Die Top Fünf sollten es schon werden

Ivan Snajder kam im Sommer als 22-Jähriger aus Kroatien zum ThSV Eisenach

Ivan Snajder, am 13.05.1997 in Kartovac, einer 50.000-Einwohner-Stadt 56 Kilometer von Zagreb und 130 Kilometer von Rijeka, der größten Küstenstadt an der nördlichen Adria geboren, gehört seit dem Sommer zum Team des Handball-Zweitbundesligisten ThSV Eisenach. Gemeinsam mit Adrian Wöhler wirbelt der 1,90 Meter und 90 Kilo auf die Waage bringende Kroate auf der Linksaußenposition. Ivan Snajder besuchte in seiner Heimatstadt die Wirtschaftsschule und legte das Abitur ab.

Im Jahr 2003 gewann Kroatien die Goldmedaille bei der Handball-Weltmeisterschaft. Das veranlasste den damals Sechsjährigen in Karlovac beim ortsansässigen Handballverein dem kleinen runden Leder nachzujagen.

Der ThSV Eisenach rangiert aktuell mit 17:9 Punkten auf dem 4. Tabellenplatz der 2. Handballbundesliga der Männer. Ivan Snajder hat seinen Anteil daran, Wir sprachen mit dem Profi-Handballer nach dem 31:24-Heimsieg über den TV Emsdetten und vor dem Auswärtsspiel am Samstag bei der HSG Krefeld:

Sie waren zunächst Torhüter?
Ja. Ich wollte unbedingt Handball spielen. Mit dem WM-Gold brach eine große Handball-Euphorie aus. Ich ging zu den Minis. Da wurde ein Torwart gebraucht. Drei Altersstufen höher war ich wohl für einen Torhüter zu klein, meine Übungsleiter schickten mich auf den linken Flügel. Da bin ich dann auch geblieben und fühle mich auf dieser Position sehr wohl.
Sie spielten bisher ausschließlich beim RK Karlovac, bestritten einige Testspiele mit der U 21-Auswahl ihrer Heimat, gehörten zum erweiterten Kader der Juniorennationalmannschaft. Mit gerade einmal 22 Jahren entschieden sie sich, ihre Heimat, ihren Heimatverein zu verlassen und nach Deutschland zu wechseln. Was bewog Sie zu diesem mutigen Schritt?
Handball genießt in Deutschland einen hohen Stellenwert. Der deutsche Handball verkörpert internationale Spitze. Die Handballbundesliga war seit vielen Jahren mein Traum. Hier bietet sich für mich die beste Gelegenheit, handballerisch vorwärts zu kommen, mich zu entwickeln. Ich wollte mich unbedingt dieser Herausforderung stellen, deshalb entschloss ich mich zu diesem Schritt.

Was gab den Ausschlag für ein Engagement beim ThSV Eisenach?
Andrej Obranovic, einst auch in Karlovac, schon seit der Vorsaison beim ThSV Eisenach, hat mir viel über den Handball in Eisenach berichtet, von der riesigen Begeisterung in der Stadt, von den tollen Fans. Er hat mir den ThSV Eisenach wärmstens empfohlen. Eine entscheidende Rolle für mein Interesse am ThSV Eisenach spielte natürlich auch der Name des Trainers. Viele Faktoren passten also zusammen. Über meinen Spielerberater wurden die Kontakte geknüpft, die im Vertragsabschluss endeten. Ich fühle mich hier sehr wohl.

Welche Ziele, kurz- und langfristig, hat Ivan Snajder?
Ich möchte Erfahrungen in der 2. Handballbundesliga sammeln, mich weiterentwickeln, meine Einsatzchancen nutzen, mich gut präsentieren. Na klar, ich möchte in absehbarer Zeit den Sprung in die 1. Handballbundesliga schaffen.

Sie wechselten aus einer Kleinstadt in Kroatien in eine Kleinstadt in Deutschland, in Thüringen. Kommt Ihnen das Kleinstadt-Milieu entgegen?
Es ist richtig, zwischen beiden Städten besteht in der Größe kaum ein Unterschied. In kroatischen Städten ist allerdings am Abend noch Leben, in Kaffees und Straßenrestaurants. Das fehlt in Eisenach leider nahezu völlig.

Sehen Sie sich als typischen Gegenstoßspezialisten?
Bei meinem bisherigen Verein wurde großer Wert auf schnelles Spiel gelegt, über Gegenstöße und die schnelle Mitte. Dieses Spiel liegt mir.

Wo soll es mit dem ThSV Eisenach diese Saison noch hingehen?
Unsere Heimspiele haben wir bisher optimal gestaltet. Aber auswärts hapert es noch mächtig. Daran müssen wir noch arbeiten, um auch von Reisen Punkte mitzubringen. Wenn man aber bedenkt, dass der ThSV Eisenach im Vorjahr noch in der 3. Liga gespielt hat, ist die bisherige Bilanz positiv zu bewerten. Aber wie gesagt, wir müssen noch zulegen. Ein Platz unter den Top Fünf sollte am

Am Samstag geht es zur HSG Krefeld…?
Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wir haben unsere Heimstärke gegen den TV Emsdetten untermauert, nun wird es Zeit für den ersten Auswärtssieg.

Ihr Lieblingsessen?
Hähnchenbrust mit Reis.

Ihre Lieblingsmusik?
Klänge vom Balkan.

Th. Levknecht