Strahlkraft des ThSV Eisenach betont

Thüringens Innenminister Georg Maier besuchte den Handballbundesligisten/ Stippvisite auch beim Verein Automobilbau Eisenach

Was wird mit der Stadt Eisenach verbunden? Natürlich die Wartburg, das Weltkulturerbe, oben über der 40.000 Einwohner zählenden Kleinstadt. Dann werden sehr oft der Automobilbau und der Handball genannt. Mit beiden kam kürzlich Thüringens Innenminister Georg Maier bei einer Stippvisite in Eisenach
in persönlichen Kontakt.

Die Strahlkraft des ThSV Eisenach und eine dringend benötigte neue Spielstätte waren Thema bei einem Gespräch von Georg Maier in der Geschäftsstelle der ThSV-Marketing GmbH. Seitens des ThSV Eisenach nahmen Jonathan Bloß, Leiter Sponsoring & Vertrieb der ThSV-Marketing GmbH, und Thomas Levknecht, Vorstandsmitglied des ThSV e.V. teil. Die Gesprächsrunde vervollständigte Jonny Kraft, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Eisenacher Stadtrat. Thomas Levknecht gab einen kurzen Abriss über die lange und erfolgreiche Vereinsgeschichte, berichtete von den aktuellen Bemühungen im Nachwuchsbereich mit einem neuen hauptamtlichen Jugendkoordinator und der Eröffnung eines neuen Sportinternates. „Ohne eine neue Arena, keine Zukunft für Bundesligahandball in Eisenach“, betonte Jonathan Bloß. Fördermittel des Landes Thüringen und des Bundes stehen für den Bau einer Arena in einem Industriedenkmal des ehemaligen Automobilwerkes bereit. Das Projekt ziehe sich allerdings bereits über Jahre hin, so Thomas Levknecht. Mehr Einbeziehung des Stadtrates in die konkreten Planungen wünschte sich Jonny Kraft. Innenminister Georg Maier gab preis, dass er in jungen Jahren in seiner Heimat selbst aktiv Handball gespielt habe, auf der Position des Torwartes. Er kenne die
Faszination dieser Sportart für Aktive und Zuschauer. Der ThSV Eisenach sei ein exponiertes sportliches Aushängeschild Thüringens. Alle finanziellen Möglichkeiten zur Errichtung einer den Standards der 1. Handballbundesliga entsprechenden Arena auszuschöpfen, auch um das riesige Zuschauerinteresse abzudecken, sei das Gebot der Stunde.

eorg Maier mit Reinhard Schäfer, Jonathan Bloß und Jonny Kraft (v.l.) während des Rundgangs in der ehemaligen Ostkantine – Foto: Th. Levknecht

Im Anschluss an das Gespräch fuhr Georg Maier zum Gelände des ehemaligen Automobilwerkes, wo im Industriedenkmal des ehemaligen O 1 die Wartburg-Arena entstehen soll, von der alle Vereine der Stadt profitieren werden. Der Stadt fehlen überdachte Sportflächen. Erschwert wird die aktuelle Situation dadurch, dass die Friedrich-Ludwig-Jahn-Sporthalle infolge von Umbauarbeiten noch bis in das nächste Jahr nicht genutzt werden kann. Georg Maier nahm das Industriedenkmal in Augenschein.

Konrad von Freyberg (li.), ehemaliger Leiter der Motorenkonstruktion des AWE, und Innenminister Georg Maier – Foto: Th. Levknecht

Reinhard Schäfer, Geschäftsführer des Vereins Automobilbau Eisenach, nutzte die Gelegenheit, um Georg Maier den unschätzbaren Fundus zumeist fahrbereiter Fahrzeuge aus allen Epochen des Eisenacher Automobilbaus in den Räumen der einstigen Ostkantine des AWE zu zeigen. Der Thüringer Innenminister und SPD-Landesvorsitzende war hellauf begeistert. Es kam auch zu einem kurzen Gespräch mit dem über 90-jährigen Konrad von Freyberg, dem ehemaligen Leiter der Motorenkonstruktion im Automobilwerk Eisenach. Zu dessen größten beruflichen Erfolgen zählt die Entwicklung des 1600 cm³-Motors 400 in den Jahren 1968 bis 1972 und den legendären Motor 2-3-4 aus dem Jahr Reinhard Schäfer, Geschäftsführer des Vereins Automobilbau Eisenach, nutzte die Gelegenheit, um Georg Maier den unschätzbaren Fundus zumeist fahrbereiter Fahrzeuge aus allen Epochen des Eisenacher Automobilbaus in den Räumen der einstigen Ostkantine des AWE zu zeigen. Der Thüringer Innenminister und SPD-Landesvorsitzende war hellauf begeistert. Es kam auch zu einem kurzen Gespräch mit dem über 90-jährigen Konrad von Freyberg, dem ehemaligen Leiter der Motorenkonstruktion im Automobilwerk Eisenach. Zu dessen größten beruflichen Erfolgen zählt die Entwicklung des 1600 cm³-Motors 400 in den Jahren 1968 bis 1972 und den legendären Motor 2-3-4 aus dem Jahr 1984. Zur Dramatik seiner beruflichen Entwicklung gehört es, dass beide Motoren nie in Serie gingen. Das Projekt des 83 PS-Motors 400 als ersten Viertaktmotor der DDR mit oben liegender Nockenwelle und Zahnriemenantrieb, wurde 1972 zu Gunsten eines nie verwirklichten „RGW-Autos“ gestoppt. Und die Entwicklung des Dreizylinder-Viertakt-Motor 2-3-4 mit 60 PS Leistung für den Wartburg 353 musste 1984 zu Gunsten der Lizenznahme des VW–Motors abgebrochen werden. Georg Maier hätte gar zu gern mehr von dieser Geschichte erfahren, doch der Terminkalender rief zur nächsten Veranstaltung.

Noch heute führt Konrad von Freyberg bei Veranstaltungen des Vereins Automobilbau-Museum e.V. den Motor voll funktionsfähig in der Ostkantine vor, und kann den Besuchern kompetent und unterhaltsam als einmaliger Zeitzeuge die Entwicklungsgeschichte des Dreizylinder-Viertakters erzählen. Über die Geschichte der Motoren des Eisenacher Automobilbaus ist aus seiner Feder 2022 eine Broschüre in der Reihe der Museumshefte veröffentlicht, die im Museum ‚automobile welt eisenach‘ jederzeit erworben werden kann.

Th. Levknecht

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