Die Liebe zum Verein, das begeistert mich in Eisenach

Der ThSV Eisenach empfängt zum Ausklang der Punktspielsaison 10/11 der 2. Handballbundesliga Männer Süd am Samstag, 21.05.2011 in der heimischen Werner-Aßmann-Halle den HC Erlangen. Anwurf ist bereits um 18.00 Uhr! Die Wartburgstädter und die Franken haben mit jeweils 40 Pluszählern auf dem Konto die Tickets für die neue eingleisige 2. Handballbundesliga bereits gelöst.
Der ThSV Eisenach möchte sich mit dem 15. Heimsieg von seinen Fans verabschieden, lädt nach den 60 Minuten zu einer Party mit Livemusik in das Foyer der Werner-Aßmann-Halle ein.

Vor dem Anpfiff sprachen wir mit Adalsteinn Eyjolfsson, dem Coach des ThSV Eisenach, der aus Island stammt.

Vor über einem Jahr, im April 2010 nahmen Sie auf dem Trainerstuhl des ThSV Eisenach Platz. Wie fällt die Bilanz seit dem aus Ihrer ganz persönlichen Sicht aus? Was haben Sie an der Spielweise der Mannschaft konkret geändert?
Adalsteinn Eyjolfsson
: In diesem einen Jahr ist viel passiert. Die Mannschaft musste sich an einen neuen Trainer, der Trainer an eine neue Mannschaft gewöhnen. Auf beiden Seiten galt es, neue Erfahrungen zu sammeln. Es brauchte viel Zeit, um die neue Philosophie in Abwehr und Angriff umzusetzen, vieles spielerisch zu lösen. In der Rückrunde hat sich die Mannschaft dann deutlich stabilisiert, das Spiel in Hüttenberg in der Vorwoche ausgeklammert. Wir sind in der Lage, eine sehr gute Abwehr zu spielen, aus ihr zu gezielten Tempogegenstößen über die erste und zweite Welle zu starten. Am 3:2:1-Deckungssystem müssen wir freilich noch arbeiten, um flexibler in der Abwehr zu werden. Aber auch in der Flexibilität im Angriff müssen wir noch zulegen. Ganz wichtig, unser Fitnesszustand erlaubt uns Power über 60 Minuten. Darauf bin ich stolz. Die Mannschaft ist in schwierigen Zeiten zusammengerückt. Alle ziehen an einem Strang. Jeder stellt seine individuellen Qualitäten in den Dienst des mannschaftlichen Erfolges.

Gab es etwas in Eisenach, an das Sie sich erst gewöhnen mussten?
Adalsteinn Eyjolfsson
: Die Mentalität der Menschen in Eisenach ähnelt sehr jener in meiner Heimat. Ich fühlte mich daher ganz rasch zuhause. Die Stadt und die Region Eisenach sind zudem ein wunderschönes Fleckchen Erde! Ich bin sehr warmherzig aufgenommen worden, worüber ich sehr dankbar bin. Ich habe mich schnell akklimatisiert. Begeistert bin ich von der Anhängerschaft, von den Fans des ThSV Eisenach. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand unter Leitung von Präsident Gero Schäfer ist ausgesprochen fruchtbringend. Von der Warmherzigkeit mir gegenüber möchte ich gern ein Stück zurückgeben. Mit erfolgreicher Arbeit bei einem echten Traditionsverein!

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Was empfanden Sie als besonders positiv?
Adalsteinn Eyjolfsson
: Wir haben zu alter Heimstärke zurückgefunden. Das war schließlich über Jahre ein Markenzeichen des ThSV Eisenach. Alle Teams hatten in der Vergangenheit mächtig Dampf vor der Fahrt nach Eisenach, nicht wenige die Hosen voll. In der laufenden Serie haben wir schließlich nur ein Heimspiel gegen den TV Hüttenberg verloren. Die Bilanz bis heute mit 29:3-Punkten in der Werner-Aßmann-Halle verdient ein Ausrufezeichen. Daran haben die Fans, das gesamte Umfeld, die mit Liebe und Leidenschaft hinter dem Verein stehen, einen ganz großen Anteil. Diese Liebe zum Verein begeistert mich. Das erinnert mich zugleich an meinen Heimatverein. Es macht mir riesigen Spaß, beim ThSV Eisenach arbeiten zu dürfen. Ausdrücklich mein Dank an den Vorstand und Marketing-Geschäftsführer Karsten Wöhler; im Interesse des Vereins ziehen alle an einem Strang!

Erstmals seit langem wird es am letzten Spieltag beim ThSV Eisenach keine Verabschiedungen gebe. Die Mannschaft bleibt zusammen. Ein gutes Omen?
Adalsteinn Eyjolfsson
: Die Mannschaft hat in dieser personellen Zusammensetzung eine positive Entwicklung genommen, die neue Spielphilosophie verinnerlicht, ist zu einer echten Einheit zusammengewachsen. Die Serie von zehn Spielen ohne Niederlage, dabei neun Siege, spricht für sich. Dieses Niveau wollen wir gegen Erlangen noch einmal bestätigen. Das heißt natürlich nicht, dass bereits alles perfekt ist. Es gibt noch viel zu verbessern. Vor uns liegt noch jede Menge Arbeit in Vorbereitung der nächsten Saison. Wie heißt es doch so zutreffend, nach der Saison ist vor der Saison!

Am letzten Spieltag treffen mit dem ThSV Eisenach und dem HC Erlangen zwei Teams aufeinander, die die Qualifikations-Hürde für die neue 2. Liga bereits erfolgreich übersprungen haben. Wo sehen Sie die Qualitäten der Franken? Wie geht Ihre Mannschaft in die letzten 60 Minuten der Saison 2010/2011?
Adalsteinn Eyjolfsson
: Das Markenzeichen über Jahre des HC Erlangen ist die Qualität der Deckung. Mein Kollege Frank Bergemann hat da hervorragende Arbeit geleistet. Eine überaus eingespielte Deckung, untereinander bestens abgestimmt, macht es jedem Kontrahenten ganz, ganz schwer. In der Defensive der Franken weiß ein jeder ganz genau, was der Nebenmann macht. Aus der Abwehr heraus wird dann ganz schnell auf Angriff umgeschaltet. In Daniel Pankofer, unter den Top ten in der Torjägerliste, und Christoph Nienhaus hat Erlangen zwei starke Akteure, die das Spiel lenken. Wir wollen im letzten Saisonspiel zu der uns zuletzt auszeichnenden Stärke finden. Die Mannschaft brennt auf das letzte Heimspiel. Eine Super-Leistung ist gegenüber unseren Fans einfach Pflicht. Eine Topleistung ist aber auch erforderlich, um nach 60 Minuten das Parkett als Sieger zu verlasen.

Am Sonntag um 11.30 Uhr ein Empfang bei Eisenachs Oberbürgermeister Matthias Doht in luftiger Höhe auf dem Türmchen des Stadtschlosses am Markt, im Anschluss ab 14.00 Uhr ein Grillfest des ThSV-Fanprojektes vor der Aßmann-Halle; wie geht es für das Team in den nächsten Tagen und Wochen weiter?
Adalsteinn Eyjolfsson
: Es folgen die interne Mannschaftsfeier und eine Saisonabschlussfahrt. Es schließt sich ein zweiwöchiges Training schon in Vorbereitung auf die nächste Saison an, mit Scherpunkt Kraft und Ausdauer. Danach gehen alle in den verdienten Jahresurlaub. Trainingsstart ist dann am 16. Juli 2011.

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