Eisenacher Handball-Geschichte wurde lebendig

Ehrung von Motor-Eisenach-Legenden • „Eddi“ Nositschka und „Bongo“ Beck nun in der Hall of Fame des ThSV Eisenach 

„Großer Bahnhof“ für verdienstvolle Handballer der BSG Motor Eisenach. Vor über 2.200 Zuschauern beim Zweitbundesliga-Gipfel zwischen dem ThSV Eisenach und der HBW Balingen-Weilstetten (Endstand 26:26) ehrte der ThSV Eisenach Spieler jener Mannschaft von Motor Eisenach, die vor 40 Jahren, im November 1982, mit dem „Goldenen Ball“ des damaligen Bezirkes Erfurt ausgezeichnet wurden. Der Einladung waren gefolgt: Trainerlegende Hans-Joachim Ursinus, die ehemaligen Spieler Viktor Eiser (aus Hamburg angereist), Gerhard Wagner (aus Seesen angereist) Peter Witzsche, Stefan Scheidt, Edmund Nositschka, Jürgen Beck, Lutz Sinke, Dietmar Aust, Roland Kaschel und Ralf Jöck, aus dem Betreuerstab MR Johannes Muthen und Mannschaftsleiter Werner Hering sowie die jahrzehntelangen Förderer Manfred Lindig und Günter Oppel.

Mit Edmund Nositschka und Jürgen „Bongo“ Beck nahm der ThSV Eisenach zwei ehemalige Strategen in die „Hall of Fame“ auf:

Edmund Nositschka kam Ende der 70ger Jahre aus Apolda zu uns. Zunächst auf Rechtsaußen und dann – als Linkshänder (!) – auf Rückraum-Mitte. Er war über viele Jahre der Regisseur, der verlängerte Arm von Trainer Achim Ursinus. Den privilegierten DDR-Sportclubs wurde das Fürchten gelehrt.  In dieser Epoche war Eddi wichtiger Bestandteil der langjährig besten Betriebssportgemeinschaft der DDR. Von einem Aufenthalt im Hessischen in Nachwende-Jahren kam Eddi Nositschka zu uns zurück, amtierte über Jahre erfolgreich als Nachwuchstrainer, feierte mit den ThSV-Talenten Erfolge bei den Südwestdeutschen und auch Deutschen Meisterschaften. Ganz viele Handballer erinnern sich überaus gern an die Zeit mit Eddi als Trainer. Von den damaligen Erfolgen im Nachwuchs-Handball können wir heute leider nur träumen.

Jürgen „Bongo“ Beck:  Der Quereinsteiger kam von der Leichtathletik-Sportschule. Mit viel Trainingsfleiß startete er im Handball durch. An der Seite von Lutz Sinke wurde Bongo einer der besten Rechtsaußen – und als einer der ersten BSG-Spieler in den Kader der DDR-Nationalmannschaft berufen. Schnelligkeit im Konterspiel und überragende Sprungkraft bei seinen Würfen von der Außenposition waren seine Markenzeichen. Nach der politischen Wende führte sein Weg – sportlich und beruflich – ins Hessische. Doch er kehrte zurück, schwang sich als spielender Co-Trainer an der Seite von Rainer Osmann zu einer tragenden Säule auf, führte den ThSV Eisenach 1997 als Kapitän in die 1. Handballbundesliga. Er sprang später als Interimscoach ein, übernahm Verantwortung im Aufsichtsrat.

Th. Levknecht

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