Handball: Bewegender Abschied von Bernd und Reiner Methe

In einer bewegenden Trauerfeier in der Mehrzweckhalle im hessischen Vellmar-Frommershausen nahm an der Seite der Familien, Angehörigen und Arbeitskollegen auch der deutsche Handball Abschied von den vor einer Woche bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Schiedsrichter Bernd und Reiner Methe.

Über 1200 Trauergäste, darunter HBL-Präsident Reiner Witte, DHB-Schiedsrichterwart Peter Rauchfuß und DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier sowie Hunderte Abgesandte von Vereinen aus dem gesamten Bundesgebiet, erwiesen den allseits geachteten Referees die letzte Ehre. Im Auftrag des ThSV Eisenach legten Karsten Wöhler, Geschäftsführer der ThSV-Marketing GmbH; und Vorstandsmitglied Thomas Levknecht ein Gebinde mit einem Trauerflor in den blau-weißen Vereinsfarben nieder, verharrten in einer Minute stillen Gedenkens vor den Särgen.

Bereits beim Zweitbundesligaspiel zwischen dem ThSV Eisenach und dem DHC Rheinland in der Vorwoche gedachten jeweils mit Trauerflor beide Mannschaften und die Unparteiischen sowie die über 1550 Zuschauer in der Werner-Aßmann-Halle der tags zuvor tödlich verunglückten Handball-Schiedsrichter. Reiner und Bernd Methe leiteten über 15 Jahre als Unparteiische auch Spiele des ThSV Eisenach in der ersten und zweiten Bundesliga, in der Vorsaison das Traditionsderby mit dem EHV Aue. Sie waren stets Partner der Spieler, offen und verbindlich zugleich. «Beide hatten die Größe, nach dem Spiel im Gespräch Fehler einzugestehen», erinnert sich Karsten Wöhler an seine aktive Kariere.

«Der deutsche Handball ist vom Tod der beiden Schiedsrichter tief betroffen. Sie haben das Bild des deutschen Handballs in der Welt mitgeprägt. Vor allem wurden sie von den Spielerinnen und Spielern gleichzeitig als Kumpels und Respekt-Personen angesehen. Sie waren immer kritikfähig, aber nicht zu manipulieren», sagte Berndt Dugall, Vorsitzender der Handball Bundesliga Frauen (HBF) in seiner Trauerrede.
Beide waren hoch geschätzt, privat, beruflich und auf dem Handballparkett. Der Geschäftsführer von Mercedes Kassel würdigte die nahezu 30-jährige berufliche Tätigkeit von Bernd und Rainer Methe. Die Methe-Zwillinge haben in ihrer 24-jährigen Karriere 670 Bundesliga-Spiele geleitet, brachten es auf 206 internationale Einsätze. Auf der Fahrt zum Erstbundesligaspiel des HBW Balingen-Weilstetten gegen den SC Magdburg wurden sie erst 47-jährig aus dem Leben gerissen. Bei der Trauerfeier waren die hellbraunen Holzsärge identisch mit rot-weißen Blumen geschmückt, dazwischen war ein gemeinsames Foto der Zwillinge mit Trauerflor zu sehen.

«Der deutsche und der internationale Handball hat eines seiner besten Schiedsrichterpaare verloren. In der Stunde des Abschieds sind unsere Gedanken bei den Ehefrauen, Kindern, bei den Familien von Bernd und Reiner Methe», betont Karsten Wöhler, der Geschäftsführer der ThSV-Marketing GmbH.