Au revoir Stephane Joulin

Sucht man einen, auf den das Prädikat Pechvogel zutrifft, kommt man wohl kaum an ihm vorbei: Stephane Joulin, der im Sommer 1999 von seinem einjährigen Gastspiel beim TV Niederwürzbach zurückkehrte. Trotz gerade überstandener Verletzung demonstrierte unser «Joule», dass er von seiner alten Klasse nichts eingebüßt hatte. Mit seinen 179 Toren in den 29 Spielen, die er für den ThSV in dieser Saison absolvierte, hatte er großen Anteil daran, dass der Klassenerhalt frühzeitig gesichert werden konnte. Sofort hatte sich unser Franzose die Herzen der Fans zurückerobert.
Was folgte, waren bittere Jahre für den immer freundlichen Schwarzschopf. Eine schlimme Verletzung jagte die andere. Eine Verletzung war es, die für Stephane den Wechsel zum SC Magdeburg verhinderte. Die Eisenacher nahmen ihm seine Wechselabsichten nicht übel. Sie standen weiter zum «frischen Franzosen», der so viele schöne Trickwürfe parat hat.
Nur neun Spiele konnte Stephane 2000/01 absolvieren, trotzdem war er 72mal erfolgreich. Zurück auf dem für ihn alles bedeutenden Handballparkett musste Stephane einen weiteren Schicksalsschlag hinnehmen. Ein Bruch der Kniescheibe beim Aufwärmen schockte nicht nur ihn, sondern die gesamte Mannschaft und seine Anhängerschaft.
Viele glaubten, dass sein Karierende vorgeschrieben sei. Doch der Herzbluthandballer, der manchmal vielleicht etwas zu viel mit sich und dem Schicksal haderte, zeigte unbändigen Willen, schaffte noch einmal die Rückkehr in die Bundesligawelt. Unzählige Tropfen Schweiß hat er dabei im Reha-Zentrum vergossen und manchmal auch das medizinische Personal zur Verzweiflung gebracht. Es hat sich für den 32-jährigen gelohnt.
In 15 Spielen steuerte er im Vorjahr noch einmal 54 Tore zum bisher besten Abschneiden einer ThSV-Bundesligamannschaft bei. Und auch in dieser Saison, die für alle eher durchwachsen verlief, markierte unser Joule so manch wichtigen Treffer.
Wir sagen ein zweites Mal Servus Stephane: «Wir können Dir versichern, dass wir uns gern an Deine außergewöhnlichen Tore erinnern werden.
Bleibe bitte in der weiteren Zeit Deiner sportlichen Laufbahn und natürlich auch weit darüber hinaus verletzungsfrei. Au revoir Stephane Joulin – Du lässt viele Freunde zurück.»

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