Eine politische Halbzeit

Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf hat es nicht einfach. Das ist gar keine Frage. Als einzige Hauptamtliche sitzt sie derzeit in der Stadtregierung und scheint dabei gegen Windmühlen zu kämpfen. Egal ob es um das Haushaltskonsolidierungskonzept, die Schulnetzplanung oder persönliche Anfeindungen gegen die OB geht – immer wieder betont sie, wie schwer ihr manche Entscheidungen fallen. Zuletzt sprachen ihr dann auch noch zahlreiche Stadtratsmitglieder in einer geheimen Abstimmung das Misstrauen aus. (Siehe hier)

Wer angesichts solcher Berge an Vorkommnissen nicht hin und wieder darüber nachdenkt das Handtuch in den Ring zu werfen, der hat entweder gar keine Belastungsgrenze oder schafft es einfach diese gründlich zu ignorieren. Doch nur die Wenigsten sprechen darüber, wenn sie solche Gedanken haben.

Etwas anders scheint es da bei den Linken zuzugehen. Denn das Staunen vieler war nicht schlecht, als bereits zu Anfang der Woche eine Einladung in das E-Mail-Postfach von Medien und anderen Institutionen flatterte. Denn anlässlich der „Halbzeit“ die Katja Wolf auf dem OB-Stuhl feiern will lädt der Stadtverband der Linken zu einer Veranstaltung in den Kunstpavillon ein.

Nun obliegt es dem geneigten Leser sich zu fragen, was denn der Anlass für eine solche Halbzeit. Ob die Oberbürgermeisterin vielleicht schon froh ist, die erste Hälfte hinter sich gebracht zu haben oder ob sie wirklich einfach einen Rückblick auf die geleistete Arbeit geben will. Und ob dabei dann auch Fahrradstreifen eine Rolle spielen werden, das wiederum erfährt man wohl erst am 6. Juli im Kunstpavillon.

 

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