Ich erwarte von meiner Mannschaft eine Reaktion!

Eisenachs Coach Sead Hasanefendic vor dem Heimspiel gegen die HSG Konstanz

Zum zweiten Saisonheimspiel erwartet der ThSV Eisenach am Samstag, 14.09.2019 um 19.30 Uhr Mitaufsteiger HSG Konstanz. Das Team vom Bodensee eroberte am vergangenen Spieltag beim 23:23 gegen den ASV Hamm-Westfalen den ersten Pluszähler. Die Wartburgstädter können auf der Habenseite, durch einen Heimsieg über den TV Hüttenberg, schon zwei Punkte vorzuweisen, ging am vergangenen Wochenende am Rhein baden. Nach einem 13:13 beim Seitenwechsel unterlagen sie beim TSV Bayer Dormagen mit 24:34.

Wir sprachen zu Wochenmitte mit Sead Hasanefendic, dem Coach des ThSV Eisenach:
Wie schwer liegt Ihnen die Niederlage von Dormagen noch im Magen?
Bis Montagabend, also drei Tage, lag mir die Niederlage schon im Magen. Dann hatte ich sie verdaut. Im Sport, bei uns im Handball, ist es ja so, dass man schlechte Spiele schnell korrigieren kann. So ist es bei uns am kommenden Samstag. Jedes Spiel ist anders, jedes Spiel beginnt bei null. Auch das am Samstagabend gegen die HSG Konstanz. Es bietet uns die Chance zur Korrektur.

Ist die zweite Halbzeit überhaupt erklärbar?
Ich könnte wie ein Dozent darüber referieren. Zunächst, es war ja nicht alles schlecht. Ich verweise auf die erste Halbzeit, mit einer 6:2-Führung für uns, danach erarbeiteten wir uns hochkarätige Torchancen, doch sechs dieser Hundertprozentigen brachten wir nicht unter. Wir hätten mit einer Führung in die Pause gehen können, ja müssen. Nach dem Seitenwechsel agierten wir schlecht in der Abwehr, ebenso schlecht im Angriff. Was über weite Strecken der ersten Halbzeit gut funktionierte, war plötzlich weg. Wir verloren unser System, machten den Gastgeber stark. Am Ende waren wir eine gebrochene Mannschaft, die ihr Konzept völlig aufgegeben hatte. Mit 6 Gegentoren binnen 12 Minuten startete unsere Abwärtsfahrt. In der Verteidigung klappte nichts mehr, die Torhüter bekamen keinen Fall zu fassen, im Angriff verloren wir die Bälle; es kam alles zusammen.

Sie versuchten es in Dormagen mit drei Torhütern?
Uns fehlten ja mit Kristian Volar, Alexander Saul und Marko Racic drei Stammkräfte. Blaz Voncina und Martin Potisk sind nach langer Pause auf den Weg zu alter Leistungsstärke, auch sie standen auf dem Spielprotokoll. Wir hatten 13 der möglichen 14 Plätze belegt. Ich entschied mich auf Platz 14 für unseren jungen Torhüter Marius Noack. Auch als Belohnung für gute Trainingsleistungen. Er kam in einem schlechten Moment, in der Schlussphase, und parierte dennoch 3 Bälle.

Martin Potisk scheint nach seiner langen Verletzung noch nicht in Zweitbundesligaform?
In Dormagen stand er das erste Mal auf dem Parkett. Nach ganz langer Wettkampfpause. Er ist im Training mit großem Eifer dabei, wird von Woche zu Woche, von Tag zu Tag besser. Ich bin mir sicher, er wird bald jenen Leistungsstand erreichen, den wir uns wünschen, der ihn vor seiner schweren Verletzung in der Vorsaison auszeichnete.

Die HSG Konstanz, am Samstagabend in der Werner-Aßmann-Halle zu Gast, holte am vergangenen Spieltag im Heimspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen einen 5-Tore-Rückstand auf und verbuchte den ersten Pluszähler der Saison. Das spricht für die Energie des Teams vom Bodensee?
Das spricht für die Qualität im Team! Eine eingespielte spielfreudige und dynamische Mannschaft, mit gut ausgebildeten Spielern, die auch bei deutlichen Rückständen nicht aufgeben. Beim Auswärtsspiel in Hüttenberg hatte die HSG Konstanz fast einen 7-Tore-Rückstand im Finish aufgeholt. Das spricht für die Moral. Am vergangenen Spieltag wurde die Aufholjagd belohnt, wenn auch unter Mithilfe des ASV Hamm-Westfalen in den letzten Sekunden.

Die zwei ThSV-Siege in der Relegation über die HSG Konstanz sind Geschichte; zumal sich Ihre Mannschaft personell verändert hat. Wie würden Sie das aktuelle Team der HSG Konstanz charakterisieren?
Ja, wir haben uns verändert. Vom Kader her haben wir eine stärkere Mannschaft. Aber wir sind noch nicht so eingespielt wie im Vorjahr. Zum Vorjahresaufgebot der HSG Konstanz sind auch fünf neue Spieler hinzugekommen, aber alle Spieler aus dem erfolgreichen Team der Vorsaison sind geblieben. Diesen Vorteil hat die HSG Konstanz.

Was geben Sie Ihrem Team am Samstag mit auf den Weg?
Um es klar zu sagen, ich erwarte eine Reaktion der Mannschaft! Wir spielen in unserem Handballtempel. Mit der Halle, mit unseren Zuschauern gemeinsam, wollen wir das Parkett als Sieger verlassen. Wir müssen unser System und unser Konzept über 60 Minuten beibehalten. Ich erwähnte es ja, in Dormagen war nicht alles schlecht.

In Dormagen fehlten einige Spieler. Wie wird es am Samstag aussehen?
Ich gehe davon aus, dass wir eine stärkere Besetzung zur Stelle haben werden.

Th. Levknecht

Anzeige