11. September in Washington

Seit gut vier Jahren lebt die Eisenacherin Karin Henderson, geb. Möller, in den USA. In Maryland bei Washington wohnt sie mit ihrem Mann Bill und ihrer Tochter Virginia. Im Sommer besuchte Familie Henderson Eisenach.
Dabei waren sie auch Gäste beim großen Fest der Polizeiinspektion Eisenach. Bill Henderson ist Polizist und hatte ein berufliches Interesse. Er wollte sehen, wie die deutschen Kollegen arbeiten. Seine Aufgabe ist der Schutz der Kongressbibliothek in Washington.
Etwas schmunzeln musste der Amerikaner, als er die Drogenaufklärung sah: «Bei uns liegen diese Drogen-Beispiele unter dickem Glas und werden schwer bewacht». Natürlich interessierte er sich auch für die Fahrzeuge und staunte nicht schlecht über die Wartburg-Oldtimer.
Karin Henderson arbeitet in der Historischen Gesellschaft des Capitols, einer Gesellschaft, die die Geschichte des Kongresses und des Capitols vermitteln will.

Bei einem Besuch in den Räumen der Redaktion gestand die junge Frau: «Wenn ich Pause habe gehe ich ins Internet und klicke Eisenachonline an. So bin ich immer aktuell informiert, was in meiner Heimatstadt so los ist.» Und im Internet höre sie auch Antenne Thüringen.
Besonders wichtig war ihr dies genau vor einem Jahr, dem 11. September.

Ein schrecklicher Tag. Erst wusste keiner, war es ein Unfall in New York. Doch dann stiegen plötzlich über dem Capitol in Washington schwarze Wolken auf. «Wir wussten nicht mehr was los ist. Chaos!», schilderte die Eisenacherin den Tag. Auf das Pentagon solle ein Flugzeug gestürzt sein. «Das Pentagon liegt nicht weit von meiner Arbeitsstelle in Washington», erklärte Karin Henderson, «Ich hatte einfach Angst.» Feuerwehren waren unterwegs, auch andere Menschen hatten Angst. Die Meldungen im Fernsehen wurden verfolgt und immer stellte man die Frage: Was war geschehen? Keiner kannte die richtige Antwort. Erst später wurde das Ausmaß des 11. September klar.
Doch für Karin und Bill blieb die Gefahr. Die Milzbrandanschläge machten auch um Washington keinen Bogen. Angst vor jeder Post habe man. Die große Poststelle in Washington sei heute noch geschlossen. Die Mitarbeiter, die die Post bearbeiten tragen Maske und Handschuhe.
Heute jähren sich die Anschläge auf New York, Washington und Shanksville (Pennsylvania). Seit 14.46 Uhr Eisenacher Zeit und 8.46 Uhr Ortszeit änderte sich vieles zwischen Washington und Eisenach. Und so werden nicht nur die Eisenacher, Opelaner und GM-Mitarbeiter der Opfer der Anschläge gedenken.

Anzeige
Anzeige