In dieser ausgeglichenen Liga gibt es keine Favoriten und keine Außenseiter
Nachgefragt bei Eisenachs Trainer Sead Hasanefendic
Zweibundesliga-Rückkehrer ThSV Eisenach empfängt im ersten Heimspiel der Saison am Freitag, 30.08.2019 um 20.00 Uhr den TV Hüttenberg. Wir sprachen vorab mit Sead Hasanefendic, dem Coach der Wartburgstädter.
Die Resultate des ersten Spieltages haben es in überwiegender Zahl dokumentiert, diese Liga ist so ausgeglichen wie nie. Was bedeutet das für die Teams in den folgenden 33 Spieltagen?
Meine Voraussage wurde schon am ersten Spieltag bestätigt. Jeder kann in heimischer Halle gegen jeden gewinnen und verlieren, jeder kann aber ebenso auswärts bei jeder Mannschaft verlieren und gewinnen. Ausreißer am ersten Spieltag war sicherlich die 9-Tore-Heimniederlage von Erstbundesliga-Absteiger SG Bietigheim gegen den ASV Hamm. Was heißt diese so ausgeglichen Liga für uns? Wir respektieren jeden Kontrahenten, doch der ist in seiner Substanz nicht besser als wir. Wir werden in jede Partie mit Engagement, Spielflüssigkeit, Kreativität im Angriff und Kompaktheit in der Abwehr gehen. Vor uns stehen noch 33 Spiele, Wir haben 33 Mal die Chance auf zwei Pluspunkte.
Für den ThSV Eisenach gilt es somit, ganz dicke Bretter zu bohren?
Genauso ist es. Aufgrund der Ausgeglichenheit der Liga gibt es keine Favoriten und keine Außenseiter. Das gilt natürlich auch für uns. Auch in heimischer Halle. Doch wir kennen jede Ecke in unserer Werner-Aßmann-Halle, haben unsere fantastischen Fans im Rücken, das erhöht natürlich unsere Chance. Wir müssen in jeder Partie 100 Prozent unseres Leistungsvermögens abrufen. Wir müssen in jeder der noch ausstehenden 33 Punktspiele unser Bestes geben. Das verlangt die Liga, um erfolgreich zu sein.
Sie stuften den Auftritt in Dresden als „nicht schlecht“ ein. Das stimmt sicherlich, doch es reichte letztendlich nicht zu Zählbarem…?
Wir haben mit unserer neuen und jungen Mannschaft nicht ängstlich begonnen. Im Gegenteil! Wir starten und spielten in der ersten Halbzeit richtig mutig. Unser Manko, das nur geringe Plus von zwei Treffern nach 30 Minuten. Ein etwas größeres Plus hätte unsere Chancen für die zweite Halbzeit erhöht. Im zweiten Abschnitt vermochten wir dann nicht an die Vorpausen-Leistung anzuknüpfen. Richtig, am Ende standen wir ohne Punkte da. Und dennoch, ich sage auch mit Abstand, wir haben nicht schlecht gespielt.
Die Geräuschkulisse schien einige Ihrer jungen Spieler zu beeindrucken?
Auch hier wiederhole ich mich, für viele unserer jungen Spieler ist diese Liga völliges Neuland, mit der Stärke der Teams, mit der Atmosphäre in den Hallen, Ja, einige zeigten sich davon in der BallsportArena Dresden beeindruckt.
Sie begannen mit Yoav Lumbroso auf der Mitte, betrauten dann Jonas Ulshöfer mit dieser zentralen Aufgabe…?
Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Kristian Volar arbeiten wir nun mit zwei 19- und 20-Jährigen, mit Yoav Lumbroso und Martin Potisk, sowie dem 25-jährigen gerade aus der 3. Liga zu uns gestoßenen Jonas Ulshöfer. In Dresden setzte ich auf Yoav Lumbroso und Jonas Ulshöfer. Im ersten Abschnitt hat Yoav Lumbroso die zentrale Rolle gut ausgefüllt. Jonas Ulshöfer startete in einer Unterzahlphase, musste aus einer leicht versetzten Position agieren. Mit einer guten Aktion, einem erfolgreichen Pass zum Kreis, führte er sich gut ein, konnte da aber nicht fortfahren.
Nun kommt der TV Hüttenberg, der am 1. Spieltag sich nach einer 21:14-Führung mit einem knappen 24:23 beide Punkte gegen Aufsteiger HSG Konstanz sicherte. Wie gehen Sie diese Aufgabe an?
Der TV Hüttenberg hat zwei Punkte eingefahren. Und das gegen eine wahrlich nicht schwache Mannschaft. Bis zum erwähnten 21:14 haben die Mittelhessen souverän aufgetrumpft. Diese lange erfolgreiche Phase soll natürlich konserviert und nach Eisenach mitgebracht werden. Auf uns wartet also eine sehr schwere Aufgabe. Der TV Hüttenberg kommt mit einer eingespielten Mannschaft, viele spielen zwei oder drei Jahre zusammen. Sie profitieren natürlich von der Erfahrung eines Tomas Sklenak. Wir müssen uns auf eine unorthodoxe und aggressive Verteidigung einrichten. Schneller Handball ist ein Markenzeichen, ein sehr bewegliches Angriffsspiel mit Torgefahr von allen Positionen. Ich rechne damit, dass sich der TV Hüttenberg im oberen Tabellen-Drittel festsetzt. Nach dem Wiederaufstieg bestreiten wir unser erstes Heimspiel, haben die Möglichkeit doppelt zu punkten. Und das ist unser Ziel.
Mit dem Aufgebot von Dresden?
Wir verfügen über einen 19er Aufgebot, plus drei Anschlusskader. Wer in Dresden gut gespielt hat, besitzt größere Chancen am Freitagabend dabei zu sein. Letztendlich werde ich mich nach dem Abschlusstraining entscheiden, welche 16 Namen auf dem Spielprotokoll freigeschaltet werden.
Th. Levknecht