Blaz Voncina will mit dem ThSV Eisenach in die 2. Handballbundesliga

Nachgefragt beim neuen Keeper der Wartburgstädter

Bei den Torhütern sei es, so wird behauptet wie mit dem Wein. Mit den Jahren immer besser. Damit dürfte Blaz Voncina, der gerade zum Torhüterteam des ThSV Eisenach gestoßen ist, wohl im besten Alter. Der im slowenischen Koper geborene Keeper bringt die Erfahrung von 35 Lebensjahren und vielen Handballstationen in mehreren Ländern mit. Neben slowenischen Teams (RK Izola, RK Koper, RK Gold Club) heuerte Blaz Voncina bei JD Arrate und BM Huesca in Spanien, Follo Handbol in Norwegen und Tremblay in Frankreich und zuletzt bei RK Umpag in Kroatien an. Ein Weltenbummler. Mit der Junioren-Nationalmannschaft belegte der gelernte Elektrotechniker Platz 2 bei der EM und Platz 3 bei der WM. Mit Koper spielte der 1,93 Meter-Mann in der Champions League, wurde Pokalsieger und Vizemeister in Slowenien.

In Deutschland war ich noch nie, obwohl das Land, Leute und der Handball stets eine besondere Anziehungskraft auf mich ausgeübt haben, erklärt der Zugang des ThSV Eisenach.

Nun habe es geklappt.

Wir sprachen mit dem ledigen, aber liierten Keeper.
Was für einen Torwarttyp verkörpern Sie, impulsiv, ruhig, kommunikativ?
Ich bin eher der ruhige, setzte sowohl auf Intuition auch auf gezielte Videovorbereitung, studiere die Wurfbilder.

Welcher Torhüter imponiert Ihnen?
Arpad Sterbic. Er hat im Verein und mit der Nationalmannschaft alles gewonnen, was tf in der Handballwelt zu gewinnen gibt.

Spielen Sie lieber hinter einer defensiven oder offensiven Deckung?
Eine defensive 6:0-Abwehrformation behagt mir mehr.

Was würden Sie als Ihre Stärken einstufen?
Für mich sprechen Erfahrung und Routine. Meine Stärken? Würfe aus der Distanz.

Seit wann spielen Sie Handball?
Ich habe im Alter von 8 Jahren begonnen.

Warum Handball und keine andere Sportart?
Ich habe mich in verschieden Sportarten ausprobiert. Handball hat mir am besten gefallen.

Gleich im Tor?
Ja, meine damaligen Übungsleiter beorderten mich gleich ins Tor. Da bin ich geblieben.

Sie erwähnten den Reiz, den Deutschland auf Sie ausübte, nun im gereifteren Alter der Wechsel zu einem deutschen Drittligisten..?
Ich würde es so formulieren: Mir wurde der Wechsel zum ThSV Eisenach schmackhaft gemacht. Die zielführende Vorgabe, von der 3. wieder in die 2. Liga aufzusteigen, reizte mich. Bei diesem Projekt möchte ich dabei sein.

Wie klappt es mit der Verständigung?
Der Großteil der Spieler kann englisch. Wir verständigen uns auf diese Art. Was Handball betrifft, ist die Verständigung ohnehin einfach. Und ich habe ja Duje Miljak, der mir stets zur Seite steht.

Soll es ein längeres Engagement beim ThSV Eisenach werden?
Bei Aufstieg verlängert sich mein Vertrag um ein weiteres Jahr. Das ist mein Ziel. Ein realistisches!

Wie sehen Sie Ihre Rolle im Torhüterteam des ThSV Eisenach?
Ich kann mir gut vorstellen, mit Stanislaw Gorobtschuk ein sich gut ergänzendes Torhüterteam zu bilden.

Welchen Eindruck vermittelt die Mannschaft?
Nach dem ersten Blick, nach den wenigen Tagen, kann ich ihr ein gutes Zeugnis ausstellen. Ich sage aber auch, sie schöpft derzeit ihre Möglichkeiten bei Weitem nicht aus! Da ist mehr drin. Schaffen wir den Aufstieg, müssen wir in der 2. Handballbundesliga besseren Handball spielen, um bestehen zu können.

Welchen Eindruck haben Sie von der 3. Liga in Deutschland?
Ich bekenne, bei 3. Liga vermutet man kein besonderes Niveau. Doch ich wurde schon eines Besseren belehrt. Die 3. Liga Ost weist ein beachtliches Niveau auf. Doch ich betone, der ThSV Eisenach ist besser als alle Konkurrenten dieser Liga. Der Aufstieg ist meines Erachtens Pflicht.

Wo haben Sie Quartier bezogen?
Derzeit wohne ich noch bei ThSV-Gönner Josco Renic im „Hotel Sophienaue“. Ich werde mir eine kleine Wohnung suchen. Meine Freundin hat eine gute Arbeitsstelle und verbleibt zuhause.

Danke Blaz Voncina. Danke Duje Miljak für die Dolmetscherhilfe.

Th. Levknecht

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