Hannes Iffert ist zurück beim ThSV Eisenach

Intermezzo bei der HSG Groß-Bieberau/Modau war nur kurz

Ich fühle mich wie nach Hause gekommen, sprudelt es aus Hannes Iffert heraus.

Der Kreisspieler ist gerade zurück beim ThSV Eisenach. Diesen hatte er im Sommer zu Drittligist HSG Groß-Bieberau/Modau verlassen. In der gut 4.000 Einwohner zählenden Kleinstadt im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg trat Hannes Iffert eine Vollzeit-Stelle in einem Planungsbüro für Breitbandausbau (für schnelles Internet) an. Nach der Arbeit trainierte er beim ortsansässigen Handballteam aus der 3. Liga West. Seinen Punktspieleinstand in den Reihen der HSG Groß-Bieberau/Modau feierte der 23-Jährige bei der 28:29-Heimniederlage gegen den Leichlinger HV. Danach stoppte ein „Corona-Einschlag“ im Team die Fortsetzung der Punktspiele. Inzwischen ruht das kleine runde Leder in allen 3.Ligen. Der ThSV Eisenach, mit einem kleinen Kader in die Zweitbundesliga-Saison 2020/2021 gestartet, erinnerte sich im Angesicht des längerfristigen Ausfalls von Kreisspieler Justin Mürköster an Hannes Iffert. Dann ging es ganz schnell. Der Arbeitgeber stimmte einem Aufhebungsvertrag zu. Der Verein zeigte sich äußerst entgegenkommend.

Wir fanden eine schnelle Einigung, berichtet Hannes Iffert.

Wir danken den Verantwortlichen in Groß-Bieberau für ihr schnelles Entgegenkommen und die gute Zusammenarbeit, betont Eisenachs Manager Rene Witte.

Am Dienstagmittag trainierte er schon mit seinem neuen alten Team.

Ich kenne ja noch den Großteil der Mannschaft und auch Trainer Markus Krauthoff-Murfuni, erklärt Hannes Iffert. Er wurde vom Team mit offenen Armen empfangen. Das spricht für Hannes Iffert als Typ. Er, der beim ThSV Eisenach groß geworden ist, sehr kommunikativ, dürfte kaum Integrationsschwierigkeiten haben. Er wird unser neues Konzept bestimmt rasch verinnerlichen, ist sich Markus Krauthoff-Murfuni sicher.

Hannes Iffert kam als 16-jähriger von der SG Datterode/Rhörda ins Nachwuchsprojekt des ThSV Eisenach, bezog im seinerzeit vereinseigenen Sportinternat in Eisenach-Nord Quartier, mit teilweise über 20 Handballtalenten aus ganz Deutschland.

Wir wurden vom Mitarbeiterteam mit dem leider viel zu früh verstorbenen Knut Schauer, Maryna Wedel und Thomas Levknecht an 7 Tagen in der Woche nahezu rund um die Uhr betreut sowie mit Speisen und Getränken versorgt, erinnert sich der ThSV-Heimkehrer.

Am Elisabeth-Gymnasium legte er das Abitur ab.  Zu den Mannschaftskameraden seines Jahrgangs zählten Jonas Richardt (jetzt Eintracht Hildesheim), Felix Krüger (jetzt TV Korschenbroich) und Jonas Bogatzki. Die A-Jugend des ThSV Eisenach, von Christoph Jauernik trainiert (u.a. mit Jason Mignon, Joel Schwarz, Marco Röll, Markus Collatz und Lars Fichtner), führte Hannes Iffert als Mannschaftskapitän zu den Punktspielen in der Jugendbundesliga auf das Parkett. Zwischenzeitlich per Zweitspielrecht beim HSV Bad Blankenburg rückte er über die zweite in die erste Mannschaft des ThSV Eisenach auf, schnupperte als Youngster im Erstbundesligaspiel der Wartburgstädter bei der MT Melsungen Erstbundesligaluft. Bei den Eisenacher Versorgungsbetrieben schloss er eine Ausbildung ab.

Seit Beginn der Woche ist Hannes Iffert zurück beim ThSV Eisenach, hat sich zunächst wieder im Elternhaus in Rhörda (im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis) einquartiert, pendelt täglich zum Training.

Ich werde richtig Gas geben, um möglichst bald 100 Prozent meines Leistungsniveaus zu erreichen, um mir viele Spielanteile zu erarbeiten, unterstreicht der Rückkehrer.

Gemeinsam mit Kristian Beciri wird Hannes Iffert das Kreisläuferduo des ThSV Eisenach bilden.

Ob die Spielberechtigung bis zum Freitag vorliegt, ist noch offen, so ThSV-Manager Rene Witte.

An diesem Tag reist der ThSV Eisenach zum Top-Favoriten der 2. Handballbundesliga, zum VfL Gummersbach.

Wenn die Spielberechtigung noch nicht vorliegt, spätestens am Dienstag im Traditionsderby beim EHV Aue will ich aber dabei sein, erklärt Hannes Iffert.

Th. Levknecht

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