Weg vom Panoramaweg – aber wohin?

Sie haben einen Meilenstein in der Eisenacher Festival-Kultur gesetzt. Im Jahr 2013 organisierten Manuel Biermann und Daniel Krauß auf dem Panoramaweg das «Eve Adam And»-Musikfestival und trafen damit auf großen Zuspruch. Rund 1 200 Gäste waren an einem warmen Samstag im Juli zu dem Aussichtspunkt gegenüber der Wartburg gekommen und hatten zur Musik von zehn Discjockeys ein rauschendes Fest gefeiert. «Vor allem bei der jungen Generation kam dies an, doch auch einige Senioren kamen zunächst aus Neugier auf den Panoramaweg und blieben dann dort», erinnert sich Veranstalter Biermann.

Doch nicht alles war damals so ideal gelaufen. Nach einem Zeitungsbericht hagelte es Beschwerden von Lesern aus der ganzen Stadt, die sich damals über «den Krach» beschwerten. Auch ein Wartburgkonzert, was zu jenem Zeitpunkt aufgezeichnet werden sollte, war von den Klängen elektronischer Musik und dazu eingespielten Saxophonmelodien betroffen.
«Wir haben uns den ganzen Tag lang streng an die gesetzlich vorgeschriebenen Lautstärkepegel gehalten und das bestätigte uns im Nachgang auch das Ordnungsamt der Stadt», erklärt Biermann. Viel wichtiger sei für ihn über dies die öffentliche Wirkung des kleinen Festivals: «Wir haben im Nachhinein von vielen ein sehr positives Feedback bekommen. Endlich hatten die Eisenacher einmal einen Punkt außerhalb von Diskotheken und rauchigen Bars, an denen sie sich treffen und entspannen konnten. Viele hatten uns damals ihre Unterstützung bei einer ähnlichen Veranstaltung im kommenden Jahr zugesagt und im Nachhinein standen uns eigentlich alle Türen offen.»

Dass dies aber nicht unbedingt der Fall ist, das müssen die Organisatoren nun erfahren.
Seit gut sechs Monaten sind die beiden gebürtigen Eisenacher auf der Suche nach einer neuen Fläche in Eisenachs Umgebung. «Der Standort am Panoramaweg ist landschaftlich sehr wertvoll, aber wenn die vor allem älteren Eisenacher mit unseren Ideen nicht zufrieden sind, so müssen wir uns eben etwas Anderes suchen», führt Manuel Biermann aus.
Dabei hat die Idee für dieses «Andere» jedoch schon die interessantesten Orte gefunden. So waren bisher unter anderem das Areal um die Sängerwiese, der Park in Wilhelmstal, eine Fläche in Richtung Krauthausen oder das große Feld auf dem Wartenberg im Gespräch. Doch überall gab es für die Idee des Festivals nur ein «halt» oder ein «geht nicht».

Vor allem die Bürokratie ist es dabei, welche gegen das «Eve Adam And»-Festival spielt. «Wenn ein Amt uns grünes Licht gibt, so kann es ein anderes sein, das es schon wieder verhindert», ärgern sich die Organisatoren.
Dabei ist für sie der Mehrwert der Veranstaltung ganz klar: Es könnten Synergien geknüpft werden, Freunde und Bekannte aus ganz Deutschland werden nach Eisenach kommen und somit neben Hotel- und Gastronomiebranche auch den Eisenacher Museen etwas einbringen.
In diesen Tagen laufen die Gespräche der Organisatoren mit den Besitzern des Schlossparks in Wilhelmstal und die weitere Suche nach anderen Örtlichkeiten für «Eve Adam And 2014». «Wir hoffen sehr, dass diese Idee klappt und wir unser Festival nicht weiter weg verlegen müssen. Denn zum einem ist Eisenach von der Lage her ideal, zum anderen aber könnten wir somit einen kleinen Teil zur Eisenacher Jugendkultur beitragen. Denn in der Hinsicht herrscht leider Einöde in der Wartburgstadt», sind sich die Veranstalter einig.

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