Anhand des Medienpakets können Lehrer, andere pädagogische Fachkräfte, aber auch Polizeibeamte in der Prävention die junge Zielgruppe über Probleme und Gefahren bei der Nutzung digitaler Medien aufklären.

Ein zentraler Punkt des Medienpakets und seines Begleithefts ist die Vermittlung von Schutzmöglichkeiten für die junge Zielgruppe, denn viele Internetprobleme lassen sich auf allzu sorgloses Verhalten im Netz zurückführen. Junge Menschen, die wissen, wie sie sich schützen können, sind folgerichtig für Risiken sensibilisiert und haben weniger Probleme im Umgang mit digitalen Medien. Studien belegen außerdem, dass junge Menschen ein hohes Autonomiebedürfnis haben und ihre Probleme durchaus allein in den Griff bekommen wollen. Diesem Wunsch der jungen Zielgruppe trägt das Begleitheft ebenfalls Rechnung, indem es auch Tipps für den Ernstfall vermittelt. Diese Tipps und Empfehlungen sollen dazu beitragen, dass junge Menschen weder Opfer noch Täter von Straftaten im Zusammenhang mit dem Internet werden.

Die Polizei hat sich in ihren Präventionsbemühungen Ziele gesetzt, die unter anderem auch mit dem Medienpaket «Verklickt!» erreicht werden sollen: Dazu gehören die Förderung der Sicherheit im Umgang mit elektronischen Medien bei Kindern und Jugendlichen sowie die Aufklärung über die Strafbarkeit von bestimmten Handlungen im Internet und Vermittlung von Schutzmöglichkeiten. Ferner sollen Lehrkräfte, Medienpädagogen und Polizeibeschäftigte in der Prävention bei der Vermittlung von Vorbeugungsempfehlungen unterstützt werden.

Das kostenlose Medienpaket wird bundesweit an (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstellen ausgegeben. Mehr Informationen finden Sie auch unter www.polizei-beratung.de/verklickt. Dort kann das Medienpaket auch bestellt werden.

Profil Programm Polizeiliche Kriminalprävention
Das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) verfolgt das Ziel, die Bevölkerung, Multiplikatoren, Medien und andere Präventionsträger über Erscheinungsformen der Kriminalität und Möglichkeiten zu deren Verhinderung aufzuklären. Dies geschieht unter anderem durch kriminalpräventive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und durch die Entwicklung und Herausgabe von Medien, Maßnahmen und Konzepten, welche die örtlichen Polizeidienststellen und andere Einrichtungen, zum Beispiel Schulen, in ihrer Präventionsarbeit unterstützen.

Profil Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist der zentrale IT-Sicherheitsdienstleister des Bundes. In dieser Funktion gestaltet das BSI die IT-Sicherheit in der Bundesverwaltung operativ mit. Als neutrale und unabhängige Stelle befasst sich das BSI mit allen Fragen zur IT-Sicherheit in der Informationsgesellschaft. Insbesondere die Sensibilisierung und Aufklärung von Bürgern, die Kooperation mit der Wirtschaft und Wissenschaft bilden hierbei Arbeitsschwerpunkte. Ziel der Arbeit ist der sichere Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik in unserer Gesellschaft.

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