Frauenpower aus Thüringen

Eine Thüringerin will bundesweit für Chancengleichheit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie kämpfen. Rita Waschkowski heißt sie, lebt in Erfurt und kandidiert als eine von sieben Frauen für das Gleichstellungsteam der BARMER Krankenkasse. Schon bald könnte Rita Waschkowski für Tausende Mitarbeiterinnen, davon Hunderte in Thüringen, im täglichen Einsatz für Fairness und Gleichberechtigung sein.

Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Frauen im Berufsleben die gleichen Möglichkeiten haben müssen wie Männer, sagt die 56-Jährige Mutter eines Sohnes.

Nach wie vor müsse dafür ein Bewusstsein geschaffen und für einen breiten Konsens gekämpft werden. Zudem ist Rita Waschkowski überzeugt:

Unternehmen, die sich aktiv für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen, erzielen dadurch einen Imagegewinn. Angesichts des Fachkräftemangels in nahezu allen Branchen ist das keinesfalls zu unterschätzen.

Nie zuvor habe es so viele hoch qualifizierte Frauen gegeben wie derzeit.

Als Thüringerin wünsche ich mir natürlich, dass möglichst viele hochqualifizierte Frauen auch hier im Freistaat leben und arbeiten. Das Sichern und Gewinnen von Fachkräften ist eines der elementaren Ziele der Arbeit einer Gleichstellungsbeauftragten, sagt die Erfurterin, die bereits bei der Deutschen BKK in dieser Position tätig gewesen ist, ehe diese 2017 mit der BARMER fusionierte.

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Mehr Frauen in Führungspositionen

Rita Waschkowski und ihre Mitbewerberinnen setzen sich auch dafür ein, dass Frauen zunehmend in Führungspositionen arbeiten. Mit Birgit Dziuk ist die Landeschefin der BARMER in Thüringen bereits eine Frau. Im Verwaltungsrat ist Birgit Vater aus Magdala die starke Stimme für die Interessen der Thüringer BARMER-Versicherten. Der Anteil der Frauen in Führungspositionen liegt bei der BARMER bei etwa 30 Prozent.

Das sind bereits gute Werte, die zeigen, dass die BARMER ihre Philosophie als Familienkasse konsequent auch intern lebt, so Rita Waschkowski.

Rund 60 Prozent der BARMER-Versicherten sind Frauen. Ebenso hoch ist der Frauenanteil unter den Beschäftigten der bundesweiten Krankenkasse. Im Gleichstellungsteam will Rita Waschkowski sich für deren Belange stark machen und alle Hebel in Bewegung setzen, damit Berufs- und Privatleben im Einklang sind. Flexible Arbeitszeitmodelle, Möglichkeiten zum Aufstocken der Arbeitszeit nach einer Teilzeitbeschäftigung oder Eltern-Kind-Zimmer sind Themen, die sie ebenso beschäftigen wie stetige Schulungen von Mitarbeitern und Führungskräften oder Bündnisarbeit, in Thüringen beispielsweise mit dem Landesfrauenrat.

Frauen sind keinesfalls weniger leistungsfähig als Männer. Nur sind es zumeist die Frauen, die sich vornehmlich um die Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen kümmern. Auch hierbei muss es um Fairness und Gleichberechtigung gehen, sagt Rita Waschkowski.

Gewählt wird das Gleichstellungsteam der BARMER bis Ende Mai. Eine Legislatur dauert vier Jahre. Derzeit gibt es sieben Bewerberinnen auf insgesamt vier Plätze im Gleichstellungsteam.

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