„Die freien Gedanken“

Eisenacher Landschaftsarchitekt Thomas Herrmann beteiligte sich mit seinem Beitrag „Die freien Gedanken“ an den Gartenstücken in Jena.

Die Jenaer Initiatorengemeinschaft, bestehend aus „Glashaus im Paradies e.V.“, „Gerald Schröder Garten- und Freiraumgestaltung“ und „Galerie Huber & Treff“ organisieren seit 2004 die Gartenstücke – Auf der Suche nach den blauen Gärten im Rahmen der Festveranstaltung „Romantik, Licht, Unendlichkeit, Jena 2015“.

Die Veranstaltung begann am Freitag, 04. September 2015 mit einer Vernissage und endete am Sonntag, den 06. September 2015 mit einer Abschlussveranstaltung. Als Veranstaltungsort wurde eine alte Baulücke am Rande der historischen Innenstadt, am Löbdergraben,  bewusst ausgewählt. Jeder Teilnehmer durfte 10 m² gestalten. Herr Herrmann griff das Thema Flüchtlinge auf. Viele verlassen ihre Heimat, weil sie ihre Meinung, ihre Gedanken nicht mehr frei äußern dürfen.

Die Idee zur Installation gab das Volkslied „Die Gedanken sind frei“. Dieses Lied war für die Studenten wichtig, wie bei der Gründung der Burschenschaften oder auch bei der Gründung des „Weißen Ringes“ in Jena. Die Installation, eine sich öffnende Spirale, wie die Gedanken, die sich öffnen, sich zum Himmel weiten, aus der Enge in die Weite. In der Mitte der Spirale steht eine kleine Bank. Hier sitzt man entweder alleine oder zu zweit und lässt seinen Gedanken bei der Betrachtung freien Lauf. Die Farbe Blau als Farbe bezeichnet die Symbole der Ruhe, der Zufriedenheit, der Unendlichkeit, so unendlich wie unsere Gedanken und der Drang nach Freiheit. Zu lesen sind alle 5 Strophen des Freiheitsliedes ‚Die Gedanken sind frei‘.

Zu Recht fand dieses Lied der Freiheit seinen Platz in vielen Gesangsbüchern, denn die Meinungsfreiheit ist für uns ein hohes Gut.

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Das Lied: Die Gedanken sind frei mit 5 Strophen

  1. Die Gedanken sind frei,
    wer kann sie erraten,
    sie fliegen vorbei
    wie nächtliche Schatten.
    Kein Mensch kann sie wissen,
    kein Jäger erschießen,
    es bleibet dabei:
    die Gedanken sind frei.

    2. Ich denke, was ich will,
    und was mich beglücket,
    doch alles in der Still,
    und wie es sich schicket.
    Mein Wunsch und Begehren
    kann niemand verwehren,
    es bleibet dabei:
    die Gedanken sind frei.

    3. Ich liebe den Wein,
    mein Mädchen vor allen,
    sie tut mir allein
    am besten gefallen.
    Ich bin nicht alleine
    bei meinem Glas Weine,
    mein Mädchen dabei:
    die Gedanken sind frei.

    4. Und sperrt man mich ein
    im finsteren Kerker,
    das alles sind rein
    vergebliche Werke;
    denn meine Gedanken
    zerreißen die Schranken
    und Mauern entzwei:
    die Gedanken sind frei.

    5. Drum will ich auf immer
    den Sorgen entsagen
    und will mich auch nimmer
    mit Grillen mehr plagen.
    Man kann ja im Herzen
    stets lachen und scherzen
    und denken dabei:
    die Gedanken sind frei.

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