Ich erinnere mich gern an den Erstbundesligaaufstieg mit dem ThSV Eisenach

Auszeit mit Jan Forstbauer – ehemals ThSV Eisenach jetzt HSV Hamburg

Per Zweitspielrecht der MT Melsungen trug Jan Forstbauer in der Saison 2014/2015 das Trikot des ThSV Eisenach und stieg mit ihm in die 1. Handballbundesliga auf. Am 2. Weihnachtsfeiertag kommt der inzwischen 28-jährige Linkshänder mit dem HSV Hamburg zum Punktspiel in die Wartburgstadt.

Wir sprachen im Vorfeld mit Jan Forstbauer:
Sie können derzeit aufgrund eines Nasenbeinbruches nicht spielen, Wie ist das passiert? Für wann rechnen Sie mit einer Rückkehr auf das Parkett?
Der Nasenbeinbruch resultiert aus einem Schlag auf die Nase in der Partie gegen den Wilhelmshavener HV. Meine Rückkehr auf das Parkett steht unmittelbar bevor. Beim Auswärtsspiel in Eisenach will ich unbedingt dabei sein. Diese Partie in der Werner-Aßmann-Halle will ich mir nicht entgehen lassen.

Sie sind seit 2016 beim HSV Hamburg, haben kürzlich Ihren Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert. Das soll heißen, Sie sind in der Hansestadt Hamburg heimisch geworden, kommen mit dem norddeutschen Naturell gut zurecht?
Richtig! Ich habe mich in Hamburg sehr gut eingelebt, fühle mich hier sehr wohl.

Aber wie halten Sie es hier mit Ihrem Lieblingsessen Rostbraten?
Der schmeckt natürlich am besten bei meiner Oma in Stuttgart. Wenn der Trainings- und Wettkampfbetrieb lange keine Heimfahrt erlaubt, versuche ich mich schon mal selbst daran.

Wie sieht es mit Ihrem Studium aus?
Ich studiere Politwissenschaften, habe gerade meinen Bachelor geschrieben, stehe jetzt im Masterstudium mit anschließender Master-Abschlussarbeit. Es geht also voran.

Sportlich läuft es beim HSV Hamburg richtig gut. Was zeichnet die Mannschaft aus?
Wir warten zumeist mit einer geschlossenen und konzentrierten Mannschaftsleitung auf. Wir spielen im Angriff geradlinig, nutzen unsere Torchancen gut aus. Wir setzen unsere Stärken effektiv ein. Was zeichnet uns noch aus? In wichtigen Spielphasen gelingt es uns, über eine sehr gute bewegliche Abwehr zu einfachen Toren zu kommen.

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Der HSV Hamburg hat nach 9 absolvierten Spielen (Stand 17.12.20) 18:4 Punkte vorzuweisen, hat nur gegen den VfL Gummersbach (25:26) und gegen den VfL Lübeck-Schwartau (28:31) verloren, steht in der Tabelle mit ganz oben. Ist der Aufstieg in die 1. Handballbundesliga ein Thema?
Ich habe ja mit dem ThSV Eisenach einen Aufstieg in die 1. Handballbundesliga erleben dürfen. Diese tollen Momente möchte ich nicht missen. Beim HSV Hamburg ist ein Aufstieg derzeit kein Thema. Wir freuen uns über unseren guten Lauf, wollen unsere Leistung stabilisieren. In dieser ausgeglichenen Liga und zu diesen ungewöhnlichen Zeiten kann es schnell auch mal ganz anders kommen.

Sie sprachen gerade Ihre Zeit beim ThSV Eisenach an, gibt es noch Kontakte zu Spielern aus jener Zeit?
Ich freue mich immer, wenn ich Mitspieler aus jener Zeit treffe. Das war kürzlich der Fall, als wir gegen den TV Emsdetten spielten und ich Aivis Jurdzs traf.

Das letzte Punktspiel des HSV Hamburg in Eisenach, am 19.10.2019, endete mit einer 29:34-Niederlage für Ihre Mannschaft. Erinnern Sie sich noch? Wie sehen Sie die Neuauflage am 2. Weihnachtsfeiertag?
Ja, ich erinnere mich noch gut. Wir boten keine gute Leistung. Eine Wiederholung soll es aus unserer Sicht nicht geben. Das Eisenacher Publikum spielt ja stets eine große Rolle. Ich habe das eine Saison genossen. Schade, dass die Partie ohne Publikum, ohne diese stimmungsvolle Kulisse stattfinden muss. Wir wollen am zweiten Festtag unsere Stärken demonstrieren und als Sieger das Parkett verlassen. Um das zu erreichen, dürfen wir uns nicht so viele Schwächephasen leisten, dürfen nicht so viele Fehler machen.

Welchen Anteil hat Trainer Torsten Jansen am Erfolg des HSV Hamburg?
Seit 3 ½ Jahren amtiert Torsten Jansen als unser Trainer. Er hat großen Anteil an der Entwicklung der Mannschaft und jedes einzelnen Spielers. Er hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Mannschaft einen großen Schritt nach vorn vollzogen hat. Die Ergebnisse sprechen für ihn.

Wird ein Handball-Zweitbundesligist in der Weltstadt Hamburg in der Öffentlichkeit richtig wahrgenommen?
In einer Großstadt wie Hamburg ist es natürlich anders als in einer handballbegeisterten Kleinstadt Eisenach. Die sportliche Konkurrenz ist mit zwei namhaften Fußball-Zweitligisten und Basketballern der 1. Liga groß. Mit unserer guten Arbeit haben wir uns schon in den Focus gerückt. Unsere Entwicklung wird gewertschätzt.

Wie kommen Sie, wie kommt der HSV Hamburg, mit der Corona-Pandemie, daraus resultierenden Trainings. Und Punktspielausfällen klar?
Am Saisonbeginn waren wir davon betroffen, mussten in Quarantäne. Wir tun alles, um die Hygieneregeln einzuhalten, um ein Risiko zu minimieren, um verschont zu bleiben. Wir müssen wie alle Menschen in unserem Land lernen, damit umzugehen. Wir haben aktuell den Vorteil, Handball trainieren und spielen zu dürfen.

Th. Levknecht

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