Ehrenmedaille der Stadt Eisenach an Gerhard Sippel verliehen

Gerhard Sippel leistete in der Nachwendezeit in leitender Position hervorragende Pionierarbeit beim Aufbau neuer Bildungsstrukturen in Eisenach. Mit sehr hohem Engagement war er bei der Gründung und dem Aufbau des Eisenacher Elisabeth-Gymnasiums beteiligt, das er als ein modernes und liberales Gymnasium in seiner Funktion als Schulleiter führte. Gerhard Sippel sah es als eine Verpflichtung an, dass sich die Schule profiliert, sich in außerschulischen Bereichen einbringt, an Wettbewerben teilnimmt und Kontakte pflegt. Das Wirken der Elisabeth von Thüringen wurde für ihn, das Kollegium und die Schule immer wieder zum Maßstab des Handelns.

Unter seiner maßgeblichen Beteiligung wurde das Pilotprojekt »Musischer Zweig” am Elisabeth-Gymnasium angesiedelt. Dieser Zweig entwickelte sich gerade im letzten Jahrzehnt zu einem herausragenden Merkmal des Gymnasiums und wirkte als Impulsgeber innerhalb der Kulturszene der Stadt. Heute gilt das Elisabeth-Gymnasium als eines der profiliertesten Gymnasien mit musikalisch-künstlerischer Ausrichtung in Thüringen.

Gerhard Sippel war 1996 auch Mitinitiator des Hilfsprojektes für russische Waisenkinder in Gusev, verbunden mit der Begründung einer Schulpartnerschaft zwischen dem Elisabeth-Gymnasium und der Schule Nr. 6 in Gusev. Zahlreiche Hilfstransporte fuhren seit dieser Zeit in die russische Kleinstadt im Kaliningrader Gebiet, vor allem für die Partner-Schule und für die dortigen Waisenhäuser, begleitet von zahlreichen gegenseitigen Besuchen. Junge Deutsche und Russen haben sich ungezwungen kennen und schätzen gelernt. Um dieses Herzstück der Freundschaft hat sich inzwischen ein großes Netzwerk von Beziehungen entwickelt, auch unter Beteiligung der Wartburg-Sparkasse.

Gerhard Sippel hat in unterschiedlicher Art und Weise kulturelle Projekte in Eisenach unterstützt – beispielsweise die umfassende Auseinandersetzung mit jüdischem Leben in Eisenach, aber auch besonders viel im Jugendbereich. Er engagiert sich sowohl privat als auch innerhalb der Initiativen und Vereine, in denen er verwurzelt ist – allen voran im ThSV Eisenach.

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Gerhard Sippel war schon zu Zeiten von Motor Eisenach dem Handballsport in Eisenach verbunden. Er übernahm nach der politischen Wende 1989/90 Verantwortung, als es galt, dem traditionsreichen Eisenacher Handball ein neues Fundament zu geben und den neugegründeten ThSV Eisenach unter marktwirtschaftlichen Bedingungen konkurrenzfähig zu machen. Gerhard Sippel wirkte mit viel Engagement, mit viel Herzblut und viel Einfühlungsvermögen im Vorstand des ThSV Eisenach – viele Jahre als Vizepräsident und seit 2004 als Vereinspräsident, ein Amt, das er bis Ende November 2009 im Ehrenamt ausfüllte. In all den Jahren lag ihm der Nachwuchs-Handball besonders am Herzen, als sportliche Betätigung und sinnvolle Freizeitgestaltung für junge Menschen gleichermaßen. Gerhard Sippel schaffte es, den ThSV Eisenach als wichtiges soziales Bindeglied innerhalb der Stadt Eisenach zu formen. Darüber hinaus investierte er im Jahr 2009 sehr viel Zeit in die Umstrukturierung des wieder in vereinseigenen Händen liegenden Sportinternats und bei der Schaffung der Grundlage für das Jugendzertifikat der Handball-Bundesliga.

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